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Diversifizierung von Erdgasimporten ist ein Luftschloss

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Eingestellt 17, Apr 2014 in Energiewende von Hans-Josef Fell (402 Punkte)

Analyse der Energy Watch Group zeigt, Energieunabhängigkeit von Russland ist nur mit erneuerbaren Energien möglich

Erdgasabhängigkeit  der  EU von  Russland  kann  nur  mit  steilem  Ausbau  der  Erneuerbaren  Energien  beendet  werden. Eine  Erdgasdiversifizierungsstrategie  mit  anderen  Bezugsländern  ist  mangels genügend  Erdgases zum  Scheitern verurteilt.
Analyse von Hans-Josef Fell und Dr. Werner  Zittel, Energy Watch Group

Auf  EU-Ebene  und  auch in  Deutschland  wird  völlig  zu  Recht  eine  Unabhängigkeit  von  russischen  Energielieferungen  gefordert.  Dies  ist  in der Tat  zwingend  notwendig, weil  ansonsten  die  EU  mitsamt  Deutschland  als  größter russischer Gasabnehmer  immer  tiefer  in  die  politische Abhängigkeit von Russland  gelangen wird.
 
Letztendlich zeigt die Handlungsunfähigkeit der Ukraine und der EU, zu welchen Verwerfungen Energieabhängigkeiten führen können. Trotz jahrelanger Warnungen vor einer immer stärkeren Abhängigkeit von russischen Energielieferungen haben alle  ukrainischen Regierungen der letzten Jahrzehnte  diese weiter vorangetrieben und sich zum Teil sogar persönlich daran bereichert.
 
Mit dem geschickten Spiel von Preiserhöhungen, Preisnachlässen und Gasabschaltungen hat Gazprom als verlängerter Arm des Kreml  die  geeignete  Tastatur,  um  ganze  Nationen als Gaskunden  politisch  unter  Druck  zu  setzen.
 
Russland wird nicht automatisch und kann schon gar nicht für immer ein verlässlicher Energielieferant für Europa bleiben.


Auch die gesamte EU steckt längst in dieser russischen Abhängigkeit. Mann sieht an den vielen Warnungen der deutschen Wirtschaft, keine stärkeren wirtschaftlichen Boykottmaßnahmen gegenüber Russland zu beschließen, wie tief die Energieabhängigkeit ist.
 
Selbst nach Abspaltung der Krim und angesichts der Gefahr weiterer Annektierungen von Teilen der Ost-Ukraine ist  die  Furcht vor russischen Gegenmaßnahmen bei Energielieferungen so groß, dass es keinen Wirtschaftsboykott seitens der EU gibt, der Russland ernsthaft treffen würde. Dem Diktat der Rohstoffbeschaffung werden schon heute faktisch alle anderen wichtigen politischen Grundsätze und Werte geopfert.  


Viele fühlen sich dabei sehr sicher,  dass Russland die Energieabhängigkeit auch in Zukunft nicht missbrauchen   wird und wie sogar in Zeiten des Kalten Krieges ein verlässlicher Energielieferant bleiben  wird.  Dies muss aber nicht automatisch so sein und vieles deutet  darauf  hin,  dass  dies  auch  in  Zukunft  nicht  so  sein  wird. Doch Russland wird in den kommenden Jahrzehnten die Energiewünsche  der  Kunden nicht erfüllen können. Sowohl in der Erdölförderung als auch in der Erdgasförderung ist Russland am Peak angekommen und kann damit auch in der Summe in den kommenden Jahren keine zusätzlichen Öl-und Gasmengen an neue und alte Kunden liefern.

Vollständige Studie

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PDF herunterladen: Fell-Russische-Erdgasabhaengigkeiten.pdf

   

2 Antworten

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Beantwortet 17, Apr 2014 von Jörg Tuguntke (1,368 Punkte)
Aber wie können WIR dann die politische Zementierung (auch über das neue EEG) verhindern? Es betrifft ja nicht nur russisches Gas, es geht auch (so nebenbei) um den Schutz der Energieoligopolisten.

Irgendwo hat jemand geschrieben, daß den Russen die "Wegnahme" der WM viel mehr schmerzen würde, als jeder Wirtschaftsboykott. Aber ist Hr. Putin nicht ein Duzfreund von Herrn Bach??

Haben SIE den Entwurf (des EEG) gelesen (die 300 Seiten)? Oder vermuten Sie wie Wolf von Fabeck (SFV) das fast kein Abgeordneter sich durch diese 99 (relativ unverständlichen) Paragraphen gewühlt hat (Gehört nicht hierher, würde mich aber interessieren)?

mfg    & schöne Ostern    tugu
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Beantwortet 22, Apr 2014 von Wolfgang Hartmann (394 Punkte)
Ich rede in meinem Umfeld schon lange davon, dass ich den russischen Regierungen nicht traue. Unser Altkanzler Gerhard Schröder hat uns, und hier sage ich meine persönliche Meinung, schon zu seiner Amtszeit an Gazprom (Russland) verkauft.

 

Dass unsere Politiker nicht denken und schon gar nicht hören, was das Volk sagt, zeigt sich immer wieder:

EEG Umlage auf privat erzeugten und selbst verbrauchten Strom.

Zusätzliche 7 Milliarden will die Politik jährlich  (!!!) von den Autofahrern haben, um die Straßen in Ordnung zu bringen. Dabei sind doch die Benzin und KFZ Steuern genau für diesen Zweck eingeführt worden.

Weitere Beispiele lassen sich sicherlich leicht finden. Wie wäre es den, die Politik mal mit dem geld, das sie zur Verfügung hat, auskommt. Geht dem Privatmann nicht anders.

 

Nach meiner Meinung ist die Unabhängigkeit gerade bei der Energie absolut wichtig. Das beginnt schon im privaten Haushalt und in der kleinen Firma.    

Liebe Grüße aus dem sonnigen Ostfriesland

Wolfgang Hartmann
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