Guten Tag,
die Performance Ratio hat zunächst einmal nur indirekt etwas mit dem Wetter und der aktuellen Einstrahlung zu tun.
Die Performance Ratio setzt die tatsächlich produzierte Strommenge im Verhältnis zur der bei der tatsächlichen Einstrahlung für die installierte Generatorfläche theoretischen Ertragsleistung der installierten Module. Die theoretische Ertragsleistung erhält man wiederum, wenn man die tatsächliche Einstrahlung (am besten über einen Zeitraum von einem Jahr) mit dem Wirkungsgrad der Module multipliziert, der im Datenblatt angegeben ist.
Wenn man nun den tatsächlichen Ertrag durch den theoretisch möglichen Ertrag der installierten Module dividiert, erhält man eine dimensionslose Zahl, die eine Aussage über die Effizienz der PV-Anlage erlaubt. Die Einstrahlung wird entweder direkt an der Anlage mit einem Sensor erfasst oder man greift auf Wetterdaten für die jeweilige Region zurück. Die optimale Performance Ratio von 100% wird natürlich nie erreicht, das es immer Verluste bei den Kabeln, der Umwandlung von Gleich- in Wechselstrom sowie durch Verschmutzung und auch durch die langsame Degradation der Module gibt.
Da die Performance Ratio nicht vom Wetter oder Klima abhängt, ist sie eine ortsunabhängige Kennzahl, die eine Aussage über die Effizient der Anlage ermöglicht.
Im Allgemeinen betrachtet man einen Zeitraum von einem Jahr. Grundsätzlich ist auch ein kürzerer Betrachtungszeitraum möglich. Die Jahresbetrachtung ist aber sinnvoller und aussagekräftiger, weil bei sehr geringen Erträgen von wie in der Frage genannten 5% - also besonders in den Wintermonaten mit niedrigem Sonnenstand und/oder schlechtem Wetter - auch eine höhere Streuung der Daten auftritt. Der Wechselrichter benötigt z.B. eine Mindestspannung, bevor er anspringt. Eine besonders im Winter häufige Teilverschattung des Generatorfeldes, wenn gleichzeitig der Einstrahlungssensor keine Verschattung sieht, verfälscht in diesen Zeiten das Ergebnis ebenfalls. Bei der Jahresbetrachtung fällt das weniger ins Gewicht, weil der Ertrag bei solchen Voraussetzungen sowieso sehr niedrig ist.
Aber auch eine kurzzeitige Betrachtung der Performance Ratio während einer Schönwetterphase im Sommer ist nicht unbedingt zu empfehlen, das bei Spitzenerträgen auch die Leitungsverluste der AC und DC Leitungen aufgrund der hohen Stromstärke höher.
Interessant für die Effizienz Ihrer Anlage ist weiterhin die bei der Auslegung prognostizierten mit der tatsächlichen erreichten Performance Ratio, da hier Leitungsverluste, Wechselrichterwirkungsgrad und erwartetet Verschattung berücksichtigt wurden.
Eine gute Erläuterung von SMA finden Sie auch hier:
http://files.sma.de/dl/7680/Perfratio-UDE100810.pdf
Klaus Hying