Hallo Frau Uhr,
das ist eine wirklich gute Frage. Die Anwort darauf wird immer anders ausfallen je nachdem wen man fragt. Ich habe mir einmal die Mühe gemacht, die Berechnungen von hoch angesehen Instituten nachzurechnen und bin zu erstaunlichen Ergebnissen gekommen. Wenig überraschend hängen die prognostizierten Kosten immer von den getroffenen Annahmen ab. Der Haken dabei - die Entscheidung wird oft aufgrund falscher Annahmen getroffen und im nachhinein wird nicht mehr nachgerechnet, wie hoch die Kosten tatsächlich sind.
http://www.ecoquent-positions.com/wie-man-kosten-eines-atomkraftwerks-berechnet/
Kurz zusammengefasst: Die kWh Atomkraft kostet je nach Laufzeit, Kostenannahmen und Abbaukosten zwischen 4-12 ct/kWh. Dabei sind die Abbaukosten oder auch ein möglicher Unfall bzw. externe Kosten für die Entwertung von ganzen Landstrichen NICHT enthalten. Ohne staatliche Förderung sind Atomkraftwerke nicht wirtschaftlich zu betreiben. Deshalb drängt die Atomlobby auch so sehr darauf Gelder für CO2 arme Erzueugung zu bekommen und bekommt in GB vielleicht sogar einen Einspeisetarif, der der Kosten inkl Risikoaufschlag sehr gut widerspiegelt. Zu dieser Erkenntnis ist auch das Schweizer Insitut gekommen und hat daher die Empfehlung ausgegeben keine neuen Atomkraftwerke mehr zu bauen. Billiger Atomstrom kommt derzeit lediglich aus alten abgeschriebenen Kraftwerken und ist im Neubau nicht möglich. Warum sie trotzdem gebaut werden ist sehr banal. Das große Geld wird bereits beim Bau von Wenigen gemacht (Hersteller, Banken, Investoren). Die Kostenüberschreitungen zahlt meist jemand anders.