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Was ist die SG-Ready Schnittschnelle bei Wärmepumpen?

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Eingestellt 30, Apr 2015 in Solare Wärme, Heizen von Anonym
   

2 Antworten

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Beantwortet 30, Apr 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)

Hallo Anonym,

hier die Definition der SG Ready-Funktion vom BWP:

2.1 Heizungswärmepumpen


Ein Hersteller kann für alle Heizungswärmepumpen das SG Ready-Logo beantragen, die folgende Voraussetzun-gen erfüllen:
Sie müssen über einen Regler verfügen, der vier Betriebszustände abdeckt:


a) Betriebszustand 1 (1 Schaltzustand, bei Klemmenlösung: 1:0): Dieser Betriebszustand ist abwärtskompatibel zur häufig zu festen Uhrzeiten geschalteten EVU-Sperre und umfasst maximal 2 Stunden „harte“ Sperrzeit.
b) Betriebszustand 2 (1 Schaltzustand, bei Klemmenlösungen: 0:0): In dieser Schaltung läuft die Wärmepumpe im energieffizienten Normalbetrieb mit anteiliger Wärmespeicher-Füllung für die maximal zweistündige EVU-Sperre.
c) Betriebszustand 3 (1 Schaltzustand, bei Klemmenlösung 0:1): In diesem Betriebszustand läuft die Wärmepumpe innerhalb des Reglers im verstärkten Betrieb für Raumheizung und Warmwasserbereitung. Es handelt sich dabei nicht um einen definitiven Anlaufbefehl, sondern um eine Einschaltempfehlung entsprechend der heutigen Anhebung.
d) Betriebszustand 4 (1 Schaltzustand, bei Klemmenlösung 1:1): Hierbei handelt es sich um einen definitiven Anlaufbefehl, insofern dieser im Rahmen der Regeleinstellungen möglich ist. Für diesen Betriebszustand müssen für verschiedene Tarif- und Nutzungsmodelle verschiedene Regelungsmodelle am Regler einstellbar sein:
a. Variante 1: Die Wärmepumpe (Verdichter) wird aktiv eingeschaltet.
b. Variante 2: Die Wärmepumpe (Verdichter und elektrische Zusatzheizungen) wird aktiv eingeschaltet, optional: höhere Temperatur in den Wärmespeichern
Optional kann die Raumtemperatur als Führungsgröße für die Regelung der Systemtemperaturen (Vor- bzw. Rücklauftemperatur) herangezogen werden. Eine Sperrung der Wärmepumpe durch einen Raumthermostaten in Abhängigkeit von der Raumtemperatur ist nicht ausreichend. Es müssen Planungsunterlagen für die Modelle bzw. Baureihen vorhanden sein, die beschreiben, wie die Wärmepumpenheizungsanlagen der SG ready-Wärmepumpen für Lastmanagement-Anforderungen zu dimensionieren sind. Diese sind den Antragsunterlagen mit beizufügen.


2.2 Warmwasserwärmepumpen


Ein Hersteller darf alle Warmwasserwärmepumpen mit dem „SG Ready“-Logo versehen, die folgende Voraussetzung erfüllen:
Sie müssen über einen Regler verfügen, welcher mittels einer automatischen Ansteuerung eine Erhöhung der Warmwasser-Solltemperatur zum Zweck der thermischen Speicherung ermöglicht.

 

Da das SG Ready-Label vom BWP vergeben wird ist dies auf jeden Fall die genaue Definition der mindestsne vorgeschriebenen Funktionen zum Erhalt des SG-Ready-Labels.

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Beantwortet 30, Apr 2015 von Martin Schorlies (950 Punkte)
Bearbeitet 30, Apr 2015 von Martin Schorlies
Hallo Anonym, zunächst findet man den Begriff SG-Ready im Zusammenhang mit SmartGrid allerdings als Label z.B. für Wärmepumpen die über eine Schnittstelle in ein Energiemanagement eingebunden werden können/sollen... wenn's der Monteur denn kann. Schnittstellen gibt es ja viele, aber leider keine echten Plug-and-Play Standards. Und da meist die WP nicht über den Haushaltsstromzähler betrieben wird, sind die S0-Zählungen auch nur bedingt sinnvoll für den Betreiber. Die SG-Ready-Schnittstelle kann eimal wie oben als SmartGridSchnittstelle verstanden werden aber auch bei einigen Wärmepumpen als SolarGeneratorSchnittstelle an der eine PV-Anlage last- und regelabhängig Leistung aufnehmen kann. Der Haken liegt wie immer im Detail: Oftmals werden Wärmepumpen mit einem lokalem Spezialtarif ( Wärme-(pumpen)- oder Nachtstrom) betrieben, während die PV am Haushaltsstromzähler betrieben wird. Diese Stromkreise dürfen nicht miteinander elektrisch ohne Trennung verbunden werden. Daher müsste eine separate Verbindung zwischen PV und WP geschaffen werden, nebst Steuerleitungen und Programmierung. So etwas in der Art habe ich mir schon gebaut, jedoch kann ich das im Moment nicht kommerziell verwerten da der Aufwand als Dienstleister den Ertrag übersteigt. Naja... die WP ist auch von 2001, also kaum mit den heutigen vergleichbar. Aber vielleicht weiß da jemand genaueres darüber. Ich freu mich auf die Antwort. MfG Martin Schorlies
Kommentiert 13, Feb 2016 von Markus Emmert (231 Punkte)
Seit dem 01.08.2015 gibt es die neuen SGready® Mindestanforderungen für Wärmepumpen und therm. Speicher.
Wichtig ist, dass es sich hierbei um eine echte SmartGrid-Fähigkeit handelt.

Die neuen Mindestanforderungen für Wärmepumpen und therm. Speicher können Sie unter zertfizierung-waermepumpe@sgready.de anfordern.

SmartGrids (intelligente Netze).
Netze für eine intelligente Strom-, Wärme- und Mobilitätsversorgung auf Basis intelligenter Kommunikationsmöglichkeiten.
Als Lösungsansatz für die Herausforderungen der Energiewende steht das SmartGrid ganz klar im Fokus. Hier gilt es, die unterschiedlichen Themenfelder, Projekte und allgemeinen Rahmenbedingungen mit den einzelnen Branchenteilnehmern inselübergreifend, unabhängig und neutral in einem interoperablen Prozess zu funktionierenden, intelligenten Netz zu verbinden.

Kommunen, private Haushalte, Industrie, Gewerbe und Energieerzeuger kommen nicht umhin, sich vermehrt mit der Umsetzung intelligenter Netze zu beschäftigen. Dabei geht es sowohl um die Stromwende als auch um eine erfolgreiche Wärmewende und Mobilitätswende. Darüber hinaus beschäftigen wir uns mit der Integration einer Neuen Mobilität in intelligente Netze von morgen.

Die Zukunft der Energiewende überzeugt durch eine gesicherte und saubere Energieerzeugung, Energieeffizienz und Preisoptimierung. Die zusätzlichen Mehrwerte tragen zur Akzeptanz in der Gesellschaft bei.
Deshalb gilt es gemeinsam diesen neuen Markt zu erschließen und gemeinsam eine funktionierende und bezahlbare Energiewende im Einklang intelligenter Netze (SmartGrids) zu etablieren.

Die Vorteile gemeinsamer Rahmenbedingungen, einer gemeinsamen und einheitlichen Marke führen zu einer Win-Win-Situation und schaffen Anreize sowie Investitionssicherheiten für den Verbraucher und die Industrie.
Die Energie- und Mobilitätswende ist beschlossen. Definiert man dies genauer, stellen wir fest, dass es sich hierbei um einen gewaltigen Umbruch, bezugnehmend auf die komplette Energielandschaft handelt. Hierbei handelt es sich nicht nur um den Ausbau von Erneuerbaren Energien, sondern vielmehr um eine Strom-, Wärme- und Mobilitäts- und auch Kommunikationswende, welche sowohl die Erzeugung, Versorgung, Netzte als auch die Verbraucher betrifft, begleitend von diversen Energieeffizienzmaßnahmen. Mit Zubau der Erneuerbaren Energie nimmt die Volatilität auf Erzeugerseite zu. Auch das Mobilitätsverhalten ändert sich drastisch. Eine wichtige Eigenschaft wird also die Möglichkeit sein, Lastflussdaten und Zustandsinformationen aus den einzelnen Elementen wie zum Beispiel Erzeugungsanlagen, Verbrauchern (Privathaushalte, Gewerbe und Industrie) oder auch Trafostationen und Verkehrsleitsysteme in Echtzeit abrufen, verarbeiten und steuern zu können. Um Energie und das Verhalten intelligent lenken zu können, müssen schon heute die Weichen dafür gestellt werden.
Der wesentliche Bestandteil an einem intelligenten Netz (Smart Grid) wird, neben der Kommunikationsfähigkeit, die Möglichkeit sein, bestehende Schnittstellen und Protokolle zu verstehen und sich entsprechend anzupassen. Daher sprechen wir hier von einem intelligenten Netz.

Intelligent ist ein System dann, wenn es alle Sprachen - auch künftige - versteht. Sich also mit jedem und zu jeder Zeit unterhalten kann, lernfähig ist und Fehler erkennt, korrigiert und bestenfalls Fehler bzw. Optimierungsmöglichkeiten vorhersehen kann und damit Fehler bzw. Unstimmigkeiten vermieden werden können.
Zur Umsetzung bedarf es zunächst einer ganzheitlichen Betrachtung als auch der ganzheitlichen Vernetzung dieser Systeme und Branchen. Dazu sind gemeinsame Kommunikations- und Schaltzentralen notwendig, mit der Möglichkeit eine gemeinsame Ebene der interoperablen Kommunikation zu nutzen. Vereinfacht ist ein sogenanntes intelligente Netz (SmartGrid) notwendig.
Je detaillierter dabei die Informationen über die Netze und deren Energieflüsse sind, desto genauer wird das Bild (ähnlich den Pixeln in einem Foto) und desto effizienter kann Energie (Erzeugung und Verbrauch) gesteuert werden.
Je präziser die Möglichkeiten der Steuerung und Regelung sind, desto mehr Möglichkeiten bestehen beim Verbrauch wie auch bei der Prognose der Energieerzeugung. Dazu ist es nötig, zusätzliche Informationsquellen (Messdaten) wie z.B. Wetterdaten und sonstige Umgebungsparameter oder Beschaffenheitsangaben hinzuzuziehen.
Dabei lässt sich nicht nur mit Energie effizient und intelligent umgehen, sondern man schafft gleich-zeitig zusätzliche Mehrwerte wie z.B. Qualität, Investitionssicherheit und Bedienerkomfort.

Um diesen Prozess zu beschleunigen, ist die ComBInation GmbH als Lizenzgeberin und Inhaberin einer Wortmarke sowie von Wort-Bildmarken angetreten, welche für die Nutzung innerhalb eines intelligenten Netzes für die Vermarktung, Präsentation und Darstellung von Unternehmen, Produkten und Projekten wichtig sind um dem Nutzer einfach signalisieren zu können, dass es sich um ein SmartGrid-fähiges Produkt / Dienstleistung handelt und interoperabel in einem künftigen SmartGrid ist bzw. sein wird.

Ein gemeinsames Engagement und die Nutzung einer gemeinsamen Visibilität schaffen Vertrauen und stärken alle Elemente. Unterschiedliche Maßnahmen schaffen Unruhe und Verunsicherung. Das bremst das Vorhaben für ein SmartGrid. Deshalb ist eine SGready®-Zertifizierung notwendig. Im Rahmen dieser Zertifizierung müssen Produkte dabei, je nach Produktgruppe, über definierte Mindestanforderungen verfügen, welche aus den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), Mess-, Steuerungs- und Regelungstechniken (MSR) und Business-Intelligence Logiken (BI) bestehen um eine Interoperabilität, branchen-, hersteller- und systemübergreifend gewährleisten zu können. Im Kern betrifft es sämtliche Produkte im Bereich der elektrischen Energie, Wärmeenergie und Mobilität.

Die SGready®-Zertifizierung ist kein Qualitätssiegel sondern vielmehr eine Zertifizierung einer be-stimmten Eigenschaft, welches ein Produkt, Projekt oder Dienstleistung im Kontext SmartGrid mit sich bringen muss. Deshalb bezieht sich diese Zertifizierung auf eine Eigenschaft und deren Funktionalität sowie die Möglichkeit einer Interoperabilität.

SGready® ist ein eingetragenes Markenzeichen der ComBInation GmbH.
Kommentiert 14, Feb 2016 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)
Hallo Martin Schorlies,
mein Sohn ( als Informatiker ) und ich sind seit ca. 2 Jahren dabei ein System zu entwickeln, mit dem auch solche Wärmepumpe wie bei Ihnen eingebaut eine Funktionalität, vergleichbar mit der smartGrid Ready-Funktion bekommen. Mehr Infos finden Sie auf unserer Homepage zur Entwicklung:
www.geckler-ee.de
Wir arbeiten bei Systemen wie bei Ihnen lediglich mit dem EVU-Kontakt und den Temperatursensoren der Wärmepumpe sowie eigenen Temperatursensoren in der Heizungs-Hydraulik.
Ich hoffe, dass wir bis Ende des Jahres unser Entwicklung auf einem marktgängigen Energiemanagement-System ( evtl. mit Hardware-Erweiterung ) laufen haben. Der Raspberry Pi Einplatinen-PC mit dem wir in der Entwicklung gearbeitet haben kann nicht zu einer marktreifen Lösung genutzt werden.
Mit sonnigen Grüßen
Heinz Geckler
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