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Solarstrom aus Griechenland

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Eingestellt 2, Nov 2011 in Energiewende von Anonym

Wie beurteilen Sie die Idee der Bundesregierung, Solarstrom aus Griechenland zu importieren?

   

2 Antworten

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Beantwortet 8, Nov 2011 von Jan Gesthuizen (211 Punkte)

Die Idee ist vielleicht gut gemeint, aber wirklich sinnvoll ist sie deshalb nicht. Es stimmt zwar, dass es in Griechenland mehr Sonne gibt als hier in Deutschland. Man muss sich aber vor Augen halten das mehr Sonne nicht linear auch mehr Strom bedeutet. Natürlich steigt die Leistung einer Solaranlage, wenn sie mehr Sonne bekommt, aber mit der zusätzlichen Solarstrahlung wird sie auch wärmer. Und je wärmer eine Photovoltaikanlage wird, desto weiter sinkt ihre Leistung auch wieder. Eine Solarströmanlage in Griechenland produziert daher nicht so viel mehr Strom, als eine deutsche Anlage - wie man immer denken könnte. Im Schnitt dürfte die Zusatzleistung einer PV-Anlage in Griechenland kaum einen Faktor von 1,5 erreichen. Nun müssen Sie noch sehr lange Leitungen von Griechenland bis nach Deutschland bauen. Wie wir alle wissen, ist der Leitungsbau nicht billig. Außerdem müssen sie einige Transitländer passieren, die sicherlich auch alle ihr Stück von Kuchen abhaben möchten. Am Ende wird der Strom aus Griechenland, wenn er in Deutschland ankommt, kaum billiger sein, als wenn er direkt hier produziert werden würde. Damit sich der Stromtransport über eine so lange Strecke lohnt scheint selbst in Griechenland noch zu wenig Sonne. Praktikabel wird es eigentlich erst, wenn man bis nach Nordafrika geht. Dort finden Sie noch einmal deutlich mehr Sonne. Nun muss man sich auch ansehen woher die Idee stammt: Herr Schäuble ist Finanzminister und war zuvor Innenminister. Woher da die Kompetenz kommt sich zu Energiepolitischen Themen zu äußern, ist zumindest fraglich. Hier finden Sie die Solarstrahlung in Deutschland: http://www.sonnewindwaerme.de/sww/content/strahlungsdaten/index.html Und hier von Griechenland: http://re.jrc.ec.europa.eu/pvgis/cmaps/eu_hor/pvgis_solar_horiz_GR.png

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Beantwortet 14, Nov 2011 von Olaf Achilles (14 Punkte)

Durch die notwendigen Transportnetze und die Organisation der Einspeisung des Solarstroms wird eine Investition in griechischen Solarstrom zum Zwecke der Nutzung in Deutschland unattraktiv. Die Nutzung von Solarstrom in Griechenland und Deutschland selbst ist jedoch genau der richtige Ansatz. In Deutschland gibt es genügend Flächen um unser Land mit 30% Solarstrom zu versorgen. Dies hätte noch einen wunderschönen Nebeneffekt: die Wertschöpfung wird in unserem Land generiert. Im Ergebnis sollten also alle bundesdeutschen Investitionen für die Nutzung von Solarstrom in Deutschland selbst getätigt werden. In wenigen Ausnahmefällen, z.B. die Koppelung an größere Stromspeicher, könnte eine Investition im sonnigen Ausland ggf. zielführend sein. Wie sinnvoll die Nutzung von Solarenergie für die kommunale Wertschöpfung in Deutschland ist wurde z.B. durch die Agentur für Erneuerbare Energien dargestellt: http://www.unendlich-viel-energie.de/uploads/media/21_Renews_Spezial_Regionale_Wertschoepfung_dez2009_online.pdf

Eine eigene Untersuchung zeigt, wie man mit Solarstrom z.B. die Stadt Berlin entschulden kann: http://www.ib-achilles.de/bilder/kommunale%20Entschuldung%20durch%20Solarenergie_Solarzeitalter03_10.pdf

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