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Welche Eigenverbrauchsquote im EFH-Bereich ist ohne Speicher zu erreichen?

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Eingestellt 26, Mär 2015 in Energiewende von Anonym
   

2 Antworten

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Beantwortet 27, Mär 2015 von Martin Werner (2,069 Punkte)
Ich unterscheide gerne zwischen Eigen- oder Direktverbrauch (EV) auf der einen und Autarkie (Aut), also Selbstversorgungsgrad, auf der anderen Seite. Die EV-Quote ist, wie Hr. Geckler schreibt, von der Größe der Anlage abhängig. Bei einer 10 kWp-Anlage ist sie halb so groß wie bei einer 5 kWp-Anlage, wenn die anderen Parameter gleioch bleiben. Der Autarkiegrad ist ab einer bestimmten Anlagengröße praktisch unabhängig von dieser.

Dazu zwei Beispiele:

1. Einfamilienhaus, gasbeheizt, 2 Personen im Rentenalter, oft tagsüber zu Hause.
PV: 5 kWp
Jahresstromverbrauch: 3.300 kWh
PV-Erzeugung in 2014: 5.550 kWh
Direktverbrauch: 1.204 kWh, entprechend 21,7%, Selbstversorgungsgrad: 36,3%

2. Einfamilienhaus, mit WP-Heizung, WP-WW-Erzeugung und kontrollierte Lüftungsanlage, 5 Personen, Erwachsene berufstätig.
PV: 11 kWp
Jahresstromverbrauch: 6.078 kWh
PV-Erzeugung 2014: 12.553 kWh
Direktverbrauch: 1.845 kWh entsprechend 14,8%, Selbstversorgungsgrad 30,5 %

Diese Beispiele machen m.E. recht anschaulich, wie die Zusammenhänge sind und wie sie von den äußeren Umständen abhängen.
Kommentiert 28, Mär 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Herr Werner,
können Sie kurz erläutern, wie Sie auf den JAhresverbrauch von 6.078 kWh für das Einfamilienhaus mit WP, WW-Erzeugung und Lüftungsanlage kommen. Wenn ich den Verbrauch der von mir installierten Systeme ansehe finde ich deutlich höhere Stromverbräuche. Ich benötige zum Beispiel ( bei ebenfalls 5 Erwachsenen Bewohnern ) im eigenen Gebäude alleine ca. 1.100 kWh für die Brauchwasser-Erwärmung mit BW-WP.
Kommentiert 28, Mär 2015 von Martin Werner (2,069 Punkte)
Hallo Herr Geckler,
ich habe nur die für den Stromverbrauch relevanten Daten angegeben, deshalb war das wohl ein bisschen unklar. Es sind nicht 5 Erwachsene, sondern 2 Erwachsene und 3 Kinder. Das Haus ist im KfW40-Standard gebaut und die Lüftungsanlage hat einen rotierenden Wärmetauscher, der nicht nur die fühlbare, sondern auch einen  Teil der latenten Wärme zurückgewinnt.  Ausserdem gibt es einen kleinen Kaminofen, der im Winter morgens und abends mitheizt. Im ersten Jahr, als der Ofen noch nicht da war und auch die Wärmepumpe nicht optimal lief, waren es 8000 kWh.
Das Haus ist völlig unverschattet und hat eine optimale Südausrichtung. Die Fortluft des Wärmetauschers wird noch als Zuluft der WW-Wärmepumpe benutzt, so dass im Winter das T-Niveau auch relativ hoch ist. Ich weiß es nicht genau, aber ich schätze den Energieverbrauch der WW-Wärmepumpe auf ca.  500 kWh/a (Leistungsaufnahme 700 W, Laufzeit ca. 2 h am Tag)
Sonnige Grüße vom Bodensee
Martin Werner
Kommentiert 28, Mär 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Herr Werner,
besten Dank für die schnelle Antwort. Wir haben für unsere Brauchwasser-Wärmepumpe einen separaten Stromzähler installiert. Wir kommen ( bei 5 erwachsenen bewohnern ) auf einen gemessenen Stromverbrauch für die WW-WP zwischen 2,5 kWh und 4 kWh pro Tag. Im Jahr 2014 waren es insgesamt ca. 1.100 kWh, wobei wir inzwischen die Luftführung optimiert haben und mit dem Hersteller im Kontakt sind, da die errechneten Arbeitszahlen bei weitem nicht den Daten des Datenblattes entsprechen.
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Beantwortet 26, Mär 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Anonym,

diese Antwort ist nicht pauschal zu beantworten. Das kommt vor allem darauf an:

- wie groß die PV-Anlage ist

- wie groß der Verbrauch im Gebäude ist

- welche Verbraucher zum Eigenverbrauch genutzt werden können

- ob tagsüber jemand zu Hause ist um gezielt Verbraucher zu aktivieren

- ob es ein intelligentes Energie-Management-System gibt

Ich kann Ihnen jedoch aus meinen Erfahrungen ein paar Ergebnisse mitteilen:

Im Einfamilienhaus sind bei einer PV-Anlage mit 4kWp bis 5kWp Eigenverbrauchsquoten von bis zu 30% ohne Speicher möglich.

In unserem eigenen Gebäude mit Wärmepumpe kommen wir bei einer PV-Anlage mit 7,86 kWp durch intelligentes Lastmanagement der PV-Anlage in Verbindung mit der Wärmepumpe derzeit auf eine Eigenverbrauchsquote von ca. 50%.
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