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Photovoltaik oder Solarthermie - was lohnt mehr?

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Eingestellt 6, Jun 2014 in Photovoltaik von Roland Siemon (221 Punkte)
Was sich nun mehr lohnt, hängt von der Betrachtungsweise ab. Derjenige, der es aus geschmacklichen Gründen nicht haben will, für den lohnt sich beides nicht.

Ein Hausbesitzer, der es haben möchte aber nicht kann, weil sein Anwesen verschattet ist behauptet, das es sich lohnt aber nicht für Ihn, der Verschattung wegen.

Ein anderer meint, die Amortisation wäre zu lang. Genau dieser hat einen großen Hund. Der Hund frisst am Tag drei Euro, bellt gelegentlich und macht regelmäßig Haufen. Auf die Frage, wann sich der Hund amortisiere, brach Gelächter aus mit dem wertvollen Hinweis: Das ist was anderes.

Mit diesem kleinen Intro sollte einfach der Begriff "lohnen" und "haben wollen" illustriert werden. Die Antwort ist also immer subjektiv geprägt.

Wenn von Solaranlagen gesprochen wird, meinen viele die Photovoltaik. Die Solarthermie gerät völlig in Vergessenheit. Dabei hat sie den vierfachen Wirkungsgrad als die Solarstrommodule.

Wer ein Haus hat, der hat auch Energiekosten zu bestreiten. Das Ziel besteht nun darin, diese zu senken. Als Beispiel nehmen wir folgende Situation an. Der tägliche Stromverbrauch liegt bei 10 kWh und der tägliche Heizbedarf im März bei 100 kWh.

Eine 6 kWp Solarstomanlage produziert an einem sonnenreichen Tag 40 kWh und eine Solarwärmeanlage in geeigneter Größe ebenfalls 40 kWh. Was ist nun wichtiger und wertvoller? Die produzierte Wärme wird im Pufferspeicher zwischengespeichert, weil die Heizlast des Hauses bei 4-5 kW liegt. Die Überschüsse werden nach und nach ins Haus abgegeben. Die Solarwärme wird zu 100% selbst verbraucht.

Wie sieht es nun mit der Solarstromanlage aus? 10 kWh werden am Tag benötigt, ein Drittel davon am Tage bei Sonnenschein. Macht einen Überschuß von ca. 36 kWh, der ins öffentliche Stromnetz fließt und vom Energieversorger vergütet wird.

Die Kosten für beide Anlagen liegen im gleichen Bereich um 10.000 Euro. Die Einsparung durch die Solarthermieanlage ist jedoch nur zweidrittel  so hoch  als die Vergütung des Stromes bei genannter Musteranlage.

Was sich aus dieser Betrachtung nun mehr lohnt, liegt klar auch der Hand. Das ändert sich aber schnell, wenn der Öl- und der Strompreis in die Höhe schießt. Die Stromvergütung bleibt, die Kosten für gekaufte Energie steigen. Ganz zu schweigen von den angedachten PV-Stromsteuern. Die Ersparnis aus der Solarthermie steigen von Jahr zu Jahr. Langfristig gesehen ist man mit Solarthermie besser gestellt.

Wie eingangs erwähnt, ist alles eine Frage der Betrachtung. Es wird viel von der Energiewende geredet. Meist sind es diejenigen, die weder eine Photovoltaik- oder Solarthermieanlage haben.

Soll doch jeder Hausbesitzer selbst entscheiden, ob er Energie zukauft oder selbst produziert. Jeder kann seine persönliche Energiewende selbst herbeiführen. Er muß es nur wollen.

Wie ist Ihre Meinung?
   

2 Antworten

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Beantwortet 6, Jun 2014 von Jürgen Schäfer (221 Punkte)
Hallo Roland Siemon,

die Ausführungen zur Wirtschaftlichkeit von SolarThermie mögen richitg sein. Auch die Aussage mit der Speicherfähigkeit, aber wenn genug warmes Wasser vorhanden ist, kein warmes Wasser mehr benötigt wird, die Sonne aber immer noch Energie "verschenkt", was dann?

 

PV-Strom läst sich auch schon sehr gut speichern, Die Märchen, man sollte noch warten, finde ich fehl am Platze.

Mit PV-Strom kann man kühlen, heizen, lüften, Licht erzeugen und vieles mehr. Wenn die PV-Anlage mit dem Speicher richtig kombiniert wird und zeitgleich über alternative Heizungen nachgedacht wird, kann ein Hausbesitzer unabhängig werden und Kosten sparen.

Die Gewinndenke von früher >15% ist Geschichte und unsinnig. Autarkie und damit Sicherheit ist entscheidender.

 

Gruß Jürgen Schäfer, 06.06.2014
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Beantwortet 6, Jun 2014 von Erik Liebert (454 Punkte)
Für mich hat sich diese Frage doch im Laufe der letzten Zeit deutlich Richtung PV gewandelt.

Ich habe mehrere Thermieanlagen laufen in der Wohnung, im Mietshaus und im Büro. Tatsache ist, dass man hier Wrtungsaufwand betreiben muss. Der Endkunde kann dafür im Schnitt 70 € im Jahr ausgeben, da ist Frostschutz aufzufüllen und zu tauschen, manchmal ist Luft drin und das Teil läuft nicht an...  . Ist halt was für wen, der selber was machen will. Und Röhrenanlagen machen meiner Erfahung nach eigentlich irgenwann nur noch Ärger und leben nicht so lange, da ist nach 10 Jahren oft Schluss.

PV ist dafür von den Kosten her erstmal für Warmwasserbereitung "zu wertig".  Eine solare Kilowattstunde konkurriert mit ca 13ct gegen die "Heizungs"KWh mit ca 6 ct ( wenn ich die PV Anlage mit einer reinen Heizung vergleiche, eine Thermieanlage rechnet sich noch schlechter, wenn man es nicht mittels der Förderung und einer Heizungsunterstützung selber installiert).

Aber was total spannend ist...die PV Anlage mit der Warmwaserwärmepumpe zu betreiben. Da kann man plötzlich den Faktor 3-4 aus der Solarstrom KWh in Wärme erzeugen und unterbietet jede konventionelle Heizung.

Nun war bei mir auch erst die Skepsis...wie lange lebt denn diese Wärmepumpe. Da gibts aus der Vergangenheit auch Negativbeispiele.

Aber aktuelle Wärmepumpen mit einem Skrollverdichter kann man ja wie einen Kühlschrank sehen...ist ja fast die gleiche Technik. Und der lebt locker mal 20 Jahre. Von einem Großhändler wurde mit eine Garantierücklaufrate von 0,2% genannt. Das klingt gut.

Also eine Warmwassererzeugung mit Wärmepumpe und kleiner PV Anlage ist in meinen Augen das Sinnvollste, was es gibt, die 500-800 Watt, die die Pumpe grad mal zieht, werden sogar noch im Winter gut und gerne erzeugt, und ich habe von Betriebern solcher Anlage einen Warmwasserdeckungsgrad von 80% mit einer 5-7 KWp PV Anlage im Einfamlilienhaus dokumentiert gesehen.

Man kann natürlich auch noch den Primärenergiefaktor hinzu ziehen. Das wird die PV Anlage denke ich schlechter abschneiden. Ist halt ziemlich energieintensiv in der Herstellung und dan noch der Transport und die Rohstoffe.

Also haben wir auch hier viele Faktoren abzuwägen, ists ein Heimwerker, ist er total "grün" orientiert, ist der Nutzer nur wirtschaftlich orientiert.

Thermisches Solares Wasser hat auch einen psychologisch angenehmeren Faktor für den Nicht Hightech affinen Nutzer.

Ich denke denke, das entscheidende ist, dass beide Techniken nebeneinander Platz haben und jede für sich so viele Vorteile bietet, dass es eigentlich niemanden mehr geben darf, der so etwas nicht nutzt.

Un das sollten die Nutzer dieses Forums einfach weiter nach aussen tragen, hier werden Lösungen angeboten, die wirklich sinnvolll sind.

Ein schönes Pfingst WE

Erik Liebert
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