Grundsätzlich: Power-to-Heat Systeme sind sinnvoll für die Energiewende, wenn es sich konkret um die Speicherung von überschüssigem PV-Strom in Wärmespeichern handelt.
Die Solarstromproduktion in Deutschland hat einen Ausbaustand erreicht, bei dem an Schönwettertagen am Vormittag die Produktionsleistung schneller zunimmt, als der Verbrauch vor der der Verbrauchsspitze in den Mittagsstunden zunimmt. Das erfordert ein schnelles Abregeln anderer Stromproduktionskapazitäten kombiniert mit einem Kappen der PV-Erzeugungsleistung. Am Nachmittag läuft dasselbe Spiel am fallenden Ast. Das stresst die Stromversorger und hat u. a. zu den bekannten Änderungen am EEG geführt.
Also muss über Speicherung nachgedacht werden. Stromspeicher sind teuer und haben als Batteriespeicher nur eine begrenzte Zyklenfestigkeit. Ich habe mal bei einem konkreten Angebot die Investkosten durch die Zahl der zugesagten Ladezyklen und die nutzbare Kapazität des Batteriespeichers geteilt und kam auf einen kWh-Preis von über 20 Ct / kWh alleine für die Speicherung.
Da ist es deutlich naheliegender, den Solarstromüberschuss in den Mittagsstunden in einen Heizwasserpufferspeicher zu laden. Ein 1000 Liter Pufferspeicher hat bei schichtender Entladung eine Speicherkapazität von 70 kWh (thermisch) und nahezu unbegrenzte Lebensdauer. Bei 100 vollen Ladezyklen pro Jahr, 25 Jahren rechnerischer Lebensdauer und 2000 Euro Investkosten (anrechenbarer Anteil der Installationskosten einer entsprechenden Gesamtanlage) kostet die Speicherung einer kWh rund einen Cent.
Es ergibt sich auch ein Vorteil für das Stromnetz, wenn der Pufferspeicher über eine Wärmepumpe nachgeheizt wird: der Stromverbrauch für die Wärmeerzeugung in der Nacht reduziert sich deutlich. Dementsprechend niedriger ist dann auch das Grundniveau der Stromerzeugung in der Nacht, d. h. die Tagesverbrauchspitze hat wieder mehr Platz für PV-Strom.
Falls aber der Pufferspeicher über einen Kessel nachgeheizt wird, sinkt durch die Power-to-Heat Nutzung dessen Brennstoffverbrauch. Dieser gesparte Brennstoff steht dann für die Stromerzeugung in gut regelbaren KWK-Anlagen zur Verfügung, was die notwendige Ergänzung zur PV-Strromerzeugung ist.
Diesen Effekt haben übrigens auch klassische Solarthermieanlagen, die ebenso Solar-to-Heat Anlagen darstellen, und die schon immer mit einem passend dimensionierten Warmwasserspeicher gebaut werden.