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Verschläft Europa das Elektroauto?

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Beantwortet 26, Mai 2014 von Franz Alt (1,830 Punkte)

„Wir haben durch die Kooperation mit Tesla zwei Jahre Entwicklungszeit für Batterie, Elektromotor und Leistungselektronik gespart“, sagt Jochen Stenkert, bei Mercedes zuständig für die elektronische Steuerung des Antriebsstrangs. Jetzt wurde in den USA der erste Elektrostromer der Mercedes-Benz-Klasse vorgestellt. Das Zitat des Mercedes-Technikers aber offenbart wieder einmal wie rückständig die Entwicklung deutscher E-Autos noch ist. Der Elektro-Pionier Tesla aus Kalifornien hat schon alle abgehängt.

„Ich hoffe, Sie kaufen unser E-Auto  NICHT“, sagte in diesen Tagen der Fiat-Chef Marchionne als er den elektrischen Kleinwagen Fiat 500e vorstellte. Diese absurde Aussage beruht darauf, dass Fiat für jeden verkauften 500e noch 14.000 Euro drauflegen muss.

 

Japanische Autobauer haben vor zehn Jahren für jedes verkaufte Hybrid-Auto auch 4.000 Euro drauflegen müssen. Doch inzwischen haben sie 3.5 Millionen mal den Prius-Hybrid verkauft und viel Geld damit verdient. Gebaut wurde dieses erfolgreiche Auto mit deutscher Technologie. So ähnlich wie Fiat ticken heute auch Daimler-Manager, wenn sie ihre Angst vor der Zukunft der Automobilität verstecken.

 

„Tesla verleiht Flügel“, schreibt die Süddeutsche am 24. Mai 2014. In Rekordzeit haben die kalifornischen Auto-Pioniere ein neues Modell auf die Straße gebracht. In Norwegen ist der Tesla-Sportwagen seit einem halben Jahr das meist gekaufte Auto. „Momentan fertigen wir pro Woche 500 Fahrzeuge, mit dem Anlauf des Model X im Herbst dieses Jahres werden wir die Kapazität auf rund 50.000 Fahrzeuge jährlich verdoppeln“, sagt Tesla-Chef Elon Musk.

 

Schon vor 11 Jahren begann er die Autowelt zu revolutionieren. Er setzte konsequent auf E-Autos. Damals wurde er von den europäischen Autobauern verlacht.  Heute ist er Weltmarktführer für alternative Antriebe.

 

Gilbert Passin, 56-jähriger Franzose, war viele Jahre Chef von Toyota und Lexus in Ontario. Jetzt baut er eine neue Tesla-Fabrik in den USA und sagt: „Bis Ende des Jahrzehnts werden wir in Fremont mit einer Jahreskapazität von 500.000 Fahrzeugen auslasten.“

 

Eine halbe Million Elektroautos jährlich ab 2020? Das sind mehr als heute E-Autos weltweit fahren?

 

Passin hatte bisher 200.000 Fahrzeuge pro Jahr in höchster Qualität gebaut. Er ist davon überzeugt, dass das E-Auto die Revolution auf die Straße bringen wird. Als nächstes soll noch 2014 von Tesla das Modell S kommen – mit sieben Sitzen und einer Batterie-Reichweite von 480 Kilometern. Die nächste Auto-Revolution findet ganz offensichtlich ohne deutsche Autobauer statt.

 

Tesla-Autos sind heute noch teuer. Aber ab 2016 soll es einen Mittelklassewagen für 25.000 Euro von Tesla geben. Das ist dann ein Auto, das fast ohne Spritkosten auskommt. Tanken mit Solarstrom kostet heute ein Fünftel dessen, was Sie für Ihren alten Benziner an der Tankstelle bezahlen. Es ist klar, wem die Zukunft gehören wird.

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