© Fridays For Future Wien  / Die Klimakrise wartet nicht
© Fridays For Future Wien / Die Klimakrise wartet nicht

Lobau-Besetzung: Fridays For Future-Klimastreik vor SPÖ-Zentrale

Drei Monate nach Beginn der Lobau-Besetzungen holt Fridays For Future Wien den Protest am Freitag, 26.11.2021, nun abermals auch in die Stadt.

Die Bewegung will dabei die Wiener SPÖ unter Bürgermeister Michael Ludwig an ihre Verantwortung erinnern, eine klima- und sozial gerechte Verkehrswende einzuleiten.

Während andere Städte die Klimakatastrophe längst als Gefahr erkannt haben und mutige Schritte zu einer klimaverträglichen Politik setzen, hält die Wiener Stadtregierung weiterhin an einer veralteten Verkehrspolitik fest, welche die Einhaltung des 1,5-Grad-Limits unmöglich macht. Denn statt massiv in öffentlichen Verkehr und Fahrradinfrastruktur zu investieren, will die SPÖ Wien immer noch neue Autobahnen bauen. Um mehrere 100 Mio Euro soll die vierspurige Stadtautobahn – ein Teilprojekt der Lobau-Autobahn – gebaut werden. Daher wird es heute einen Klimastreik vor der Parteizentrale der SPÖ in der Löwelstraße geben, bei dem ein Stopp der geplanten Autobahnprojekte und konsequente Klimapolitik gefordert wird.

Bürgermeister Ludwig verweigert bisher das Gespräch

Michael Ludwig sucht laut eigenen Angaben schon sehr lange das Gespräch mit den Lobau-Besetzer*innen. “Vielleicht hat er sich ja bei der Suche verlaufen. Bis jetzt gab es jedenfalls keine Kontaktaufnahme vonseiten des Wiener Bürgermeisters. Im Gegenteil: Eine öffentliche Podiumsdiskussion zum Lobautunnel am vergangenen Donnerstag, 18.11.2021, mit Vertreter*innen der Lobau-Besetzung, haben sowohl Michael Ludwig, als auch Mobilitäts-Stadträtin Ulrike Sima abgelehnt.”

Klimaschutz als soziale Verantwortung

„Die Klimakrise trifft diejenigen in unserer Gesellschaft am stärksten, die ohnehin schon sozial benachteiligt sind, oft gar kein eigenes Auto besitzen, und in stark versiegelten, lärmbelasteten Gebieten der Städte leben. “, so Clara Pories von Fridays for Future.

“Mit ganzseitigen Zeitungsinseraten, voll mit Falschinformationen, versucht die Stadt Wien, der Bevölkerung vorzugaukeln, dass ihre Monster-Straßenprojekte aus dem letzten Jahrtausend zeitgemäß sind. Aber für uns ist klar: Diese Projekte sind klimaschädlich, zerstören die Umwelt und führen zu keiner Verkehrsentlastung”, so Philipp Wilfinger von Fridays For Future Wien. Bestätigt werden die Aktivist*innen dabei von mehr als 160 Wissenschaftler*innen, die die Lobauer Erklärung unterzeichnet haben. “Wir lassen uns daher, wie vom Bürgermeister angekündigt, weder ‘belehren’ noch ‘zur Vernunft bringen’ und werden diese Projekte weiter bekämpfen.”



Die Kundgebung startete zu Mittag in der Löwelstraße 18. Aufgrund der ernsten COVID19-Situation haben die Aktivist*innen den ursprünglich mit Demonstrationszug geplanten Streik zu einer einstündigen Standkundgebung gekürzt und riefen alle Teilnehmenden auf, sich vorab testen zu lassen. Für Ordner*innen und Redner*innen galt 2G+. Außerdem wurde auf die Einhaltung der auf Versammlungen geltenden FFP2-Maskenpflicht und Abstandsregeln geachtet.

Philipp Wilfinger und Clara Pories


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /