Hallo Herr Tjaden,
ich habe mich sehr über die Präsentation gefreut. Ich bin als Elektroinstallateur, Gebäudeenergieberater und Spezialist für Wärmepumpensysteme bereits seit ca. 2 Jahren dabei im eigenen Gebäude ( unsanierter Altbau aus den 60er Jahren ) unser eigenes System zu optimieren.
Inzwischen habe ich gemeinsam mit meinem Sohn eine eigene Hard- und Software zur Optimierung des Eigenverbrauchs der PV-Anlage in Verbindung mit der Wärmepumpe entwickelt. Die bisher gemachten Ergebnisse finden Sie bereits zum großen Teil auf unserer provisorischen Homepage:
http://geckler-ee.de/startseite/
Aus den bisherigen Erfahrungen kann ich Ihre Aussagen weitestgehend bestätigen. Als Hinweis möchte ich hier kurz erwähnen, dass wir mit unserem System bereits in der Lage sind Wärmepumpen von Dimplex, die mit dem Wärmepumpen-Manager ab Typ 2006 ausgerüstet sind, mit der Smart-Grid-Ready-Funktion nachzurüsten. Da die Entwicklung inzwischen so weit abgeschlossen ist werden wir jetzt Schnittstellen für weitere Wärmepumpen-Hersteller entwickeln.
Eine zusätzlich implementierte Funktion ist die Möglichkeit, dass Energieversorger über unseren Energiemanager angeschlossene elektrische Heizungssysteme bei Überschuss im Netz gezielt aktivieren und ansteuern können. Dabei beschränkt sich diese Funktion ncht nur auf Wärmepumpensysteme. Grundsätzlich können auch alle Nachtspeicher-Heizungen mit unserem Energiemanager nachgerüstet werden und sind dann gezielt aktivierbar.
Wir gehen mit unserer Steuerung sogar einen Schritt weiter wie in Ihren Folien dargestellt. Wir fahren im Heizsystem nicht nur eine Nachtabsenkung ( zumindest in der wärmeren Jahreszeit ) sondern viel mehr noch eine Taganhebung bei PV-Überschuss vonm eigenen Gebäude. Diese Taganhebung wird Außentemperaturabhängig auf Basis einer Kurve zwischen 5K ( bis 7°C Außentemperatur ) und 13K ( bei 15°C Außentemperatur. Wobei sich diese Kurve auf Basis der Erfahrungen in den kommenden Wochen noch verändern kann. Diese Kombination aus Nachtabsenkung und Taganhebung in Verbindung mit einem 850 Liter-Pufferspeicher hat ausgereicht, dass unsere Wärmepumpe im Jahr 2014 von Mitte April bis Mitte Oktober bei Nacht praktisch nicht mehr gelaufen ist.
Wir haben für die Entwicklung unseres Systemes gezielt auf den Einsatz eines 2. Zählers für die Wärmepumpe verzichtet, um eine möglichst hohe Deckung des Verbrauches der Wärmepumpe aus der PV-Anlage zu ermöglichen.
Ich bin zusätzlich der Meinung, dass durch eine solche Systemoptimierung ein geplantes Speichersystem für den Strom aus der PV-Anlage deutlich kleiner dimensioniert werden kann, was die Wirtschaftlichkeit deutlich schneller erreichbar macht. Ich habe sogar ein Speichersystem bei einem Kunden installiert, der bereits ein BHKW hatte und seit 2014 zusätzlich eine PV-Anlage von uns. Dort zeigt die Auswertung des Speichersystems, dass die Speichernutzung über das gesamte Jahr nahezu konstant ist, da im Sommer die Überschüsse aus der PV-Anlage und in der Heizperiode die Überschüsse aus dem BHKW gespeichert werden können. So konnte der Netzbezug bei diesem Kunden trotz Nutzung eines Elektro-PKW auf ca. 1.300 kWh seit Mai 2014 bis einschliesslich Gestern reduziert werden.
Leider sind unsere finanziellen Mittel im Moment erschöpft, sonst würde ich versuchen mit der Nachrüstung eines Speichersystemes weiteres Optimierungspotenzial zu erkennen bzw. zu entwickeln.
Für weitere Informationen stehe ich gerne zur Verfügung.