Hallo Miriam,
willkommen im Forum.
Stimmt, diese Behauptungen findet man immer wieder... und ja, da gibt es schon alleine vom Fraunhofer Institut - ISE deiverse Studien und Veröffentlichungen. Aber um es kurz zu machen, ein paar Fakten:
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Jede Ws die von PV-Anlagen produziert wird, ist i.d.R. ab dem 15. Betriebsjahr positiv in der CO2-Bilanz, da dann meist der CO2-Anteil der für die Produktion aller Komponenten (auch die Atemluft der Monteure) emmitiertes CO2 abgegolten ist. Meist sogar noch eher, jedoch haben die Anteile der Ost-West-Anlagen zugenommen.
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Was die Emmissionen in die Höhe treibt:
- Abschaltung von AKWs (die eher für Grundlast geeignet sind und echt schlechte Regelzeiten aufweisen (siehe auch Regelenergie)
- Alte Kraftwerke die länger im Betrieb gelassen werden, laufen wirtschaftlicher, da a) bereits alles Abgeschrieben ist (also ist das Kraftwerk bereits bezahlt, und nun gibt es nur Gewinne), diese haben jedoch eine geringere Effizienz (mehr Brennstoffeinsatz für weniger Energie, - "Egal, also mehr Brennstoff rein). Diese Kraftwerke haben natürlcih auch nicht die neute Regeltechnik, also auch recht bescheidene Regelzeiten.
- Neuere Kraftwerke (GuD) haben zwar tolle Regelzeiten, High-End-Filter und genau alles was notwendig ist, aber da diese noch nicht abgeschrieben sind, werfen diese Kraftwerke natürlich weniger Gewinn ab, also auch weniger Dividende für die Aktieninhaber. Parallel dazu darf ein konventioneller Kraftwerksbetreiber seine durch die Energiewende bzw. EEG-Regularien bedingte verringerte Einspeiseleistung, diese auch geltend machen. Also je mehr regenerative Energie ins Netz geht, desto weniger Leistung aus dem Kraftwerk, desto größer der Anteil der EEG-Umlage um den entgangenen Profit des Kraftwerks aufzufangen (selbiges gilt auch für die alten Kraftwerke)...
[jetzt sollte ein AHA-Effekt einsetzen: ja, die Umlage dient auch dazu die alten Kraftwerke weiterhin zu finanzieren, daher sind ja auch vermehrt die alten Kraftwerke am Netz, denn dort gibt's nur Profit, während die effizienten Kraftwerke nur verlust machen, der auch noch vom Fiskus [also uns allen] ausgelichen [=bezahlt] wird.
- obwohl wir alle artig unseren Rundfunkbeitrag (GEZ) zahlen, kommt man ganz schnell zu dem Verdacht, dass auch unsere Redaktionen und Informationsaufbereiter (Reporter) gerne dazu tendieren positiv über die Großen zu berichten (schließlich laden die einen ja auch mal gerne ein... ;) ), anstelle sich über unabhängige Institute die Informationen ehrlich (und mühsam) zu erarbeiten... da ist Copy&Paste von der Presseabteilung eines Konzerns doch viel angenehmer... und das Gehalt meistens ja dadurch auch nicht schlechter und das Medium dann um einen Bericht voller.
Um den Stammtisch ein wenig aufzulockern:
Wenn man 4 Stunden auf einem Ergometer bei 250 W die Leistung bringt, wieviele Drinks benötigt der Mensch??
Welchen Lohn wollte man für diese Leistung verlangen???
Im Schnitt werden ca. 2,4 l Wasser Minimum verbraucht, und das Entgeld wären ca. 25 Cent, für 4 Stunden Schwitzen. Von dem Mineralienverlust mal ganz zu schweigen. Oder dem CO2, welches man dabei mehr ausatmet... und der Hunger danach ist ja auch noch nicht mit drin.
Und was kann man mit dieser Kilowattstunde (kWh) so alles machen??? Also z.B. eine Stunde auf 1000 W Staubsaugen, oder ca. 45 Minuten Kochen....
z.B. ist es "normal" wenn eine Person 1200 kWh pro Jahr als Verbauch hat... mal Faktor 4 = Stunden auf dem Ergometer...
Die PV ist da schon wesentlich bequemer, weil ca. 1/5 der Sonneneinstrahlung in Strom umgewandelt wird, den ich zum Wärmen, Kühlen, Licht und Bewegung nutzen kann. Den kann man sogar Speichern... oder zur Nachrichtenübertragung nutzen... Aber eben nur dann wenn er zur Verfügung steht. Das ist im Winter z.B. recht unbequem, und das Ergometer bringt da auch keine komfortable Abhilfe... Also muss doch wieder eines der Kraftwerke ran. Ganz ohne geht's im Moment eben doch nicht. Denn wenn z.B. ein Wasserkraftwerk gebaut würde, benötigt man eben riesige Speicherbecken (=riesige Fläche), und da kommen wieder die Schwierigkeiten, gerade im wichtigem Feld des Umweltschutzes... Naja... da hat man es mit dem Braunkohlekraftwerk einfacher... weil ist ja schließlich eine Ausgabe, wenn man Landstriche zur Braunkohlegewinnung komplett verwüstet und in ein schickes Mond-Design umwandelt, Dörfer umsiedelt usw. geht ja alles via Abschreibung an den Fiskus der's dann zahlt.
Okay... ganz so fies ist es nicht, aber derzeit sind wir eben noch von Importen (Gas z.B.) sehr abhängig, und spätestes dort ist das CO2 mal Nachrangig, denn durch die regenerativen Energien, zapfen wir keine weiteren Bodenschätze an, sondern wandels frei verfügbare Energie (nicht den Schaubergerkram) sondern eben Sonne (auch BioGas und Wind, auch letztendlich durch die Sonne verursachte Energiepotenziale) an, die keiner abdrehen kann oder ein Freihandelsabkommen benötigen.
Fakt ist:
Jeder ist für seinen Energieverbrauch selber verantwortlich, und auch in der Verantwortung diesen zu decken. Natürlich kann man nicht verlangen, dass jeder XX.XXX Euro investieren kann, aber wenn man entsprechend damit umgeht, vielleicht weniger bequem ist erreichen wir nicht nur Entlastung für unser Klima, sondern auch Entlastung von Importen, Abhängigkeiten, Lobbyismus, etc. . Und jeder der einen Teil seines Bedarfes reduzieren kann, trägt schon einen großen Teil dazu bei.
So ist zumindest meine Meinung und Auffassung zur derzeitigen Berichterstattung und Energiewende. Unmögliches dauert eben etwas länger.
Das einzige was jedoch gewiss ist: wenn es so weiter geht, wird's weiter schlechter!
MfG
Martin Schorlies