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Wie können für Offshore Windparks die Kosten gesenkt werden?

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Eingestellt 20, Okt 2014 in Energiewende von Anonym
Für Offshore Windparks müssen die Kosten gesenkt werden, dass sie rentabel werden. Wie kann das verwirklicht werden?
   

2 Antworten

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Beantwortet 21, Okt 2014 von Martin Schorlies (950 Punkte)
Hallo Anonym, da gibt es viele Möglichkeiten: - Gehaltsverzicht der Monteure und Zulieferer ... - Ignorieren von Umweltauflagen - durch Insolvenz des Betreibers aus der Affäre ziehen und die Kosten auf die Allgemeinheit abwälzen. ..

Okay, jetzt mal ohne Sarkasmus: Technisch auf dem Papier sind die Probleme weitestgehend gelöst, jedoch muss ja immer alles billiger werden. Ausnahmsweise halte ich das hier für den falschen weg. Denn solange noch die Parks keine Energie liefern gehen die Kosten ins theoretisch unendliche ohne Ergebnisse bzw. Produkte zu liefern. Das es immer beim Bau von Trassen Widerstände gibt ist auch bekannt und nichts neues.
Wie allerdings eine Region ohne Elektrizität aussieht ist seit dem Ochtruper Schneechaos 2005 bekannt,- und da war es "nur" eine Stadt mit Umland... also Nahrungsmittel-, Wasser- & Kraftstoffversorgung (z.B. für Generatoren) sichergestellt... oder in unseren Hochwassergebieten kann man auch eine Vorstellung bekommen, wie es ohne Versorgung aussieht. Derzeit zeichnet sich ein Offshore-BER ab, wo es schon alleine nur zur Schadenbegrenzung teuer wird. Billiger wirds nicht werden, und Kosten könnten auch gespart werden, wenn nicht die Plattformen im Hafen auf dem Lager liegen müssten, oder Produktionsfirmen nicht insolvent gegangen wären und nun das Off-Shore-Rad von neuem Verschlimmbessert werden müsste. Wäre der CO2-Handel nicht durch zu hohe Emissionen der Zertifikate und Regularien zum Erliegen gekommen, die das Ganze ad absurdum geführt haben, stellte sich die Frage gar nicht erst, da so Gelder vorhanden wären, die jetzigen Hindernisse zukunftswirksam auszuräumen. Aber Hauptsache billig.
Kommentiert 21, Okt 2014 von Martin Schorlies (950 Punkte)
... wobei ich mich noch immer frage, an welcher Stelle der unternehmerische Anreiz liegt, die Anlagen ans Netz zu bringen, wenn entgangene Erträge (wegen Netzausbau und Anschluss z.B.) vergütet werden??? Oder genau die "Experten" in den Gremien sitzen, deren "Expertise" bei RWE, EON, Vattenfall, EnBW entspringen. Den Bock zum Gärtner machen, funktioniert nur bei viel Garten und wenig Bock... und nicht bei Schrebergarten und Bock-Herde...

Aber solange Berlin Flughäfen ohne Flugzeuge bauen kann, liegen Windparks mit Wind und geparkt doch voll auf der Linie ;)
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Beantwortet 27, Okt 2014 von Alex Haas-Guder (126 Punkte)
Bearbeitet 27, Okt 2014 von Alex Haas-Guder

Als Verfechter der dezentralen Energieversorgung kämpfe ich für den sinnvollen Einsatz von Kleinwindkraftanlagen die ja, wie viele PV-Anlagen inzwischen auch, Strom für den Eigenverbrauch am jeweiligen Standort erzeugen. Ich denke nicht, dass die Frage nach Kosteneinsparung bei Off-shore Anlagen für die Bürger im Vordergrund stehen sollte, vielmehr stelle ich die sehr ehrgeizigen Ausbauziele im Off-Shore-Bereich generell in Frage:

  • Weil Deutschland ein Binnenland mit nur geringem Küstenanteil ist, d.h. der off-shore produzierte Strom kommt nur im Norden an und muss von dort aus weit in das Land hinein transportiert werden. Und der Norden „rüstet“ weiter auf, der Zubau ist enorm, auf dem Land und auf See; doch warum noch mehr im Norden produzieren wenn die Leitungen dafür gar nicht vorhanden sind und der Ausbau langwierig und bei der Bevölkerung höchst umstritten ist?

2013 war ein beträchtlicher Teil der Off-Shore Anlagen nicht am Netz, die EEG-Vergütung wurde aber auch dafür bezahlt und belastet die Stromkunden. Nicht umsonst ist der Anteil der EEG-Umlage der in Richtung Off-Shore geht um ein Vielfaches höher als bei On-Shore. Dies ist natürlich auch darin begründet, das jede Off-Shore erzeugte kWh, je nach gewählten Vergütungsmodell, mehr als doppelt so hoch vergütet wird wie bei Binnenanlagen.  Würde man diese Vergütungssätze auch bei weniger geeigneten Binnenland-standorten anwenden, ergäben sich unzählige zusätzliche, für die jeweiligen Betreiber rentable, Standorte bis hinein in den tiefen Süden der Republik.

  • Weil sich ein Großteil der Off-Shore Parks in den Händen der großen Energieversorgern sowie anderen Konsortien befindet und eben nicht in Bürgerhand wie das häufig bei Binnenanlagen der Fall ist. Dabei haben Bürgerwindprojekte klare Vorteile: die Wertschöpfung bleibt in der Region, die Akzeptanz im Umfeld steigt, die Region wird autarker und ein Trassenausbau im großen Stil wird unnötig.  
  • Aber auch die oft übertriebene Zentralisierung im Binnenland sehe ich kritisch. Wenn sich Bürgerinitiativen gegen Windkraft häufen liegt das zu einem großen Teil daran, dass die Parks in zu hoher Konzentration gebaut und dann zu einer hohen Belastung für die Bürger werden. Andere Landstriche hingegen bleiben komplett windkraftfrei und das nicht nur weil dort der Wind schwächer weht, sondern weil oft politisch so gewollt bzw. verhindert - siehe die neue Abstandsregelung in Bayern. Die Bürger müssten vor unsinnigen Übertreibungen in beide Richtungen geschützt werden.

Ich bin der Meinung Windkraftnutzung sollte anders, diversifizierter, aussehen:  eine Kleinwindkraftanlage beim Bauernhof oder Gewerbebetrieb am Hügel  zur Selbstversorgung in Kombination mit PV, 1-3 mittlere Anlagen fürs Dorf auf die Erhöhung und in die windhöffige Peripherie der Städte auch gerne etwas mehr + Parks in dünn besiedelte Gebiete zur Versorgung der Region - statt des bestehenden monopolistisch und industriell ausgerichteten Anlagen-Konzentrations- Subventions- und Trassenwahnsinns.

Hier noch ein detaillierter Artikel zum Thema Entwicklung der Betriebskosten von Off-Shore Anlagen für den Fragesteller: http://goo.gl/jz43pn

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