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Nutzung Solarkreis-Vorlauf

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Eingestellt 2, Dez 2017 in Solare Wärme, Heizen von 9sniper

Wird der Solarkreis-Vorlauf zum Erwärmen des neu-zuströmenden Leitungswassers im bivalenten Speicher genutzt ? Beispiel: Temperatur des Solarkreis-Vorlaufs (25 Grad) unter der aktuellen Kesseltemperatur (55 Grad) aber über der des zugeführten Leitungswassers (ca. 10 Grad) (d.h. Temperatur im Solarkreis Vorlauf müsste sinken, im Gegenzug Gastherme weniger stark nachheizen).

   

2 Antworten

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Beantwortet 9, Dez 2017 von Roland Siemon (221 Punkte)

Ein bivalenter Brauchwasserspeicher hat zwei Wärmetauscher. Einen unteren für die Solaranlage und einen oberen für die Gasheizung. Steht keine Solarwärme zur Verfügung, heizt die Gastherme nur die obere Hälfte des Speichers auf. Der untere bleibt kalt, also 10°C. Kommt nun die Sonne ins Spiel, wird auch der untere Bereich des Speichers erwärmt, der obere ist ja bereits mit Gas aufgeheizt. Wird nun das Temperaturniveau der oberen Schicht erreicht, beheizt die Solaranlage den gesamten Speicher, die Gasheizung bleibt aus - solange die an der Gasheizung eingestellte Brauchwassertemperatur nicht unterschritten wird.

Welche Temperaturen sich im Solarvorlauf einstellen, hängt von der Sonneneinstrahlung und dem Volumenstrom des Solarkreises ab. Dieser wird vom Solarregler gesteuert.

An dem Zusammenspiel Gasheizung und Solaranlage kranken viele Anlagen. Woher soll die arme Gasheizung denn wissen, das in einer Stunde die Sonne herum kommt und den gesamten Speicher aufwärmen wird? Der Temperaturfühler meldet einen kalten Speicher. Aus dem Kaffeesatz lesen kann die Heizung nicht, aber der Nutzer. Ist die Solaranlage richtig dimensioniert, kann man die Heizung im April ausschalten und im Oktober wieder an.

Andere Konzepte wie z.B.  Zentralspeicher mit Frischwasserstation haben diese Regelprobleme nicht, siehe auch unterer Abschnitt http://www.dpi-solar.de/heizsystem-holz-solar/heizsystem-holz-solar.html

Roland Siemon, DPI-Solar Energiespar GmbH

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Beantwortet 28, Dez 2017 von Axel Horn (456 Punkte)

Ja, richtig erkannt: eine gut geplante und eingeregelte Sonnenkollektoranlage nutzt die Solarwärme auch auf sehr niedrigem Temperaturniveau. Eine Kilowattstunde Solarwärme spart eine Kilowattstunde fossile Energie auch dann, wenn noch nachgeheizt werden muss. Noch besser ist es natürlich, wenn die Gastherme überhaupt nicht mehr benötigt wird, weil dann auch die Energie eingespart wird, die zuerst einmal die Gastherme selber auf ausreichende Temperatur bringt.

Deshalb ist es gut, wenn die Regelung der Nachheizung erkennt, wenn der Solarkreis arbeitet und womöglich nur noch etwas Zeit braucht. Wenn der Solarregler die Warmwasser-Ladefunktion übernimmt und z. B. per Anforderungskontakt mit dem Kessel kommuniziert, dann ist z. B. bei RESOL Reglern möglich, ein "Solar Aus" zu programmieren:

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Solange der Solarkreis arbeitet, darf die Temperatur auch unter 50°C absinken. Für mehr Komfort oder auch hinsichtlich der Trinkwasserhygiene lässt sich einfach eine zweite Nachladefunktion einrichten, die ohne Solar-Aus z. B. bei 45°C die Nachladung startet.

Noch mehr lässt sich einsparen, wenn der Solarregler als Systemregelung auch die Heizkreise managt. Wenn der Solarkreis läuft, signalisiert das auch passive Solarwärmegewinne durch die Fensterflächen. Deshalb lohnt es sich hier erst recht, über ein Solar-Aus die Nachheizung für die Heizkreise zu blocken und einfach mit der Wärme zu heizen, die frisch vom Kollektor kommt.

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