Hallo Anonym,
die Bezeichnungen stehen für die Temperaturen, die im Netz gefahren werden. Ein herkömmliches Netz wird traditionell mit einer Vorlauftemperatur (von der Heizstation zum Haus) von 80 °C gefahren, der Rücklauf (vom Hausanschluss zurück zur Heizstation) hat dann 60 °C. Moderne Nahwärmenetze versuchen, den Wärmeverlust des Netzes zu verringern, indem die Temperatur des Heizwassers gesenkt wird. So sind in Teillastzeiten (z.B. Sommer) auch VL 65 °C zu RL45 °C denkbar, je nach Wärmequelle und Wärmebedarf ist das immer unterschiedlich. Wenn der Wärmeverlust der Netz- Rohrleitung noch weiter gesenkt werden soll, ist ein "kaltes" Wärmenetz möglich, wie in Dollnstein bei Eichstätt Bay. bereits ausgeführt. Dort wird der Energietransport mit nur z.B. VL 30°C gefahren, eine Wärmepumpe im Hausanschluss erhöht dann die Wärmeträgertemperatur auf z.B. auf 60°C zur Frischwasserbereitung. Im Winter wird dieses Netz wieder eher traditionell gefahren, da durch die hohe Wärmeabgabe (größerer Volumenstrom) an die Haushalte der Wärmeverlust der Rohrleitung je übertragenes kWh geringer ausfällt.
Die Wirtschaftlichkeit ist eine Kalkulation aus: wie teuer ist die Wärme, die das Heizhaus liefert multipliziert mit wieviel Wärmeverlust bei entsprechender Wärmeträgertemperatur. Dagegen das kalte Wärmenetz mit wenig Wärmeverlust der Netzleitungen aber höherem Investitionsbedarf, da jeder Anschluss eine zusätzliche Wärmepumpe benötigt.
Viel Spaß beim Rechnen ....