Hinter dem Begri «Sonnenhaus»* verbirgt sich im deutschsprachigen Raum ein Energie-Konzept für solar beheizte Niedrigenergiehäuser.
Zur Umsetzung dieses Konzepts in T*SOL Pro wurden Voruntersuchungen zur Identifi kation der wichtigsten Anforderungen an die Simulationssoftware durchgeführt. Die Simulation typischer Anlagenkonzepte ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Auslegung des Systems. Die Dimensionierung des Solarsystems konkurriert wirtschaftlich mit den Aufwänden für bauliche Maßnahmen zur Senkung des Heizwärmebedarfs. Die Bewertung dieses Konflikts im Rahmen der Wirtschaftlichkeitsberechnung ist eine weitere Anforderung.
Anforderungen aus dem Sonnenhauskonzept
Niedriger Heizwärmebedarf
· sehr gute Dämmung
· hochwertige nach Süden ausgerichtete Fensterflächen
· Pufferspeicher innerhalb thermischer Hülle
· kontrollierte Wohnraumbelüftung (Wärmerückgewinnung)
Sommerlicher Wäremschutz
· außenliegende Verschattung
· Sommernachlüftung
Großer Speicher als zentrale Komponente
· besonderer geometrischer Aufbau zur Unterstützung
der Trinkwarmwasserbereitung
· Spezielles Simulationsmodell zur Nachbildung des
Schichtenaufbaus
· Be- und Entladungsstrategien
Kollektorfeld
Die zur Erreichung der hohen Deckungen notwendigen großen und
steil aufgestellten Kollektorflächen erfordern eine genauere Berück-
sichtigung
· der Verschattungssituation inkl. Dachüberstände
· der Bodenreflektion (monatliches Albedo)
· des Systemverhaltens im Stagnationsfall (Drain-Back, Notkühlung)
Heizsystem
· Biomassekessels
· Flächenheizung mit niedrigen Vorlauftemperaturen
Wärmeschutz und Solaranlage
Eine Absenkung des Primärenergiebedarfs kann durch Absenkung
des Heizwärmebedarfs genauso wie durch eine Vergrößerung der
Solaranlage erfolgen.
Für die Entscheidungsfindung ist die energetische und wirtschaftli-
che Bewertung der beiden Maßnahmen ein wichtiges Kriterium.
Die Simulation von Gebäude und Heizsystem ist dabei eine unver-
zichtbare Maßnahme.
Posterbeitrag von Bernd Gatzka und Sebastian Engelhardt hier als PDF