Hallo Herr Goetschhofer,
das nennt ich mal eine sehr schön konkrete Frage.
Irgendwo muss man ja Prinzipien vereinfachen, jedoch würde ich den Speicher mit dem 1,5fachen mindestens auslegen, da nicht immer Sonnentage sind und es vermieden werden sollte, dass der Speicher bzw. das BMS zur Zellschonung Leistung aus dem Netz zieht.
Beachte man, dass die Lastkurve kurzzeitige Spitzen aufweist, muss das System mit entsprechender Leistungselektronik versehen sein, oder der vermutlich günstigere Weg (komponentenseitig) wenn aus der Batterie dauerhaft ins Netz gespeist würde damit die Spitzen Netzseitig nicht entstehen.
Somit kommen wir zur Wirtschaftlichkeit:
Es ist äußerst unwahrscheinlich zu einem Preis ein System auf den Markt zubringen, dessen Speicherzellen so schnell reagieren, insbesondere mit der dazugehörigen Leistungs- und Messelektronik.
Überdimensionierte Sets gibt es bereits, die man auch dahingehend programmieren kann (wenn man's kann), dass eben dauerhaft ins Netz gespeist werden könnte, um den Netzentgelt bei kurzen Laszanstiegen im Teillastbereich zu eliminieren. Wirtschaftlich wird es vermutlich dennoch erst ab einem Strompreis oberhalb von 32 ct/kWh, da die Netzeinspeisung aus dem Speicher ein negatives Ergebnis in der Bilanz verursachte.
Daher kann ihre Frage so nur mit einem "nicht in absehbarer Zeit" beantworten.
Sollten Sie jedoch zu den Freigeisten gehören, die schon gerne autark wären, ohne zu verarmten: wie wäre es damit die Verbraucher, welche diese Spitzen verursachen mit einer Kompensation auszustatten, oder vielleicht sogar direkt mit dem BMS zu koppeln (ModBus etc.).
MfG
Martin Schorlies