Eine „Einspeisevergütung“ nach englischem Modell ist theoretisch auch in Deutschland denkbar. Den in England geht es garnicht darum, dass die Wärme irgendwo eingespeist wird. Die haben den Begriff nur verwendet, um sprachlich eine Brücke zur Photovoltaik zu bauen, bei der ja jede produzierte Kilowattstunde vergütet wird
In der Realität wird in England nicht mal wirklich gemessen, sondern nur berechnet wieviel Solarwärme die Anlage produziert. Dann bekommt man für jede berechnete kWh halt einen gewissen Betrag ausgezahlt. Dass in England nur berechnet wird, kann man allerdings auch kritisch sehen, denn Theorie und Praxis sind ja nicht immer ein und dasselbe. Anderseits spart man sich so umfangreichere Sensorik, was die Anlagen nicht zu teuer werden lässt.
Grundsätzlich ist das Thema der leistungsgerechten Förderung schon sehr spannend. Bisher wird in Deutschland ja nur nach der installierten Kollektorfläche gefördert, egal ob man einen billigen oder einen guten Kollektor installiert. Und auch der Rest der Komponenten spielt für die Förderung eigentlich keine Rolle.
Daher finde ich die englische Idee eigentlich ganz nett. Anderseits zeigen wohl erste Erfahrungen aus England, das die dortige Förderung mit extrem viel Bürokratie überfrachtet wurde und erste Installateure lieber ohne die Förderung arbeiten. Das kommt am Ende angeblich billiger. Wenn wir also auch in Deutschland mal in diese Richtung gehen wollen, sollte man solche Fehler nicht wiederholen.
Ansonsten ist die Einspeisung von Solarthermie in ein bestehendes Wärmenetz leider auch oft viel schwieriger als Solarstrom ins Stromnetz. Zum Beispiel laufen ältere Wärmenetze (und das sind die meisten) in Deutschland meist mit recht hohen Temperaturen, die die Solarthermieanlage auf dem einfachen Hausdach oft nicht liefern, kann (bracht man als Eigenheimbesitzer ja auch nicht).
Die englischen Fördersätze kann man sich übrigens hier ansehen:
http://www.sonnewindwaerme.de/solarthermie-bioenergie-waermepumpe/einspeiseverguetung-fuer-waerme-startet-grossbritannien