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Exklusives Interview mit dem Photovoltaik Experten Thomas Seltmann von der Intersolar 2015

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Eingestellt 30, Jun 2015 in Photovoltaik von Nicole Münzinger (686 Punkte)


Unsere Interviewfragen an Thomas Seltmann, Experte für Photovoltaik von der Intersolar in München: 

Rechnet sich eine private Photovoltaik-Anlage eigentlich noch?

Was ist besser, jeder seinen eigenen Speicher zu Hause oder Netzausbau?

Was ist Ihrer Meinung nach die optimale Kombination von Photovoltaik Anlage und Batteriespeicher für einen 4-Personen Haushalt?

Macht es Sinn den überproduzierten Strom aus der Solaranlage auch zum Heizen zu verwenden, z.B. für eine Wärmepumpe?

Wie findet man den perfekten Anlagenbauer/Installateur für die eigene PV-Anlage?

   
Kommentiert 30, Jun 2015 von Susanne Jung (1,633 Punkte)
Mich würde die Einschätzung von Herrn Seltmann interessieren, wie es sein kann, dass die Zubauzahlen von Photovoltaik-Anlagen nur noch ca. 1/4 im Vergleich zu 2012 betragen, obwohl es sich - wie er im Interview berichtet - weiterhin finanziell lohnt, in Photovoltaik zu investieren.

1 Antwort

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Beantwortet 30, Jun 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)

Hallo Susanne Jung,

die Antwort ist relativ einfach. Für die gesunkene Zubaumenge sind aus meiner Sicht mehrere Faktoren verantwortlich:

1.) Mit einer reinen PV-Anlage mit Volleinspeisung sind nur noch überschaubare Renditen möglich. Das verhindert in vielen Fällen die Neuerrichtung von PV-Anlagen. Ich habe z.B. einen Interessenten, der ca. 1 MWp auf seinen Dachflächen montieren könnte. Leider ist aber der Großteil der Gebäude nur als Lager mit wenig Eigenverbrauch genutzt. Bei der dabei zu erwitschaftenden Rendite investiert ein Unternehmen Heute nicht mehr solche Summen.

2.) Die Errichtung von großen Freilandanlagen ist politisch gewollt nur noch sehr eingeschränkt möglich.

3.) Die anteilige EEG-Abgabe auf den Eigenverbrauch macht rechnerisch viele geplante Eigenverbrauchs-PV-Anlagen im gewerblichen Bereich unrentabel, die vielleicht ohne diese Abgabe errichtet würden. Viele Großabnehmer haben Einkaufspreise für ihren Strom von 15 Ct. bis 18 Ct. ja kWh. Bei diesen Kunden sind Erzeugungskosten + EEG-Abgabe in Summe fast so teuer wie die Bezugskosten. Ich habe jedoch die Hoffnung, dass besonders diese Anlagen dann eben erst später errichtet werden, wenn wieder eine bessere Wirtschaftlichkeit möglich ist. Das kann entweder durch Wegfall der EEG-Abgabe auf Eigenverbrauch oder durch steigende Bezugskosten der Fall sein.

4.) Es werden lange noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft, Eigenverbrauchsoptimierung in Verbindung mit PV und intelligenter Verbrauchersteuerung zu nutzen. Dabei sollte der Fokus auf einfache technische Lösungen gelegt werden statt auf Hightech, die oft unbezahlbar und nie im Leben wirtschaftlich ist.

Außerdem bin ich der Meinung, dass die öffentliche "Meinungsmache" ( richtiger eigentlich Fehlinformation ) viele Interessenten von der Errichtung einer PV-Anlage abhalten. Hier ist in Zukunft noch viel mehr Aufklärungsarbeit von Nöten. Leider haben auch viele der selbsternannten Spezialisten die aktuellen Chancven der PV nicht erkannt.

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