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Herausforderung und Chancen der Photovoltaik im Kraftwerkssektor für eine nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit

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Eingestellt 16, Dez 2015 in Photovoltaik von Ulrike Jahn (31 Punkte)

Autoren: 

Matthias v. Armansperg (ACCELIOS Solar GmbH)                                                                                        
Ulrike Jahn (TÜV Rheinland Energie und Umwelt GmbH)


Jüngste Studien weisen rasche Fortschritte der Wettbewerbsfähigkeit von Stromgestehungskosten für Photovoltaikkraftwerke auf. Dies wird unterstrichen durch die starke Nachfrage der ersten Ausschreibungsrunde für Photovoltaikkraftwerke der Bundesregierung im ersten Quartal 2015. Die Stromgestehungskosten der erfolgreichen Gebote liegen zwischen 0,0848 €/kWh und 0,0943 €/kWh.

Relativiert wird diese Erfolgsmeldung allerdings durch Veröffentlichungen und Erfahrungen zur Qualität von bestehenden Photovoltaikanlagen. So berichtet der TÜV Rheinland, dass rund 40% aller von ihm inspizierten PV-Anlagen leichte bis gravierende Mängel aufweisen, die zu bislang in der Kalkulation nicht berücksichtigten Mehrkosten führen können.

Im Gegensatz zu den konventionellen Kraftwerksarten mit bereits reifen Marktstrukturen und bewährten Qualitätsstandards durchläuft die Photovoltaikindustrie eine sehr dynamische Entwicklung, gekennzeichnet von einer sehr hohen Innovationsrate und zunehmend intensiverem Wettbewerbsdruck. Das Verständnis zur Deutung von technischen Phänomenen wie z.B. spannungs-induzierte Degradation, Mikrorissen oder Schneckenspuren an PV-Modulen wird rasch entwickelt, bevor diese im Anschluß daran in entsprechende Qualitätsstandards umgesetzt werden können. Der aktuelle Bestand an Photovoltaikkraftwerken in Deutschland verfügt über ein Durchschnittsalter von weniger als fünf Jahren. Deswegen ist eine Aussage zum tatsächlichen Qualitätsverlauf über die gesamte Betriebsdauer von 20-30 Jahren derzeit nur bedingt möglich.

In einem Vorhaben zum Thema „Solar Bankability“, das mit Mitteln aus dem Horizon-2020-Programm der Europäischen Kommission gefördert wird, führt ein Konsortium bestehend aus 3E,  ACCELIOS Solar, EURAC, SolarPower Europe und TÜV Rheinland eine systematische Untersuchung zu den technischen Risiken von Photovoltaikanlagen, deren möglichen Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeitsrechnung sowie geeigneten Maßnahmen zur Schadenminderung und –vermeidung durch.

Ein europäisches Forschungsprojekt mit dem Titel „Solar Bankability“ unter der Beteiligung des TÜV Rheinland, EURAC Research, 3E, ACCELIOS Solar sowie des Verband der europäischen Solarindustrie SolarPower Europe hat erste Ergebnisse vorgelegt. Das Vorhaben zielt darauf ab, die technischen Risiken bei Investitionen in Photovoltaik-Kraftwerke zur Stromerzeugung aus Sonnenergie zu quantifizieren und zu bewerten.
In diesem Vortrag wird aufgezeigt, welche Methoden zur Bewertung und Minderung der technischen Risiken im Zusammenhang mit PV-Investitionen über den gesamten Projektlebenszyklus zum Einsatz kommen. Hierbei werden die Risiken für einzelne Investitionen auch vor dem Hintergrund unterschiedlicher Geschäftsmodelle bewertet. Aktuelle Informationen und Ergebnisse des Gemeinschaftsprojekts erhalten Sie im Internet auf  www.solarbankability.eu.

Quality of Utility PV_Final_Ulrike-Jahn.pdf (1,4 MB)


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1 Antwort

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Beantwortet 16, Dez 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)

Hallo Ulrike Jahn,

ich kann Ihren Ausführungen nur zustimmen. Ich bin überzeugt, dass in den nächsten Jahren für einige Betreiber von PV-Kraftwerken noch ein böses Erwachen ansteht. Ich habe selbst bereits mehrfach bei meinen Privatkunden nur ca. 10 Jahre alte Module entsorgen müssen. In den Boomzeiten hat aber oft die Qualität der eingesetzten Komponenten nur eine untergeordnete Wichtigkeit gehabt.

Besonders wichtig ist tatsächlich, dass es die Möglichkeit gibt hochwertige von minderwertiger Qualität zu unterscheiden. Vor allem muss dabei meiner Meinung nach beachtet werden ( obwohl ich zu mehr als 90% Deutsche Module verbaut habe ):

Es sind weder alle Deutschen Module hochwertig noch alle Chinesischen Module minderwertig.

Das größte Problem ist die Beurteilung bei der Auswahl der angebotenen Produkte. Deswegen war ich eigentlich bei fast allen Herstellern, die ich bei meinen Kunden installiere, bereits in den Unternehmen und habe mir die Betriebe und deren Produktionsstätten angesehen.

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