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EU hält Braunkohle bis 2050 für nötig - das ist doch nicht wahr oder?

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Eingestellt 27, Aug 2014 in Energiewende von F. Siegfried
Diese Aussage stand in der Presse in einer Schlagzeile. Welche Experten können plausibel erklären, warum das nicht so ist? Ist dies eine Lobbyentscheidung bzw. Aussage? Braunkohleabbau sollte abgeschafft werden.
   

1 Antwort

+4 Punkte
Beantwortet 27, Aug 2014 von Frank Müllers (590 Punkte)
Bearbeitet 28, Aug 2014 von Frank Müllers
 
TWh
erzielt. Das ist eine
 

Fakten zur Stromerzeugung 2013

2013 wurde ein Exportüberschuss von 32,3 TWh erzielt. Das ist eine Steigerung um ca. 40% gegenüber dem letzten Rekordjahr 2012, in dem der Exportüberschuss 23,1TWh betrug.

Der Bruttoinlandsverbrauch liegt bei ca. 600 TWh. Zieht man den Eigenbedarf der konventionellen Kraftwerke ab, so erhält man ca. 560 TWh für den Nettostromverbrauch, die anfallenden Netzverluste und den Pumpstromverbrauch.

Windenergieanlagen erzeugten 2013 ca. 47,2 TWh . Sie trugen mit 8,4% zum Verbrauch von 560 TWh bei.

Photovoltaikanlagen haben 2013 ca. 29,7 TWh erzeugt. Sie trugen mit 5,3% zum Verbrauch von 560 TWh bei.

Braunkohlekraftwerke konnten 2013 trotz leicht gesunkenen Brennstoffeinsatzes ca. 2% mehr Strom erzeugen.

Die Stromerzeugung aus Gaskraftwerken ging 2013 deutlich zurück.

Die in Deutschland installierten Leistungen im Einzelnen:

  • 12,1 GW Kernenergie
  • 21,2 GW Braunkohle
  • 24,9 GW Steinkohle
  • 27,4 GW Gas
  • 32,5 GW Windkraft
  • 35,7 GW Solar
  • 7,1 GW Bioenergie
  • 3,9 GW Laufwasser

Die in Deutschland erzeugte Nettostromerzeugung:

  • 92,1 TWh Kernenergie
  • 145,1 TWh Braunkohle
  • 110,6 TWh Steinkohle
  • 39,4 TWh Gas
  • 47,2 TWh Wind
  • 28,7 TWh Solarstrom
  • 48,3 TWh Bioenergie
  • 21 TWh Wasserkraft

Alle Daten vom Fraunhofer ISE / Bundesnetzagentur

Wenn man die Daten jetzt interpretiert, kann man leicht zu dem Schluss gelangen, das es unabdingbar ist, die Dreckschleudern bis 2050 weiterlaufen zu lassen, da sie bei einem Anlagenanteil von 12,9% fast 27,2 % des Stroms erzeugen. Das ist zugegebenermaßen ein einleuchtendes Argument, vor allem vor dem Hintergrund, das die Einfuhr von Primärenergieträgern immer teurer und (Ostblock) ggfls auch immer unsicherer sein wird.

Trotzdem bin nicht nur ich, sondern auch andere Experten der Meinung, das dies die durch Lobbyisten gesteuerte, falsche Sicht der Dinge ist. Der Anteil der Erneuerbaren Energien konnte in den letzten Jahren nicht nur in Deutschland signifikant gesteigert werden.Das Pontential zu einem weiteren Ausbau ist vorhanden, wenn er denn gewollt ist.

Durch den anhaltenden Verweis der daran interessierten Industrie auf die vorhandenen, scheinbar sehr effizienten und zuverlässigen Braunkohlekraftwerke, deren "Futter" uns auch in Jahrzehnten noch - und vor allem in Europa - zur Verfügung stehen wird, wird der Ausbau der erneuerbaren Energien systematisch ausgebremst. Schade, das die Politiker dieser kruden Logik folgen...

Ein Nachtrag: Passend dazu dieser Artikel in ERNEUERBARE ENERGIEN - Das Magazin

http://www.erneuerbareenergien.de/es-geht-auch-ohne-fossile-energien/150/437/81157/?utm_source=Themenvorschau_2014_10&utm_medium=E-Mail&utm_campaign=Themenvorschau_ERE_Oktober

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