Hallo, anonymer Solarwärmenutzer,
eine schlechte Nachricht wird leider nicht dadurch besser, dass sie spät kommt.Und eine Heizungsanlage mit Sonnenkollektoren (oder Wärmepumpe oder Holzofen) wird nicht dadurch perfekt, dass alle Komponenten von einem namhaften Anbieter kommen, wie dieses Beispiel zeigt.
Die vier Kollektoren haben zusammen eine Bruttofläche von 9,5 m², Das wäre prima für eine heizungsunterstützende Solarthermieanlage mit 800 oder 1000 Liter Pufferspeicher. Hier hat der Pufferspeicher nur 400 Liter Inhalt und unterstützt einen nachgeschalteten Gaskessel bei der Heizung und der Warmwasserbereitung. Für die Regelung der Solarkreispumpe gibt es ein Regelmodul SM10, das aber nur einfache Systeme mit einem Kollektor und einem Solarwärmetauscher beherrscht.
Wenn die beiden Kollektorfelder so verschaltet sind, wie gezeichnet, und wenn die Neigung mehr als 20 Grad ist, dann vernichten am Vormittag die Wärmeverluste des Westkollektors einen guten Teil der Solarleistung, und eine einzelne Wolke am Nachmittag eines Sommertages kann verursachen, dass der Kollektorkreis abschaltet und anschließend nicht mehr anläuft, weil der Fühler im Südkollektor nicht mehr ausreichend warm wird, während der Westkollektor in Dampf geht. Beides ist Solarenergieverschwendung.
Optimal funktioniert diese Konfiguration mit zwei Solarkreispumpen, wobei jede mit genau der Drehzahl läuft, wie der aktuellen Wärmeleistung des zugeordneten Kollektors entspricht. Die entsprechenden Regler sind relativ kostengünstig zu bekommen. Aber es könnte schwierig werden, die zweite Rücklaufleitung bis zum westseitigen Kollektor zu legen.
Alternativ wäre denkbar, den Westkollektor seriell hinter den Südkollektor zu schalten und bei nicht ausreichender Temperatur per Bypass-Ventil zu überbrücken. Auf diese Weise bremst der Westkollektor den Südkollektor nicht aus, während der Südkollektor im Rücklauf vor einem gut beschienenen Westkollektor entweder (bei kaltem Speicher) nicht viel Verluste hat oder einer Überhitzung des Gesamtsystems entgegenwirkt. Auch hier braucht es aber einen qualifizierten Solarregler, der beide Kollektortemperaturen und den Speicher im Blick hat.
Das ist dabei die gute Nachricht: Grundsätzlich ist es möglich, den Fehler zu vermeiden oder in diesem Fall nachträglich zu korrigieren.
Viel Erfolg!
Sonnge Grüße
Axel Horn
p.s.: Für eventuelle Rückfragen am besten an <info"at"ahornsolar.de> schreiben.