Bei der Photovoltaik lässt sich die jährliche Stromerzeugung sehr zuverlässig aus den Leistungsdaten der Module, des Wechselrichters, der Dachorientierung und dem Standort mit seinem Solarklima berechnen.
Wieviel Stromerzeugung in anderen Kraftwerken und damit verbundene CO2-Freisetzung dabei vermieden wird, steht dagegen auf einem ganz anderen Blatt und lässt sich nicht mit Pauschalwerten ermitteln. Viel hängt davon ab, ob man den Solarstrom mit einer hohen Eigenverbrauchsrate selber nutzt, zum Beispiel indem Stromverbrauch aus der Nacht in die Mittagsstunden verlagert wird. Dann lässt sich durchaus eine CO2-Vermeidung von 0,6 kg/kWh ansetzen. Mit einem dazwischengeschalteten Solarstromspeicher reduziert sich dieser Wert um den Batterieverlust (ca. 10 bis 30% je nach Batterietyp und Dauer der Speicherung).
Noch schlechter wird die Bilanz, wenn ein Teil des PV-Stroms über einen Elektroheizstab für die Warmwasserbereitung abgezweigt wird, so dass z. B. der Gaskessel Brennstoff spart. Hier liegt die CO2-Einsparung nur noch bei 0,19 kg/kWh.
Und wenn es ganz ungünstig läuft, konkurriert der PV-Strom zur Mittagszeit womöglich mit einer zeitgleichen starken Windstromproduktion, so dass Windenergieanlagen abgeregelt werden: CO2-Einsparung gleich Null. Besser wäre es natürlich, wenn brennstoffbefeuerte Kraftwerke schneller abregeln würden - aber das hängt weniger an der Technik als an den wirtschafltichen Rahmenbedingungen, welche die Poltik vorgibt.