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Energiespeicher aus Methanol-Katalysator und Methanol-Brennstoffzelle ??

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Eingestellt 7, Jan 2014 in Energiewende von Uwe Feistl (18 Punkte)
Hallo Experten,

es wird immer wieder ueber Energie-Speicher gesprochen.

Da die Forschung bei der Methanolherstellung einen Schritt weitergekommen ist, koennte vielleicht der SFV mit seinen vernetzten Experten  weitere Hilfestellung geben:
"Katalysator beschleunigt Methanolherstellung"
http://www.process.vogel.de/management_und_it/forschung_entwicklung/grundlagenforschung/articles/370276/?dia=NaN
"Katalysatoren für die chemische Energiespeicherung"
http://www.process.vogel.de/management_und_it/forschung_entwicklung/grundlagenforschung/articles/403552/

Das gewonnene Methanol wird bei Sonne/Wind in einem Fass gesammelt und zu den anderen Zeiten mittels annaehernd lautloser Brennstoffzellen wieder in elektrische Energie gewandelt:
http://efoy.com/

Klingt noch nach Zukunftsmusik, aber schon in ein paar Jahren koennte doch ein bezahlbares gefrierschrankgrosses geschlossenes System bei jedem Solar-/Winderzeuger im Keller stehen. (Bei Methanol-Ueberproduktion koennte man das Methanol sogar in Fahrzeugen verbrauchen...)

Vielleicht koennen Sie ja die beiden Parteien der Uni Freiburg und von efoy an einen Tisch bringen, so dass efoy schon bald ein kombiniertes System auf den Markt bringen kann. Die Brennstoffzellen-Technologie haben die schon seit Jahren...

Gruss
Uwe Feistl
   

1 Antwort

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Beantwortet 16, Jan 2014 von Susanne Jung (1,633 Punkte)

Hier die Antwort von Wolf von Fabeck, Geschäftsführer im Solarenergie-Förderverein Deutschland e.V. 

Bei Umstellung auf 100 Prozent Erneuerbare Energien werden wir zwei grundsätzlich unterschiedliche Stromspeichersysteme benötigen.

1. Kurzzeitspeicher zur Glättung der pulsierenden Solarstromerzeugung. Diese Pufferspeicher sollen zur Zeit der solaren Mittagsspitze die hohe PV-Leistung aufnehmen, um sie dann am Abend und in der folgenden Nacht ins Stromnetz einzuspeisen. Damit wird eine Netzüberlastung durch die extrem hohe Mittagsleistung vermieden und der so vergleichmäßigte Solarstrom wird "transportfähig" gemacht, so dass er schließlich sogar über Mittelpsannungs- und Hochspannungstrafos bis in die Hochspannungsnetze und von dort bis zur energieintensiven Industrie weitergeleitet werden kann.

2. Langzeitspeicher zur Überbrückung längerer Perioden (mehrere Wochen) mit nicht ausreichender Solar- und Windleistung


Zu 1. Kurzzeitspeicher werden fast täglich beladen und entladen. Ihre Zyklenzahl ligt bei weit über hundert pro Jahr. Bei jedem Lade- Entladezyklus treten Einspeicher- und Ausspeicherverluste auf. Möglicherweise weit über 100 mal im Jahr. Damit die Gesamtverluste nicht unerträglich hoch werden, sind für diesen Zweck nur Stromspeicher mit einem sehr guten Wirkungsgrad geeignet, z.B. aufladbare Batterien


Zu 2. Anders verhält es sich bei den Langzeitspeichern. Diese werden vielleicht nur 1 bis 3 mal jährlich beladen und entladen. Da ist ein schlechter Be- und Entladewirkungsgrad nicht so schlimm. Zumal die Befüllung dieser Speicher aus Überschussstrom erfolgt, den sowieso sonst keiner verwerten kann.
Wichtig ist hingegen, dass bei längerer Speicherdauer keine Selbstentladung erfolgt. In dieser Hinsicht ist die Speicherung von Energie in Form von flüssigem Methanol besonders günstig. Man braucht blos den Tank zuzuschrauben und keine Energie geht verloren!


Nun direkt zu Ihren Fragen:

Vordringlich für Solaranlagen ist zunächst einmal die Kurzzeit-Pufferspeicherung mit Batterien.

Wer sich aber aus Sicherheitsgründen einen Speicher für langzeitigen Stromausfall, nicht nur für wenige Stunden, wünscht, der könnte Interesse an der von Ihnen geschilderten technischen Ausstattung haben. Methanolerzeuger, Methanoltank, Brennstoffzelle oder KWK-BHKW. Dazu braucht man noch nicht einmal eine Solar- oder Windkraftanlage.

Den Vorschlag, mit überschüssigem Methanol Autos anzutreiben, halte ich für weniger glücklich, da wir eine Umstellung des Fahrzeugparkes auf batteriegestützten Elektroantrieb vorschlagen. Wir wollen endlich von dem miesen Wirkungsgrad der Verbrennungsmotoren wegkommen.
Und die künstliche Herstellung von Methanol wird immer noch (trotz des verbesserten Herstellungsprozesses) mit viel zu hohen Verlusten behaftet sein als dass man sie für ein täglich benötigtes Fahrzeug einsetzen mag.

Aber theoretisch machbar wäre diese Lösung auch.

Mit freundlichen Grüßen,
Wolf von Fabeck 

 

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