© Gerhard Gellinger - pixabay.com / Flugzeug
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Ende der Steuerprivilegien des Flugverkehrs statt Bau der "dritten Piste"

Mit dem Ende der Steuerprivilegien könnten 500 Mio. Euro jährlich in den Bahnausbau investiert werden

Angesichts der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zum Bau der Dritten Piste, fordert die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 nun ein Ende der Steuerprivilegien des Flugverkehrs und Investitionen in die Bahn, statt in den Flugverkehr: "Mit diesem Projekt zerstören wir die Zukunft unserer Kinder. Ein weiterer massiver Anstieg der CO2-Emissionen ist einfach nicht hinnehmbar. Dabei hat die Belastung durch den Flugverkehr in den letzten Jahren ohnehin massiv zugenommen, weil es keine Kostenwahrheit im Verkehr gibt und der Flugverkehr umfangreiche Steuerprivilegien genießt. Diese Steuerprivilegien müssen endlich beendet und die Einnahmen in einen massiven Ausbau der Bahn gesteckt werden. Die Bundesregierung hat mit der nächsten Steuerreform für die Gelegenheit für mehr Fairness zu sorgen", sagt Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000.

Laut den Einreichunterlagen werden sich durch den Bau der dritten Piste die CO2-Emissionen bis 2025 mehr als verdoppeln. Dieser massive Anstieg des Flugverkehrs würde aber nicht stattfinden, wenn es Kostenwahrheit im Verkehr gäbe und ungerechtfertigte Steuerprivilegien abgebaut werden. Die wichtigsten Privilegien sind die Mehrwertsteuerbefreiung von Flugtickets und die Steuerbefreiung von Kerosin. Laut einer Studie des WIFO führt das in Österreich zu einem jährlichen Steuerausfall von mehr als 500 Mio. Euro.* Die Bahn steht vielfach in direkter Konkurrenz zum Flugverkehr weil zuletzt etwa 40 Prozent der Flüge in Städte gingen, zu denen eine direkte Bahnverbindung ohne Umsteigen besteht. "Beenden wir die ungerechtfertigten Steuerprivilegien des Flugverkehrs und investieren wir diese Mittel stattdessen in den Ausbau von attraktiven und kostengünstigen Bahnverbindungen. Damit können ebenso Arbeitsplätze geschaffen werden, nur dass wir dann auch unseren Kindern einen Planeten überlassen, auf dem ein menschenwürdiges Leben noch möglich ist", fordert Wahlmüller abschließend.

* WIFO (2016): Subventionen und Steuern mit Umweltrelevanz in den Bereichen Energie und Verkehr


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /