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Warum wird beim Energiesparen nur von Dämmung gesprochen und die Alternativen von Sonne + Wind konsequent ignoriert?

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Eingestellt 29, Okt 2014 in Energiewende von Jürgen Eiselt (128 Punkte)

Es ist schon auffallend, wie beratungsresistent die Medien im Bereich Energieeinsparung sind.

Egal ob in privaten oder öffentlich-rechtlichen Radio- oder Fernsehsendungen: Wenn es um Energiesparen geht verfallen die Moderatoren und "Experten"  immer wieder in das gleiche Muster:

a) Strom und Heizungswärme werden strikt getrennt, obwohl regenerative Kombisysteme gerade in diesem Bereich höchste Einsparquoten erzielen

b) der Begriff: “Energiewende“ wird fast nur mit Strom und EEG-Kostensteigerung genutzt.

c) der Begriff „Energiesparen“ bringen die „Medien-Energieberater“ beim Strom meist nur mit der EEG-Umlage und steigenden Strompreisen in Verbindung. Vertikale und praktisch lautlose Kleinwindanlagen kommen genauso wenig vor wie extrem leistungsverbesserte und günstigere Photovoltaikanlagen für Fassade/Balkon/Dach.

d) der Begriff: „Energiesparen“ setzen die "Experten" beim Heizen in 8 von 10 Fällen mit Dämmung gleich. Dabei zählen die Einsparquoten bei einer Volldämmung der Außenwand von privaten Gebäuden zu den energetisch und wirtschaftlich schlechtesten Varianten. Mindestens acht Kombinationslösungen mit regenerativen Energien sind wirtschaftlich deutlich günstiger bei doppelt bis dreifachen Einsparquoten von Strom und Wärme (zusammen!).

In staatlichen und halb öffentlichen Beratungsorganisationen sucht man vergebens nach neutralen Vergleichen der verschiedenen Einsparmaßnahmen. So antwortete beispielsweise eine Verbraucherzentrale auf eine Mieteranfrage mit hohen Kosten für Nachtspeicheröfen, auf die Frage nach Alternativen: „Dämmung ist das Wichtigste", obwohl Mieter kaum Einfluss auf Investitionsvorhaben der Eigentümer haben.

Dabei erreichen qualitativ hochwertige Wärmewellenheizungen mit extrem niedrigen Strombezug Einsparquoten über 60% bei Nachtspeicheröfen. Mit Ökostromunterstützung steigen die Einsparungen nochmals.

Der Wunschtraum vieler Mieter und Heizungsbetreiber: Heizen zum ökologischen Nulltarif erfüllen sich immer mehr Endenergienutzer durch eine Investitionsentscheidung für regenerative Kombinationstechniken.

Mieter berichten, dass sie es niemals für möglich gehalten haben den Drehknopf der klassischen Heizung mit fossilen Brennstoffen einfach aus zu lassen und trotzdem nicht zu frieren. Wenn Mieter zusätzlich Strom und Heizung legal selbst produzieren und mit intelligenten Teildämmungsmaßnahmen die Energieeinsparungen in Eigenregie vornehmen, reiben sich die Fremd-Energieversorger ihre Augen. Denn für diese ist diese Selbstversorgung ein Alptraum.

Kein Wunder dass diese Kreise weiterhin in die für den Energieabsatz wichtigen Desinformationen über schlechte Einsparmaßnahmen, beispielsweise in die bundesweite Kampagne "Dämmen lohnt sich", intensiv investieren.

In diesem Zusammenhang ist es logisch, dass radikale Umbrüche in den Einsparmaßnahmen durch regenerative Energien konsequent bekämpft werden.

Verbraucher sind verunsichert und vertagen ihre Sanierungs-Entscheidungen. Obwohl selbst zertifizierte Energieberater und die gesamte Branche der regenerativen Energien mehr Aufträge generieren würden, hören und sehen die Verbraucher in den Massen-Medien nichts von der Wende hin zu Sonne und Wind für extrem hohe Energie-Einsparquoten. Schade eigentlich, weil die Sanierungsquote im Bestand gerade wieder sinkt.

Durch die als katastrophal einzuschätzende Berichterstattung von Radio, Fernsehen, Online- und Printmedien erfahren die Verbraucher, leider auch viele an der Energiewende interessierte Energieberater, nur unzureichend oder gar nichts von der Energiewende beim Heizen.

Um dem entgegen zu wirken hier der Startschuss für die ökologische Energiewende im privaten Gebäudebestand.

Da die Medien weiterhin schweigen, organisieren wir die Energiewende beim Heizen eben selbst: durch Informationen teilen, unter anderen in einem neutralen Massenmedium: den sozialen Netzwerken.

   

2 Antworten

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Beantwortet 29, Okt 2014 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Herr Eiselt,

der von Ihnen beschriebene Weg ist genau das Szenario, das ich derzeit in unserem selbst genutzten 2-Familienhaus praktiziere. Wir sind zwar bei der Energiekostenoptimierung noch einen Schritt weiter gegangen, da wir derzeit eine eigene Hard- und Software-Lösung entwickeln, mit der wir die Kombination PV + Wärmepumpe weiter optimieren können. Aber auch das bereits erreichte kann sich sehen lassen. So haben wir im energetisch unsanierten Altbau Bj. ca. 1960 mit 176m² Wohnfläche und 5 erwachsenen Bewohnern dieses Jahr bis zum 21.10.2014 ( vom 01.01.2014 ) gesamte Energiekosten in Höhe von ca. 1.100,- Euro für Heizung, WW-Bereitung und Haushaltsstrom. Mehr Informationmen zu unserem Projekt finden Sie hier:

http://www.geckler.de/scripts/show.aspx?content=/info/aktuelles/news_04

Leider habe ich ( wie es auch Ihre Erfahrung ist ) bisher kein Medium gefunden, das interessiert war unsere Ergebnisse zu veröffentlichen. Ich hatte mich sogar beworben an der aktuellen Studie von Co2Online teilzunehmen, bei der die möglichen Einsparpotenziale bei der Sanierung bestehender Gebäude aufgezeigt werden sollen. Nach ursprünglich überschwänglicher Rückantwort von Co2Online habe ich jetzt aber leider nichts mehr gehört.

Außerdem finde ich in der Diskussion viel zu wenige Hinweise, welches Einsparpotenzial alleine durch das Anlagenmonitoring z.B. bei PV-Anlagen möglich ist. Ich war Heute bei einem Kunden, der z.B. in seinem Friseursalon seinen Standby-Verbracu innerhalb von nur 1 Jahr von über 700W auf unter 200W reduzieren konnte. Nur durch die Optimierungsmassnahmen auf Grund der Ergebnisse des Anlagenmonitorings kann der Kunde im Jahr ca. 1.300,- Euro Stromkosten einsparen. Der größte Part bei den Einsparungen war ein altes Kühlgerät, das defekt war und deswegen 24h jeden Tag gelaufen war.
+1 Punkt
Beantwortet 31, Okt 2014 von Andreas Iliou (844 Punkte)
.....völlig richtig

die Aussendämmung wird meines Achtens glorifiziert, es mag bei einigen (wenigen) Bauten sinnvoll sein

bei den meissten ( weil die indirekte Erwärmung wegfällt ) bringt diese rechnerische Einsparung nichts.

Es wird erwiesenermassen mehr gelüftet und die indirekte Erwärmung von September ,Oktober ,November

über die Sonne entfällt nun völlig , stattdessen wird 1-2 Monate bereits zuvor die Heizung früher eingeschaltet oder

steht

ganzjährig zur Verfügung.....eine energetische Katastrophe weil nur qm und Fläche zum beheizen einberechnet

werden, nicht aber natürliche Quellen.

 

Cheers

Andreas Iliou
Kommentiert 31, Okt 2014 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Andreas Iliou,
ich würde das Szenario der Außendämmung nicht ganz so negativ sehen. Ich habe als Gebäudeenergieberater schon Moderniserungen geplant und begleitet, bei denen die Auswertung ergeben hat, dass die Einsparung der Energiekosten bis auf ca. 50,- Euro pro Monat die Finanzierungskosten der Sanierung eingespart heben. Dass diese Art der Sanierung bauphysikalisch sicher nicht ganz einfachdeswegen sollte dieser Aspekt dabei nicht vernachlässigt werden. Ich denke aber dass wir den "goldenen Weg" zwischen Dämmung und Gebäudetechnik suchen und finden müssen. Das Extrem im Bereich Technik teste ich derzeit ( mit Erfolg ) im selbst bewohnten Gebäude.
Kommentiert 31, Okt 2014 von Andreas Iliou (844 Punkte)
Hallo Hr Geckler,

das spricht für Sie nicht aber für die Anlagen die Ich in und um München
gesehen habe, dort wurden "alte Bausdubstanzen" aufgehübscht mit den
Angaben die Ich gemacht habe.

Freut mich das Sie andere Erfahrungen gemacht haben , das sind dann vielleicht
auch die richtigen Mieter oder Eigenheimbesitzer die damit "leben werden und müssen".

Das der goldene Weg existiert bestreite Ich nicht, auch in Ihrem Haus nicht da Sie
ja selbst darin wohnen, vielleicht hilft ja Aufklärung , aber Otto Normalverbraucher hat seine eigenen "4 Wände".....und seine Gebräuche.

Cheers
Andreas
Kommentiert 1, Nov 2014 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Herr Iliou,
zu Ihrer Antwort gibt es aktuell eine interessante Studie. In einem groß angelegten bundesweiten "Sanierungstest":

http://www.wirksam-sanieren.de/

lässt das BMU von Co2Online, begleitet durch Frauenhofer ISE und der Ostfalia Hochschule, insgesamt ca 200 durchgeführte Sanierungen auswerten. Dabei werden Gebäude untersucht, die entweder gedämmt wurden oder die eine Sanierung der Gebäudetechnik durchgeführt haben. Durch die Berechnung einer möglichen Energieeinsparung und der Vergleich mit der tatsächlich erreichten Einsparung kann der Erfolg der durchgeführten Sanierungen bewertet werden. Wir wurden mit unserem ( ungewöhnlichen ) Konzept als einer der Teilnehmer ausgewählt. Mehr Informationen zur Studie auf der oben angebenenen Seite.
Stellen Sie Ihre eigene Frage:

 

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