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Optimale Ausrichtung Solarthermie Neubau?

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Eingestellt 21, Jan 2017 in Solare Wärme, Heizen von Florian

Liebe Energie-Experten,

meine Frau und ich planen derzeit unser Neubau (KfW55) und möchten Solarthermie zur Heizungsunterstützung integrieren. Als Primärenergiequelle dient eine Gasbrennwerttherme.

Hausplan

Unsere Dachneigung beträgt 20 Grad was nicht optimal ist. Daher haben wir ca. 10qm Fassadenkollektoren auf der Süd-/Westseite eingeplant (da unser Nachbar zu dieser Seite ein Bugalow baut sehe ich auch keine Verschattungsprobleme).

Meine Fragen:

1) Würdet Ihr noch weitere Kollektoren am Haus anbringen?

2) Der Carport + überdachte Durchgang zur Garage soll lt. Bebauungsplan begrünt werden. Würde es Sinn machen als Dach direkt mit Photovoltaik-Kollektoren zu arbeiten, z.B.: http://www.solarworld.de/produkte/produkte/solarmodule/sunmodule-protect/

Vielen Dank für Eure Unterstützung,
Florian

   

3 Antworten

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Beantwortet 30, Jan 2017 von Axel Horn (456 Punkte)

Hallo Florian,

zuerst mal: es ist eine gute Idee, den Gasverbrauch in Eurem Neubau durch eine Solarthermieanlage deutlich zu verringern. Das betrifft vor allem die wärmere Jahreshälfte, wenn eine ausreichend dimensionierte Kollektoranlage zu annähernd 100% die Warmwasserbereitung und auch eine gewisse Komfortheizung leisten kann. Das schafft die 10 m² Kollektorfläche aber nur, wenn sie auf dem Dach liegen, und mit Sicherheit nicht, wenn sie senkrecht an der Fassade angeordnet sind. Ich möchte Dir empfehlen, zuerst einmal ein Solarthermiesystem aufzubauen, das ungefähr so aussieht wie dieses:

image  

Livedaten: https://www.vbus.net/scheme/d35c79dce935ebc01d7b5742b3c8e001

Dabei ist es ohne weiteres möglich, aber nicht unbedingt wirtschaftlich, einen Fassadenkollektor mit einem weiteren, separat geregelten Solarkreis an denselben Wärmetauscher anzuschließen. Die sommerlichen Wärmeüberschüsse vergrößert das nur unwesentlich, weil die Sonne den ganzen Tag entweder zu stark seitlich oder zu sehr von oben auf die Fassade scheint. Das ist auch der Grund, warum ein Fassadenkollektor erst ab 20 m² einigermaßen vertretbare Deckungsraten im Sommerbetrieb schafft.

Was die Solarflächen auf Garage und Carport betrifft: "Dachbegrünung" ist nach meiner Einschätzung weder Photovoltaik noch die Solarthermie. Aber natürlich ist es gut, nach der Sonnenkollektorfläche für die Wärme auch ausreichend Fläche für die Solarstromgewinnung einzuplanen.

Gruß  Axel

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Beantwortet 1, Feb 2017 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)

Hallo Florian,

das Thema Solarthermie wurde vom Kollegen Axel Horn bereits kompetent erklärt. Für die PV auf dem begrünten Carport gibt es spezielle Montagesysteme, bei denen die PV-Anlage auf einem begrünten Dach montiert werden kann:

http://www.zinco.de/solar_gruendach/index.php

Da ich seit über 10 Jahren Solarworld-Fachpartner bin kann ich diese Produkte bisher nur empfehlen. Die Module sind sowohl von der Produktqualität wie auch bei den Erträgen sehr gut. Ich habe seit ich die Produkte von Solarworld im Sortiment habe sicher mindestens 80% der PV-Anlagen bei meinen Kunden mit diesen Modulen errichtet und hatte bisher nur 2 Mal defekte Module, beide Male aber lediglich mit Transportschaden. Diese Module wurden jeweils kommentarlos ersetzt.

Viel Spass beim Neubau, Heinz

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Beantwortet 9, Feb 2017 von Roland Siemon (221 Punkte)

Hallo Florian, in punkto Solarthermie sind 10 m² immer eine gute Größe. Bei der Auswahl des richtigen Kollektors spielt die Dachneigung  keine Rolle. Für eine Dachneigung von 20° ist eine direktdurchströmte Vollvakuumröhre in Querlage die erste Wahl. Der Kollektor wird dazu dachparallel montiert und die Röhre nach dem erforderlichen Sonnenstand ausgerichtet. Somit ergibt sich bei einem Korrekturwinkel von 35° und einer Dachneigung von 20° der perfekte Winkel für die Heizungsunterstützung. 

Alternativ kann die querliegende direktdurchströmte Röhre an der Fassade verwendet werden. Das Prinzip der Winkelkorrektur ist gleich. 35° nach oben gedreht ergibt die perfekte Anlage zur Heizungsunterstützung.

Zusätzlich bietet die Fassadenmontage die Möglichkeit, Überschüsse im Sommer zu vermeiden.image Dazu werden Einstellwinkel der Röhren im ersten Jahr so korrigiert, das eine Überhitzung des Speichers nicht auftritt: dazu wird ein sommerlicher Fehlwinkel zu gunsten des Winters eingestellt. Die Leistung der Solarfassade ist gegenüber Dachanlagen keineswegs geringer, Unverschattungen von Nebengebäuden vorausgesetzt.

Ein Beispiel findest Du hier: http://www.dpi-solar.de/solarthermie/thermische-solarfassade-ef.html

Für 10 m² Vollvakuumröhre sind als Minimum 1000 Liter Speicher erforderlich. Wichtig noch zu wissen: Die Auslegung der Solaranlage richtet sich nach der Heizlast des Hauses und nicht nach der beheizten Wohnfläche.

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