Ökostrom - Warum überhaupt darüber nachdenken?
Strom kommt aus der Steckdose... Er ist immer verfügbar und nicht der Rede wert... Mal ehrlich, wann denken wir schon über Energiegewinnung, Stromversorgung und Stromwechsel nach?! Beispielsweise dann, wenn gerade die Stromrechnung mit einer Nachzahlung auf dem Tisch liegt. Oder wenn es zufällig mal einen Stromausfall gab und dadurch Licht und Fernseher aus blieben. Oder… wenn alle Medien voll sind von erschreckenden Berichten und Bildern über eine Atomkatstrophe in Fukushima…Seit Fukushima sind Atomausstieg, Energiewende und Ökostrom Themen, über die nahezu jeder spricht.
Die Nachfrage nach Ökostrom ist dadurch rasant gestiegen. Energiekonzerne reagieren darauf mit einem undurchsichtigen Dschungel an scheinbaren Ökostrom-Tarifen. Doch was viele Verbraucher nicht wissen:
Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Oft verbirgt sich hinter den sauber klingenden Tarifen eine für den Verbraucher nur schwer zu entlarvende Mogelpackung.
3 Punkte, an denen Sie echte Ökostromanbieter erkennen
Wenn Sie wirklich ökologisch Strom beziehen und die Energiewende beschleunigen wollen, achten Sie bei der Wahl des Stromanbieters gezielt auf diese drei Punkte. Oder wechseln sie gleich zu einem der hier vorgestellten bundesweiten Stromanbietern EWS Schönau, Greenpeace Energy, LichtBlick oder Naturstrom - sie sind garantiert echte Ökostromanbieter.
- Sauberer Strommix - garantiert OHNE Strom aus Atom-, Kohle- oder Ölkraftwerken
Schauen Sie sich den Strommix Ihres Anbieters an. Alle Stromanbieter sind gesetzlich dazu verpflichtet, offen zu legen, aus welchen Energieträgern der angebotene Strom erzeugt wurde (sog. Pflicht zum Herkuntsnachweis bzw. zur Stromkennzeichnung nach dem Energiewirtschaftsgesetz EnWG). Sollten Sie auf der Website Ihres Stromanbieters einen solchen Nachweis nicht finden, fragen Sie bei der Kundenhotline nach.
- Freiwillige jährliche Zertifizierung von unabhängiger Zertifizierungsstelle, z.B. TÜV
Ökologisch orientierte Stromanbieter lassen sich zusätzlich, z.B. vom TÜV bestätigen, dass sie ihre Kunden mit einem Strommix versorgen, der "gänzlich ohne Anteile an Strom aus Atom-, Kohle oder Ölkraftwerken auskommt". Ein Blick in das aktuelle TÜV-Zertifikat des Stromanbieters lohnt sich also. Suchen Sie ruhig gezielt nach dieser Formulierung, wenn der Anbieter eine Suche auf seiner Website anbietet. Wer sich jährlich vom TÜV zertifizieren lässt, signalisiert damit auch, dass ihm Transparenz gegenüber seinen Stromkunden am Herzen liegt. Ein TÜV-Siegel ist somit für Sie auch ein Indiz für die Kundenorientierung des Stromanbieters. Es gibt verschiedene TÜV-Zertifizierungen und auch andere, sehr hilfreiche und vertrauenswürdige Ökostrom-Label.
- Ökologischer Umweltnutzen durch Neubau-Förderung regenerativer Energiegewinnung
Der ökologische Gedanke wird nur dann auch konsequent mit Leben gefüllt, wenn der Ökostromanbieter den Ausbau NEUER Ökokraftwerke fördert. Dies kann auf unterschiedliche Arten geschehen. Die einfachste besteht darin, den Strom nur aus neueren und ökologisch sauberen Kraftwerken zu beziehen. Eine andere Möglichkeit der Förderung regenerativer Energien liegt im Neubau eigener Ökokraftanlagen. Oder auch in der finanziellen Förderung von privaten kleinen Ökostrom-Anlagen (z.B. neue Solaranlagen auf dem eigenen Hausdach). Durch den Neubau solcher Ökostromanlagen (egal ob klein oder groß) erhöht sich auch die Nachfrage nach innovativen Technologien zur ökologischen Energiegewinnung. Sowie die Nachfrage nach mehr Einspeisung von Ökostrom ins Stromnetz. Nur wenn mehr Ökostrom ins Stromnetz eingespeist wird, kann der konventionelle Strom aus Atomkraft, Kohle und Öl reduziert und schließlich durch ökologisch korrekten Strom abgelöst werden. Wer durch die Wahl seines Ökostromtarifs die Förderung neuer Ökokraftwerke unterstützt, trägt dazu bei, dass mit dem eigenen Stromverbrauch tatsächlich ein nachhaltig ökologischer Umweltnutzen geschaffen wird. Und das beschleunigt die Energiewende wirklich.
Auch wenn es selbstverständlich scheint, soll hier der Vollständigkeit halber erwähnt werden, dass für einen echten Ökostromanbieter jedewede Beteiligung am Bau von Kohlekraftwerken oder gar Atomkraftwerken völlig ausgeschlossen sein muss.
Öko-Test hat 73 Ökostrom-Tarife getestet und hebt 4 besonders hervor
Auszug aus dem Öko-Test-Bericht (05/2011):
"Wer Öko-Strom will, möchte nicht bei einem Unternehmen kaufen, das an anderer Stelle Strom aus Atomkraft und Kohle verhökert. Unser Test mit über 70 Tarifen zeigt, dass es nur wenige tiefgrüne Angebote gibt."
"Das Testergebnis
15 Tarife landen auf dem 1. Rang. Es sind allesamt reine Öko-Strom-Anbieter, die nicht zusätzlich konventionellen Strom im eigenen Angebot verkaufen. Naturstrom, Lichtblick, Greenpeace und die Energiewerke Schönau heben sich zusätzlich ab, weil sie konzernunabhängig sind und auch kein Geld mit Öl oder Kohle verdienen."
Die Energiewende gelingt nur durch den Neubau von Ökostrom-Kraftwerken
Achten sie bei der Auswahl eines Ökostromanbieters unbedingt darauf, dass dieser Neuanlagen für regenerative Energiegewinnung baut oder in den Bau solcher Neuanlagen investiert. Denn nur durch den Bau neuer Ökostrom-Kraftwerke kann die Energiewende gelingen. Stromanbieter, die ihren Ökostrom aus Ökostrom-Anlagen beziehen, die vor dem Jahr 2000 gebaut wurden, verändert damit rein gar nichts am Strommarkt. Für die Energiewende ist wichtig, dass mehr Ökostrom produziert wird und gleichzeitig weniger Strom aus Atomenergie, Kohle oder Öl.
Das Ziel muss sein, dass regenerative Energien die konventionellen Energien (vor allem Atomkraft) vollständig ablösen. Und zwar so schnell wie möglich. Deshalb brauchen wir dringend mehr Öko-Kraftwerke und keine Pseudo-Ökostrom-Tarife, die bloß blendendes Greenwashing sind.
Noch dazu geht es ganz einfach und schnell, z.B.hier:
Direkt zu einem Ökostromanbieter wechseln!