Sehr geehrter Herr Bons,
vielen Dank für Ihre Frage.
Leider kenne ich den von Ihnen angesprochenen Artikel nicht, aber ich vermute, es wird auch so gehen.
Es gibt eine ganze Reihe von Artikeln zum Themenkomplex der Erneuerbaren Energien, die die Energiewende bzw. die resultierenden Kosten äußerst negativ darstellen. Selbstverständlich haben die Autoren solcher Artikel nicht immer unrecht, aber oft genug verzerren diese die Fakten.
Den "Energiebloggern" sind eine ganze Reihe von Journalisten bekannt, die Ihre Dienste der Industrie respektive der (fossilen) Energiewirtschaft zur Verfügung stellen. Hier wird zwar nicht unbedingt gelogen, aber durch Weglassen von Tatsachen, eher undurchsichtigen Rechnungen oder durch reine Behauptungen kommen hier Artikel in die Öffentlichkeit, die zum Wohle der alten Energiewirtschaft sind.
Ob diese publizierten Meinungen tatsächlich die eigene Meinung darstellen oder dafür bezahlt wird, lässt sich leider nur schwer nachweisen. Fakt ist jedoch, dass die Energiewirtschaft großen Einfluss auf die Politik, Institute und die Medien hat. Einen Teil dieser Verflechtungen hatten die Energieblogger auf der Transparenz-Seite offen gelegt.
Hellhörig sollte man tatsächlich immer dann werden, wenn es - wie Sie selber sagen - eine einseitige Argumentation gibt. Gute journalistische Arbeit sollte auch die Gegenargumente verarbeiten bzw. anführen. In solchen Propaganda-Artikeln geht es aber meist nur um die Kosten und die Nachteile der Bürger. Das die letztendlich auch die Energieversorger / Netzbetreiber mit den Erneuerbaren Geld verdienen, wird kaum genannt.
Insofern können wir nur durch Aufklärung und beweisbare Fakten gegen solche Berichterstattung vorgehen. Leider hat jedoch die "Gegenseite" mehr Kapital, um ihre Botschaft in die Öffentlichkeit zu bringen, was man z.B. an der Diskussion über Stromkosten sieht, die ja nur ein Teil der Energiewende ausmachen.