Die wichtigsten Ökostrom-Label und ihre Bedeutung

vertrauenswürdige Ökostrom-Label: Grüner Strom Label Gold, ok-power, TÜV NORD geprüftes Ökostromprodukt, TÜV SÜD EE01 und EE02

Wer sauberen Strom haben will und gleichzeitig auch für die Zukunft umweltschonend erzeugten grünen Strom fördern möchte, sollte zu einem der echten Ökostromanbieter mit echtem Ökostrom wechseln.

  • Echte Ökostromanbieter bieten ihren Stromkunden Strom, der bestenfalls zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wurde. Schauen Sie sich den Strommix Ihres Stromanbieters an.
  • UND sie fördern zusätzlich den Bau neuer Ökostromanlagen.
  • Echte Ökostromanbieter lassen sich außerdem von unabhängigen Stellen regelmäßig prüfen und zertifizieren.


Ökostrom-Label geben eine wertvolle Orientierungshilfe, die Ökostrom-Qualität der Anbieter auf einen Blick zu erkennen. Genaues Hinschauen lohnt sich. Denn nicht jedes Label ist ein Ökostrom-Gütesiegel. Hier ein Überblick über die wichtigsten Ökostrom-Siegel und deren Bedeutung.

Vertrauenswürdig: Ökostrom mit Grüner Strom Label

Voraussetzung für die Erteilung des Labels ist der Abschluss der Label-Vereinbarung mit dem Verein Grüner Strom Label e.V. Nach Erteilung des Labels wird jährlich geprüft, ob diese Verpflichtungen erfüllt wurden. Das Grüner Strom Label (GSL) gibt es in Silber und Gold.

Hinter dem Grüner Strom Label e.V. stehen folgende Verbände, "deren Verbandszweck den Schutz der Umwelt und die Förderung Erneuerbarer Energien und sparsamen, effizienten und ressourcenschonenden Energieeinsatz umfasst" (Zitat aus der Vereinssatzung, §4, Absatz 1):

 

Mit dem Grüner Strom Label möchte der Verein vor allem die grüne Qualität von Ökostromprodukten für Verbraucher transparent und erkennbar machen. Mit dem Grüner Strom Label wird Grüner Strom gekennzeichnet. Gemeint ist Strom, der "naturverträglich aus regenerativen Energiequellen erzeugt" wird.

Die mit dem Grüner Strom Label ausgezeichneten Ökostromangebote sollen vor allem Investitionen in Anlagen zur Erzeugung von Strom aus regenerativen Energien und aus Kraft-Wärme-Kopplung bewirken. Und zwar Investionen in  Anlagen, die derzeit zusätzlich zu den gesetzlichen  Einspeisevergütungen (nach EEG und KWKG) noch weitere Zuschüsse benötigen.

Kriterienkatalog Grüner Strom Label als PDF downloaden.

Die wichtigsten Kriterien des Grüner Strom Labels sind:

  • Grüner Strom Label Gold: Der Strom wird zu 100 % aus Erneuerbaren Energien gewonnen.
  • Grüner Strom Label Silber: Der Strom wird zu mindestens 50 % aus Erneuerbaren Energien gewonnen und zu maximal 50 % aus Kraft-Wärme-Kopplung. Das Grüner Strom Label Silber wird nur bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen vergeben (kleine Anbieter, die im zertifizierten Produkt weniger als 1 Mio. kWh im Jahr verkaufen).
    Anmerkung: Ãœber 90 % der in 2008 zertifizierten Strommenge stammt aus erneuerbaren Energien.
  • RECS-Zertifikate (als Nachweis fiktiver Stromlieferungen) werden nicht anerkannt. (Infos zu RECS-Zertifikaten finden Sie weiter unten auf dieser Seite.)
  • Je kWh wird ein bestimmter Förderbetrag für den Neubau und Betrieb von Anlagen zur Stromerzeugung aus regenerativen Energien und Kraft-Wärme-Kopplung entsprechend der Grüner-Strom-Label-Prinzipien verwendet. Der Förderbetrag bei Privatkunden ist mindestens 1 ct/kWh. Bei Großabnehmern gelten Sonderregelungen.
  • Die Höhe des Förderbetrages muss auf der Homepage des Stromanbieters in der Produktkommunikation angegeben werden.
  • Auch die gesetzlichen Förderbeträge (Stromeinspeisevergütung nach EEG bzw. KWKG) werden nachweislich in den Ausbau regenerativer Energien reinvestiert.

Über 700 neue Anlagen konnten mit Hilfe der Stromkunden im Rahmen der Grüner Strom Label Zertifizierung bereits realisert werden. Welche das im Einzelnen sind, zeigt der Verein auf einer interaktiven Deutschlandkarte mit allen GSL-Anlagen

 

 


Vertrauenswürdig: Ökostrom mit ok-power Label

Das Ökostrom-Label ok-power wird von Energie Vision e.V. vergeben. Nach eigenen Angaben steht das ok-power-Gütesiegel für eine "vertrauenswürdige und transparente Zertifizierung von Ökostrom mit echtem Zusatznutzen für die Umwelt". Gründer des Vereins sind:

Die Einhaltung der zertifizierten Kriterien wird jährlich geprüft. Kriterien für ok-power Zertifizierung als PDF (ausführliche Version).

Für die Vergabe des des ok-power-Labels ist nach drei Modellen möglich:

  1. Händlermodell
    • Der Strom wird mindestens zu 50 % aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Ein Anteil von maximal 50 % des Stroms darf aus umweltfreundlichen, Anlagen zur hocheffizienten Ernergieerzeuung in Kraft-Wärme-Kopplung (Erdgas) stammen.
    • Mind. 1/3 des Stroms muss aus Anlagen kommen, die nicht älter als 6 Jahre sind. Ein weiteres Drittel muss aus Anlagen kommen, die nicht länger als 12 Jahre in Betrieb sind. Das soll Anreiz zum Neubau von Ökostrom-Erzeugungsanlagen schaffen.
    • Keine Doppelförderung. Die Anlagen beider Kategorien dürfen nicht bereits durch das EEG oder vergleichbare Mechanismen im Ausland förderfähig sein, um eine Doppelförderung. auszuschließen.

  2. Fondsmodell
    • Der Strom stammt zu 100 % aus Erneuerbaren Energien.
    • Mit einem Teil des Strompreises werden neue regenerative Erzeugungsanlagen unterstützt. Es werden nur solche Ökokraftwerke unterstützt, die ihren Strom nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) ins Netz einspeisen, bei denen die EEG-Vergütung jedoch nicht zu einer Wirtschaftlichkeit führt. ok-power macht Vorgaben, welche Anlagen in Frage kommen und überprüft die Mittelverwendung.
  3. Initiierungsmodell (2011 neu eingeführt)
    • Der Strom wird mindestens zu 50 % aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Ein Anteil von maximal 50 % des Stroms darf aus umweltfreundlichen, Anlagen zur hocheffizienten Ernergieerzeuung in Kraft-Wärme-Kopplung (Erdgas) stammen.
    • Der Ökostromanbieter initiiert den Neubau regenerativer Stromerzeugungsanlagen. Dafür dürfen auch bestehende gesetzliche Förderregelungen in Anspruch genommen werden.
    • Neukunden-Regelung: Innerhalb von fünf Jahren müssen 75 % der Strommenge, die Neukunden verbraucht haben, nachweislich durch selbst initiierte Anlagen regenerativ erzeugt und ins Stromnetz eingespeist worden sein.
    • Bestandskunden-Regelung: Der Stromanbieter muss dafür sorgen, dass jährlich neue regenerative Anlagen initiiert werden, die eine Strommenge in Höhe von 4 %  des Stromverbrauchs der Bestandskunden erzeugen. Das führt dazu, dass die regenerativen Anlagen im Turnus von 25 Jahren erneuert und dem aktuellen Stand der Technik angepasst werden.

Für alle drei Modelle muss zusätzlich eine Reihe strenger Umwelt-Kritereien eingehalten werden, z.B.

  • Windkraftanalgen und Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) dürfen nicht in Naturschutzgebieten stehen.
  • Stromerzeugung aus Müllverbrennungs-Anlagen ist tabu.
  • Der zulässige Stromanteil, der aus Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen (KWK-Anlagen) gewonnen wird, muss hocheffizient sein und darf nur aus Erdgas-Kraftwerken stammen, nicht etwa aus Kohlekraftwerken.

Vertrauenswürdig: Ökostrom mit TÜV NORD Siegel: geprüftes Ökostromprodukt

Die Zertifizierung "Geprüftes Ökostromprodukt" des TÃœV NORD richtet sich nach der . Die Einhaltung der zertifizierten Kriterien wird jährlich geprüft. 

Die wichtigsten Kriterien der TÜV NORD Zertifizierung "geprüftes Ökostromprodukt" sind:

  • Der Strom wird zu 100 % aus Erneuerbaren Energien gewonnen. Ein Anteil von maximal 50 % des Stroms darf aus umweltfreundlichen Anlagen zur Ernergieerzeuung in Kraft-Wärme-Kopplung (z.B. Erdgas) stammen.
  • Die Förderung der erneuerbaren Energien ist eine wesentliche Zielsetzung des  Stromangebots und des anbietenden Unternehmens.
  • Preisaufschläge werden für  die Förderung Erneuerbarer Energien genutzt, insbesondere zum Neubau von regenerativen Anlagen.
  • Die Zertifizierung kann zusätzlich auf weitergehende vom Stromanbieter zugesicherte Merkmale des jeweiligen Stromtarifs ausgeweitet werden. 

Gerade der letzte Punkt ermöglicht dem Okostromanbieter, sich freiwillig strengeren, selbst auferlegten Ökostrom-Kriterien zu verpflichten. Schauen Sie sich deshalb immer das aktuelle TÜV-Zertifikat des Stromanbieters an.


Vertrauenswürdig: Ökostrom mit einer EE-Zertifizierung des TÜV SÜD (EE01, EE02)

Für Strom der zu 100 % aus Erneuerbaren Energien (EE) stammt  - also für Ökostromanbieter mit echtem Ökostrom - bietet die  Zertifizierungstelle "klima und energie" des TÃœV SÃœD gleich zwei Zertifizierungen an: EE01 und EE02.

Beide Ökostrom-Zertifikate bestätigen dem Ökostromanbieter allem voran folgende ökologische Grundhaltung: "Der Schutz des Klimas ist ein wesentliches Ziel der Unternehmenspolitik; insbesondere der Ausbau der Erneuerbaren Energien als Instrument zu mehr Klimaschutz soll  gefördert werden." Die Einhaltung der zertifizierten Kriterien wird jährlich geprüft. 

Link zum TüV Süd mit Privatkunden-Infos zur Ökostrom-Zertifizierung.

Link zum TüV Süd mit Infos für Ökostromanbieter, die ihren Kunden garantiert Strom aus erneuerbaren bzw. umweltfreundlichen Energien liefern.

TÃœV SÃœD Label EE01 - "Zertifizierung von Stromprodukten aus Erneuerbaren Energien mit mindestens 25 % Neuanlagenanteil"

Das Ökostrom-Label TÜV SÜD EE01 bestätigt, dass wichtige Ökostrom-Kriterien erfüllt sind. Die wichtigsten EE01-Kriterien sind:

  • Die Energieträger für die Stromerzeugung sind zu 100% Erneuerbare Energien.
  • Mindestens 25% der Stromliefermenge kommen aus neuen Anlagen kommen. Und zwar aus Anlagen, die nicht länger als 3 in Betrieb sind.
  • Preisaufschläge werden für den Ausbau regenerativer Energien verwendet.

TÃœV SÃœD Label EE02 - "Zertifizierung von Stromprodukten aus Erneuerbaren Energien mit zeitgleicher Lieferung"

Das Ökostrom-Label TÜV SÜD EE02 bestätigt, dass wichtige Ökostrom-Kriterien erfüllt sind. Die wichtigsten EE02-Kriterien sind:

  • Die Energieträger für die Stromerzeugung sind 100% Erneuerbare Energien.
  • Zeitgleichheit zwischen Erzeugung und Verbrauch im Viertelstunden-Raster ist garantiert.
  • Preisaufschläge werden für den Ausbau regenerativer Energien verwendet.

Vorsicht: RECS-Zertifikate degradieren Ökostromtarife leicht zum reinen Marketinginstrument

RECS ist ein europaweit eingeführtes System, das die Einhaltung einheitlicher Kriterien für die Energiegewinnung aus zu 100 % erneuerbaren Energiequellen anstrebt. Die Abkürzung RECS steht für Renewable Energy Certificate System (Erneuerbare Energien Zertifikate System). RECS-Zertifikate bestätigen, dass eine bestimmte Strommenge tatsächlich zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wurde. Das ist im Sinne des globalen Klima- und Umweltschutzes grundsätzlich ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Dennoch für ein Gütesiegel ist diese Ökostrom-Lösung zu halbherzig. Einige Ökostrom-Anhänger bezeichnen Ökostromtarife, die nur aufgrund von eingekauften RESC-Zertifikaten möglich sind, zu Recht als Mogelpackungen. Und zwar aus folgendem Grund:

Bei der Verwendung von RESC-Zertifikaten spielt es keine Rolle, wer und wo in Europa diesen Strom produziert hat! Atomnahe Stromkonzerne in Deutschland können solche Ökostrom-Zertifikate aus dem Ausland bei echten Ökostrom-Produzenten einkaufen. Und zwar ganz nach strategischem Bedarf, um diese Ökostrom-Zertifikate für ihre Marketingzwecke zu nutzen. Und das tun sie auch fleißig.

Wer solche Zertifikate kauft, kann seinen Kunden Ökostrom-Tarife anbieten, ohne selbst einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung der Energiegewinnung aus zu 100 % erneuerbaren Energiequellen zu leisten.

Der Verein Energie Vision e.V. (Herausgeber des Ökostrom-Gütesiegels ok-power) spielt mit folgender Formulierung auf die Unzulägnglichkeit von RECS-Zertifikaten an: "Ein Zertifikat, das nur eine Umverteilung bereits vorhandener Quellen bescheinigt, bringt nichts für den Umweltschutz. Manche Anbieter kaufen beispielsweise in Österreich Strom aus alten Wasserkraftwerken und verkaufen ihn in Deutschland etwas teurer als Ökostrom. Die Mengen, die jetzt in Österreich fehlen, werden mit Importen aus Atom- oder Kohlestrom aufgefüllt. Unter dem Strich hat sich für die Umwelt also nichts verbessert, auch wenn der Verbraucher in Deutschland nun offiziell „Ökostrom“ kauft. Dieser Etikettenschwindel ist beim ok-power-Gütesiegel nicht möglich."

Wenn Sie, liebe Stromverbraucher, wirklich den schnellen Atomausstieg unterstützen möchten, sollten sie Pseudo-Ökostromanbieter meiden und auf Anbieter mit vertrauenswürdigem, echtem Ökostrom-Gütesiegel achten. Und ganz besonders darauf, dass der Okostromanbieter den Neubau von Ökokraftwerken fördert. Nur so kann eine Änderung des Strommarktes bewirkt werden. Und nur die Änderung des Strommarktes kann die Energiewende beschleunigen. Beteiligungen am Bau von Kohlekraftwerken oder anderen Kraftwerken für konventionellen Strom sind für die Energiewende natürlich tabu.

 

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