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Herausforderungen bei der Systemintegration von erneuerbaren Energien aus Sicht eines Übertragungsnetzbetreibers

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Eingestellt 10, Apr 2014 in Energiewende von Dominique Ernst (36 Punkte)

Im Zusammenhang mit dem stetig voranschreitenden und auch politisch geforderten und geförderten Ausbau regenerativer Energieerzeugungsanlagen ist TenneT kontinuierlich mit neuen Herausforderungen konfrontiert und beteiligt sich aktiv an der Mitgestaltung der zukünftigen elektrischen Energielandschaft. 

Aufgrund der bereits großen Menge an installierter Leistung erneuerbarer Energien von ca. 77.000 MW deutschlandweit (32.000 MW in der Regelzone der TTG) und der damit verbundenen hohen Stromeinspeisung sowie die Volatilität wetterabhängiger Erzeuger, steigen die Herausforderungen der Netzführung, die Systemsicherheit 24/7 zu gewährleisten. Die Einflüsse auf das bestehende Stromnetz sind dabei vielfältig. Saisonales,  regionales und wetterabhängiges Einspeise- und Lastverhalten führen zu teilweise enormen Belastungen mit resultierenden Engpässen im Netz, welche durch  geeignete Maßnahmen behoben werden müssen. Durch die durch das EEG gesteuerte vorrangige Einspeisung erneuerbarer Energieträger und deren Vermarktung an der Strombörse EPEX in Leipzig, werden fortlaufend neue Konzepte für ein sicheres und stabiles Netz benötigt. Hierbei ist ein wichtiger Punkt die Erstellung von Prognosen regenerativer Erzeuger.
Abweichungen zwischen der tatsächlichen Einspeisung und der prognostizierten und damit auch vermarkteten Energiemenge müssen vom Übertragungsnetzbetreiber durch den Einsatz von Regel- und Reserveleistung ausgeglichen werden, welche in der Regel von konventionellen Kraftwerken zur Verfügung gestellt werden. Bei außergewöhnlichen Abweichungen der Einspeiseprognosen für Wind und PV zum Ist-Wert kann in Extremfällen diese Abweichung die Systemsicherheit enorm gefährden, da Regelleistung nur in einer bestimmten Höhe vorgehalten wird, weshalb es ein priorisiertes Ziel ist, diese Abweichung zu minimieren. Diese Gründe erfordern immer bessere und hochentwickelte Einspeiseprognosen für die Vermarkter erneuerbarer Energieträger, wie Wind und Photovoltaik. 

In Zusammenhang mit der Zunahme der installierten Leistung von erneuerbaren Energien stellt sich deshalb die Frage, inwieweit erneuerbare Energieträger für das Netz notwendige Systemdienstleistungen zur Verfügung stellen können. Unter Systemdienstleistungen sind Aufgaben, die der Netzbetreiber zusätzlich zur eigentlichen Energieübertragung und -verteilung erbringen muss, um die Netznutzer sicher und zuverlässig mit elektrischer Energie versorgen zu können, zu verstehen. Dies beinhaltet im Wesentlichen Spannungs- und Frequenzhaltung, aber auch Versorgungswiederaufbau und die Erbringung von Regelleistung. 

Im Rahmen dieses Vortrags wird auf die Herausforderungen eines Übertragungsnetzbetreibers eingegangen. Schwerpunkt hierbei stellen der Umgang mit dem bereits hohen Anteil an installierter Leistung erneuerbarer Energien und die wetterbedingte Volatilität der ins Netz eingespeisten Energie dar. Es wird weiterhin der damit verbundene Einfluss auf den konventionellen Kraftwerkspark, aktuelle und zukünftige Möglichkeiten der Regelung zwischen Erzeugung und Verbrauch, die Notwendigkeit von Systemdienstleistungen aus Erneuerbaren, wie Frequenz- und Spannungshaltung eingegangen, sowie ein Ausblick über geplante und nötige Weiterentwicklungen gegeben.

Hier finden Sie die vollständige Präsentation

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PDF herunterladen: 10_Netzintegration_Ernst.pdf

   

1 Antwort

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Beantwortet 10, Apr 2014 von Erhard Renz (699 Punkte)
Vielen Dank für die Infos.

Als Solarfreund behaupte ich, dass ihre Netzprobleme in den 76 größten Deutschen Städten in denen 24 Millionen Deutsche leben nicht auftreten. Dort sind keine Windräder installiert aber dort wird Strom in Unmengen verbraucht!

In diesen Städten könnte ohne weiteres die Photovoltaik weiter ausgebaut werden.

Wäre dies nicht der Ideale Ort an dem die PV ohne Netzausbau weiter betrieben werden könnte?
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