© Agrar Plus/ Baustart für die Anlage in Prinzersdorf
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Biomasse statt Erdgas für Prinzersdorf

Baustart für Bioenergie NÖ Anlage Prinzersdorf

Prinzersdorf – Am 3. April erfolgte mit dem Baustart mit Bürgermeister Ing. Rudi Schütz, Umwelt- und Energiegemeinderat Josef Schaberger, Anton Brunner. Vertreter der zukünftigen Betreiber, Josef Petschko Projektbetreuer AGRAR Plus und Thomas Maier Bauleiter Fa. Schmalek der Baustart der neuen Anlage. Zuerst werden die Fernwärme- und die Versorgungsleitungen verlegt, danach die Zufahrt hergestellt um dann die Fundamente für die Heizanlage gießen zu können. Im Mai werden die Beton-Raummodule und der Heizkessel geliefert. In den darauf folgenden Wochen wird die Anlage installiert um nach dem Sommer für die kommende Heizsaison startklar zu sein. Beide zu versorgenden Gebäudekomplexe (Kommunalzentrum und alte Molkerei) wurden in den letzten Monaten saniert. Sie werden zukünftig nicht nur weniger Energie verbrauchen sondern auch von fossilem Erdgas auf den regional verfügbaren und erneuerbaren Energieträger Waldhackgut umgestellt.

In Prinzersdorf wird nun etwa 20 Jahre nach der ersten Biomasse-Nahwärmeanlage bei der Raiffeisenbank, zwischenzeitlicher Umstellung der Europamittelschule von Heizöl auf Hackgut ein weiterer Schritt zu regionaler, gesicherter Wärmeversorgung aus Biomasse begangen. Durch den Ersatz von Erdgas werden vor Ort zukünftig mehr als 72 Tonnen CO2 - Emissionen pro Jahr eingespart. Die Waldhackgutversorgung erfolgt durch landwirtschaftliche Genossenschaftsmitglieder aus der unmittelbaren Umgebung. Neben den eindeutigen Klimaeffekten wird damit die regionale Wertschöpfung gesteigert und Arbeitsplätze gesichert.

Die Fertigmodul-Biomasse-Heizanlage wird anfangs mit einem modernen emissionsarmen Biomassekessel mit einer Heizleistung von fast 200 kW ausgestattet. Baulich wurde die Möglichkeit zumindest einer Leistungsverdopplung mit einem zweiten Kessel eingeplant um bei weiterem Ausbau des Versorgungsumfanges die Wärmebereitstellung zuverlässig bedienen zu können. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein erdverlegtes dämmverstärktes Nahwärmenetz mit rd. 100m Länge. In den Gebäuden werden zur Systemtrennung und Heizungssteuerung jeweils Fernwärmestationen installiert. Die Nahwärmeanlage inkl. der Fernwärmestationen kann aus der Ferne überwacht werden. Für die Marktgemeinde wird die Möglichkeit geschaffen zukünftig die Heizanlage des Kommunalzentrums aus der Ferne zu überwachen und zu steuern.

Zur Maximierung der Versorgungssicherheit wird die Wärmeversorgung aus einer mobilen Heizanlage vorbereitet. Diese wird von der landwirtschaftlichen Errichtungs- und Betriebsgenossenschaft Bioenergie NÖ für ihre über 60 Nahwärmeanlagen vorgehalten und ist im Falle eines größeren Gebrechens in kürzester Zeit verfügbar und einsatzbereit.

Mehr Informationen www.bioenergie-noe.at


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /