© Steve Buissinne pixabay.com/ Landschaft
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EU-Haushalt für 2021-2027: Vorläufige Einigung über Finanzierung des Umwelt- und Klimaschutzes

Die Europäische Kommission begrüßt die vom Europäischen Parlament und vom Rat erzielte vorläufige Einigung über das LIFE-Programm für Umwelt- und Klimapolitik im Rahmen des nächsten langfristigen EU-Haushalts für 2021-2027.

Brüssel - Finanzierungsschwerpunkte sind Umwelt- und Klimaschutz sowie die Unterstützung des Übergangs zu sauberer Energie mit höherer Energieeffizienz und einem höheren Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix. Dies wird eines der Instrumente sein, das es der EU ermöglicht, ihre Klimaziele zu erreichen und bis 2050 klimaneutral zu werden.

Um den Europäerinnen und Europäern eine bessere Lebensqualität zu bieten und in eine nachhaltigere Zukunft zu investieren, unternimmt die Juncker-Kommission beispiellose Anstrengungen zum Umwelt- und Klimaschutz, indem sie insbesondere die Mittel für das LIFE-Programm aufstockt und Klimaschutzmaßnahmen in alle großen Ausgabenprogramme der EU einbezieht. Dies wird Europa dabei helfen, seinen Verpflichtungen im Rahmen des Übereinkommens von Paris und der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen nachzukommen und einige der wichtigsten Herausforderungen dieses Jahrhunderts zu meistern. Die gestern erzielte Einigung muss nun vom Europäischen Parlament und vom Rat förmlich gebilligt werden.

Der für Umwelt, Meerespolitik und Fischerei zuständige Kommissar Karmenu Vella begrüßte die Einigung: „Täglich sehen wir, wie Hunderttausende junger Europäerinnen und Europäer für die Zukunft unseres Planeten auf die Straße gehen und uns auffordern, mehr zu tun. Mit mehr Mitteln können wir auf diese Anliegen besser eingehen, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft beschleunigen und unseren Fußabdruck in Bezug auf Natur und biologische Vielfalt verringern.“

Der für Klimapolitik und Energie zuständige EU-Kommissar Miguel Arias Cañete sagte: „Ein stärkeres LIFE-Programm wird bei der Steigerung der Investitionstätigkeit in den Bereichen Klimaschutz und nachhaltige Energie in ganz Europa eine wichtige Rolle spielen. Indem LIFE die Anpassung an den Klimawandel und die Minderung seiner Folgen weiter unterstützt, hilft das Programm der EU auch weiterhin, ihre Klimaschutzziele und Verpflichtungen im Rahmen des Übereinkommens von Paris und der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen.“

Das LIFE-Programm gehört zu den EU-Förderprogrammen, für die die Kommission die im Verhältnis höchste Aufstockung für den Zeitraum 2021-2027 vorgeschlagen hat. Die Kommission hat zudem das Ambitionsniveau der Klimafinanzierung angehoben und vorgeschlagen, dass mindestens 25 % der EU-Ausgaben in allen EU-Programmen zu den Klimazielen beitragen sollten.

Abgesehen von den direkten Ergebnissen des LIFE-Programms selbst wird dieses auch als Katalysator für andere Fonds dienen.

Wesentliche Elemente des neuen LIFE-Programms (2021-2027):

weitere Unterstützung des Übergangs zu einer Kreislaufwirtschaft und verstärkter Klimaschutz: Dazu gehört auch die Bereitstellung von Mitteln zur Verwirklichung politischer Meilensteine im Einklang mit der langfristigen strategischen Vision der EU für eine wohlhabende, moderne, wettbewerbsfähige und klimaneutrale Wirtschaft bis 2050. Die Maßnahmen werden den vollständigen Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft, den Schutz und die Verbesserung der Qualität von Luft und Wasser in der EU, die Umsetzung des Rahmens für die Energie- und Klimapolitik bis 2030 und die Erfüllung der Verpflichtungen der Union aus dem Klimaschutzübereinkommen von Paris unterstützen;
stärkere Fokussierung auf die Unterstützung des Übergangs zu sauberer Energie: Ein neues spezifisches Teilprogramm wird Investitionen und Maßnahmen in den Bereichen Energieeffizienz und erneuerbare Energien fördern, insbesondere in Sektoren und in europäischen Regionen, die beim Übergang zu sauberer Energie im Rückstand sind;
stärkere Fokussierung auf Naturschutz und Biodiversität: In einem traditionellen Bereich des LIFE-Programms werden die neuen gezielten „strategischen Naturschutzprojekte“ für alle Mitgliedstaaten dazu beitragen, die Ziele der Naturschutz- und Biodiversitätspolitik in andere Politikbereiche und Finanzierungsprogramme – etwa für Landwirtschaft und die Entwicklung des ländlichen Raums – einzubeziehen, sodass ein sektorübergreifendes, kohärentes Konzept gewährleistet ist;
ein einfacher, flexibler Ansatz mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung und Anwendung von innovativen Lösungen für Umwelt- und Klimaprobleme.
Die nächsten Schritte

Die vorläufige Einigung muss nun vom Europäischen Parlament und vom Rat förmlich gebilligt werden. Für die Haushaltsaspekte und die diesbezüglichen horizontalen Bestimmungen des künftigen LIFE-Programms ist die umfassende Einigung über den neuen langfristigen EU-Haushalt maßgeblich, den die Kommission im Mai 2018 vorgeschlagen hat.

Hintergrund

Das LIFE-Programm für Umwelt- und Klimapolitik, das im Jahr 1992 eingeleitet wurde, ist eines der Flaggschiffe der EU-Umwelt- und Klimafinanzierung. Im Rahmen des Programms wurden mehr als 4600 Projekte in der EU und in Drittländern finanziert, fast 10 Mrd. EUR mobilisiert und mehr als 4,3 Mrd. EUR für den Umwelt- und Klimaschutz bereitgestellt. Das derzeitige LIFE-Programm mit einer Mittelausstattung von 3,4 Mrd. EUR ist im Jahr 2014 angelaufen und endet im Jahr 2020.

LIFE hat bei der Umsetzung der wichtigsten EU-Umweltrechtvorschriften, darunter der Habitat- und der Vogelschutzrichtlinie, eine wichtige Rolle gespielt. Dem Vorschlag für das neue Programm für den Zeitraum 2021-2027 liegen die Ergebnisse der Halbzeitevaluierung des laufenden Programms sowie eine Folgenabschätzung zugrunde.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /