Sehr geehrte Frau Mayer,
hinter dem Fracking stehen - wie meist - wirtschaftliche Interessen, günstig auf Kosten der Umwelt die "letzten Reserven" an Öl und Gas aus Mutter Erde zu holen. Stichwort: Gewinne privatisieren, Verluste (sprich Umweltschäden) zu sozialisieren, d.h. der Allgemeinheit (Steuerzahler) aufzubürden.
Grundsätzlich tun sich die Politiker schwer, regional Bohrrechte an Unternehmen zu vergeben, da der öffentliche Druck meist vorhanden ist.
Aber gefährlich ist, dass im Rahmen der derzeitigen Verhandlungen zum Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (TTIP) ein beispielloser Abbau von Produktionsstandards, Verbraucherschutz- und ArbeitnehmerInnenrechten, Lohnniveaus, Umwelt- und Sozialauflagen, ja sogar unserer demokratischen Rechtsstaatlichkeit droht.
Konzerne sollen Staaten verklagen können, wenn neue Umwelt- oder Sozialgesetze ihre zukünftigen Gewinnerwartungen (es geht nicht um Schadensersatz) schmälern. Energiekonzerne sollen sich die Erlaubnis zum Fracking erklagen können.
Das erklärt auch, warum ausländische Unternehmen bereits Bohrrechte in Deutschland erworben haben, obwohl das Fracking derzeit nicht zulässig ist.
Mit besten Grüßen,
Jürgen König