Das ist ja mal eine nette Frage :-)
kWp heißt tatsächlich Kilowatt "peak" und ist keine offizielle physikalische Einheit. Die Photovoltaiker verstehen darunter die im Labor gemessene Spitzenleistung (peak englisch für Spitze) eines Solarmoduls (Solarzelle, Solargenerators) unter bestimmten Messbedingungen, in der Regel: 1.000 Watt Lichteinstrahlung, 25 Grad Celsius Zelltemperatur, Lichtspektrum Air Mass 1,5 (das 1,5 bedeutet, wie sieht das Lichspektrum der Sonne aus, wenn das Sonnenlicht schräg durch die Atmosphäre den 1,5 fachen Weg gegenüber senkrechter Einstrahlung zurücklegt.). Das sind die so genannten Standard Test Bedingungen (STC).
Die offizielle Einheit für die Leistung ist auch bei Photovoltaik Watt (W), Kilowatt (kW), Megawatt (MW), Gigawatt (GW) usw. Das kleine p soll aber verdeutlichen, dass es sich nicht um eine Dauerleistung, sondern eben die unter Laborbedingungen gemessene "Spitzenleistung" handelt. Trotzdem nennt man die Peakleistung eines Solarmoduls auch die Nennleistung.
In der Praxis liefert ein Solargenerator diese Peakleistung praktisch nie, weil die Laborbedingungen draußen im Feld nicht stattfinden. Aber es gibt auch Situationen, in denen ein Solarmodul mehr Leistung liefern kann, wenn beispielsweise bei klarem Wetter, großer Kälte und senkrechtem Lichteinfall (oder Reflexion an Wolken) die Bedingungen sogar besser sind als unter STC. Da kann eine 1-Kilowatt-Anlage kurzfristig auch mal 1,1 kW leisten und der Betreiber wundert sich...