In der Schweiz wurde 2011 unter dem Eindruck der Fukushima-Katastrophe beschlossen, aus der Atomkraft "auszusteigen". Das bedeutet konkret, dass keine neuen Anlagen gebaut werden, die bestehenden fünf Reaktoren aber bis zum Ende ihrer "sicherheitstechnischen Laufzeit" weiterbetrieben werden. Demnach würden sie zwischen 2019 (AKWs Beznau I und Mühleberg) und 2034 (AKW Leibstadt) nach jeweils ca. 50jähriger Laufzeit abgeschaltet.
Am 21. Januar 1969 kam es im schweizerischen Lucens zu einer der weltweit schwerwiegendsten Havarien in einem kommerziellen Atomkraftwerk, mit einer Teilkernschmelze wie zehn Jahre später in Harrisburg. Da der Reaktor in eine Felskaverne gebaut worden war, ist das Schlimmste damals verhindert worden. Eine Anti-AKW-Bewegung gab es seinerzeit noch nicht, und auch heute ist die Erinnerung an jene Katastrophe in der Schweiz offenbar nicht besonders prägend: Eine Volksinitiative zur sofortigen Abschaltung des AKW Mühleberg wurde im Mai 2014 mit beinahe 2/3-Mehrheit verworfen.
de.wikipedia.org/wiki/Atomausstieg#Schweiz_2011.E2.80.932034
de.wikipedia.org/wiki/Schweizer_Energiepolitik#Atomausstiegsdebatte
www.nzz.ch/aktuell/schweiz/der-vergessene-atomunfall-von-lucens-1.18215229
www.tagesanzeiger.ch/schweiz/Bernervolk-belaesst-Muehleberg-am-Netz/story/18405950