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Photovoltaik lohnt sich immer noch

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Eingestellt 7, Jan 2015 in Photovoltaik von Michael Fuhs (118 Punkte)

Die zu erwartende Rendite für eine Fünf-Kilowatt-Peak Anlage ist seit 2012 zwar gefallen. Trotzdem lohnt sich solche Anlage immer noch. Da die Anlagen preiswert geworden sind, machen Unterschiede in der Rendite außerdem in absoluten Zahlen nicht mehr so viel aus wie früher.

Eigentlich, so heißt es seit Jahren, sollte man Kunden von kleinen Dachanlagen nicht mehr versuchen, eine neue Installation darüber zu verkaufen, dass die Rendite sehr hoch ist. Doch hört man sich um, wird immer noch oft danach gefragt. Das ist eine umso größere Herausforderung, da sich anständige Renditen heute nur noch über Eigenverbrauch erwirtschaften lassen. Dabei spielt es eine sehr große Rolle, wie gut der Eigenverbrauchsanteil, die Stromkostensteigerung und die Kosten für Wartung und Betriebskosten prognostiziert wurden.

Das Beispiel einer Anlage mit fünf Kilowatt Leistung und einem Ertrag von 950 Kilowattstunden pro Kilowattpeak zeigt, was möglich ist. Kostete sie 2012 zum Beispiel 10.400 Euro netto, ergab das bei den gewählten Parametern und einer Einspeisevergütung von 24,43 Cent pro Kilowattstunde eine Rendite von 7,8 Prozent. Heute, Ende 2014 beziehungsweise Anfang 2015, kostet eine solche Anlage vielleicht noch 8.000 Euro netto, das sind 1.600 Euro pro Kilowattpeak, und die Einspeisevergütung liegt bei 12,59 Cent pro Kilowattstunde. Daraus folgt bei sonst gleichen Parametern heute nur noch eine Rendite von nur 0,1 Prozent.

4,8 Prozent mit Eigenverbrauch
Mit Eigenverbrauch wird es aber deutlich besser. Nimmt man jedoch eine Stromkostensteigerung von zwei Prozent und einen Eigenverbrauchsanteil von 26 Prozent an, was für etliche Haushalte bei einem Jahresstromverbrauch von 4.200 Kilowattstunden und einer 5-Kilowattpeak-Anlage ein sinnvoller Wert sein sollte, kommt man immerhin auf 4,8 Prozent (siehe Grafik 1).

Wie groß die Eigenverbrauchsquote in der Regel ist, berechnet zum Beispiel unser Speicherrechner nach den Analysen von Volker Quaschning, Professor an der HTW Berlin, und seinem Team auf etwa 5 bis 10 Prozentpunkte genau. Unsicherer ist es, die zukünftige Entwicklung des Strompreises abzuschätzen. Wenn man alle Unsicherheiten in Betracht zieht, lassen sich Renditen zwischen 0,1 und über 8 Prozent abschätzen, ein realistisches Fenster für das Beispiel sind 3 bis 5 Prozent. Photovoltaikanlagen sind heute so günstig, dass bei der fünf-Kilowatt-Peak-Anlage mit der Investitionssumme von 8.000 Euro der Unterschied zwischen den beiden Fällen mit 3,2 und 4,8 Prozent Rendite gerade mal 50 Euro im Jahr ausmacht. Insofern ist es doch sinnvoll, wenn Anbieter als Verkaufsargument die Autarkie, die für viele ihren Reiz hat, oder den Klimaschutz anführen.

Mehr zur Diskussion der Parameter, den für das Beispiel gewählten Parametern, der Bandbreite der Rendite-Ergebnisse, dem Effekt von Batteriespeichern auf die Rendite und eine Erklärung des Rechenweges finden Sie hier und auf den pv magazine Themenseiten Wirtschaftlichkeit und Photovoltaik verkaufen.

   

1 Antwort

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Beantwortet 9, Jan 2015 von Geckler, Heinz (2,530 Punkte)

Hallo Herr Fuhs,

ich habe schon seit mehreren Jahren versucht, meine Kunden davon zu überzeugen, dass besonderer Wert auf den Eigenverbrauch gelegt werden muss. Ich bin der Meinung, dass für die Wirtschaftlichkeit einer neuen PV-Anlage immer weniger der ANlegenpreis oder -ertrag ausschlaggebend sein wird. Viel mehr ist der Installateur gefordert die Planung neuer Anlagen auf den Eigenverbrauch zu optimieren. Dabei sollten den Interessenmten auch die Möglichkeiten für zusätzlichen Eigenverbrauch aufgezeigt werden. Ich habe bereits mehrere Anlagen mit bis zu 80% Eigenverbrauch ( ohnen Speichersystem ) installiert, die sich in der Wirtschaftlichkeitsrechnung innerhalb von 6 bis 8 Jahren bezahlt machen. Das ganze aber nicht durch den Einsatz von irgendwelchen "Billigprodukten" sondern trotz Verwendung von Top-Qualität Made in Germany, vor allem von Solarworld. Das bedeutet, es ist nicht mehr der Preis der Anlage entscheidend für die Wirtschaftlichkeit, sondern die gesamten Parameter um die PV-Anlage herum.

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