Final einschätzen kann man es aus externer Sicht nicht 100%ig, aber die gefundene Präsentation über die Triex-Zellen erinnert mich an viele "High-Efficiency-Konzepte" die ich zwischen 2008-2010 gesehen habe. Alle vergleichen ihr "Champion-Modul" mit einem Standard-Modul, wobei nicht im Detail auf die Herstellkosten der Module eingegangen wird (kenne ich aus vielen Forschungsanträgen für neuartige Konzepte ...):
http://www.twentezon.nl/wp-content/uploads/2014/01/Silevo_EUPresSept-2013.pdf
Zur Technologie: Einige herausgestellte Punkte der Triex-Zelle gibt es in anderen Zellkonzepten bereits bzw. sind ausgiebig erforscht worden aber haben sich teilweise nicht in der Produktion durchgesetzt:
- N-Typ Basismaterial: Panda-Zelle von Yingli Solar - recht erfolgreich.
- Emitter aus amorphem Silizium + TCO (Leitfähiges Oxid, weil der Emitter nicht so leitfähig ist wie bei "normalen" Zellen): Ich glaube das hatte Oerlikon Solar gemacht, bevor Sie verkauft wurden: keine große Marktdurchdringung.
- eine dünne Silizium-Oxid Schicht zwischen Basis N-Typ Material und Emitter (hier amorphes Silizium):SiO2 kenne ich als abschließende Passivierschicht, die hohe Rekombination unter den Metallkontakten verhindert .... solche Tunneloxide sind auch ausreichend erforscht worden (Matrin Greene UNSW oder Hezel am ISFH) und lassen eben eine sehr hohe offene Klemmspannung (VOC) zu.
Als Schicht zwischen dem Silizium (n-Typ) und einem amorphen-Silizium Emitter ist mir ein Tunneloxid nicht so bekannt ... aber aus meiner Erfahrung ist die Grenzschicht zwischen Basis (n-Typ) und dem Emitter aus (dotiertem) amorphem Silizium nicht kritisch. SiO2/SiN-Schichten (SiN sind ja die "normalen" Passivierschichten) sind allerdings sehr weit verbreitet in der Forschung ... wenn das Aufwachsen der SiO2 Schicht nicht relativ teuer wäre, dann wäre das auch industriell sehr relevant. Insofern: Vor allem im Forschungsbereich vor dem Boom der PV sehr verbreitet und interessant - industriell: sher nicht relevant.
- Kupfer-Metallisierung: Sehr interessant ... wenn man Probleme mit Verunreinigungen verhindern kann vielleicht eine Alternative zur aktuellen Metallisierung. Wurde aber auch schon umfangreich erforscht - z.B. galvanisches Abscheiden von Kupfer.
Gesamtfazit: Hört sich eher nach Marketing an und wird aktuellen Konzepten nicht überlegen sein (bezogen auf €/kWp) - auch nicht perspektivisch. Wenn schon "Hybrid" in einem Konzept drin steht, welches sehr vergleichbar mit existierenden Konzepten ist, dann wäre ich vorsichtig. Die Sunpower-Zellen erreichen heute schon 24-25% - sind aber preislich nicht kompetetiv, obwohl die Struktur in einigen Punkten sehr ähnlich zu dem Triex-Konzept ist (n-Typ, sehr hohe Spannung durch vermutlich top-passivierten a-Si Emitter).
Noch ein Punkt: Den Wechsel von p-Typ Silizium auf n-Typ Silizium als Basis-Material würde ich nicht unbedingt als "optimieren" bezeichnen, da mit dem Wechsel des Materials sehr viele Punkte an einem Zellkonzept (Emitterdiffusion, Passivierschichten, Metallisierung) verändert werden müssen.