Schritte zur eigenen Solaranlage
Wir haben für Sie die wichtigsten Schritte auf dem Weg zu einer eigenen Solaranlage zusammengestellt. Sollten Sie Informationen vermissen, freuen wir uns über Ihr Feedback.
Diese Entscheidung ist von grundlegender Natur. Diese Frage sollten Sie sich zu Beginn stellen.
Mit einer Solarthermie-Anlage erzeugen Sie Warmwasser zum Eigenbedarf und können somit Ihre Brennstoffkosten und Heizkosten entscheidend senken. Die Höhe der Investition und die Größe einer Solarthermie-Anlage hängt somit eng mit Ihrem Warmwasserbedarf und Wärmebedarf zusammen. Solarthermie-Anlagen werden deshalb fast ausschließlich auf eigenen Dächern installiert.
Mit einer Photovoltaik-Anlage (PV-Anlage) wird eigener Strom erzeugt, der in das öffentliche Stromnetz eingespeist oder teilweise selbst verbraucht werden kann. Die Größe der Anlage richtet sich bei Volleinspeisung nicht nach dem eigenen jährlichen Stromverbrauch, sondern nach der maximal verfügbaren Dachfläche oder der angestrebten Investitionshöhe. Durch die Erlöse aus dem Stromverkauf (der Preis ist für 20 Jahre durch die Einspeisevergütung gesetzlich garantiert nach dem Erneuerbaren Energien Gesetz EEG) wird die Investition in Ihre PV-Anlage meistens in 10-12 Jahren wieder erwirtschaftet. Danach erzeugt die PV-Anlage Gewinne, die relativ genau kalkulierbar sind. Ihre Investition ist somit eher mit einer langfristigen Kapitalanlage zu vergleichen. Photovoltaik-Anlagen können sowohl auf eigenen wie auf gepachteten Dachflächen installiert werden.
Auch wenn Sie keine eigene geeigneten Dachfläche besitzen, können Sie eine eigene Photovoltaik-Anlage betreiben. Sie müssen sich dazu die entsprechenden Dachflächen pachten.
Es gibt Anbieter, die sich auf eine Vermittlung solcher Pacht-Projekte spezialisiert haben. Suchen Sie z.B. bei der Stichwortsuche nach: Dachmiete
Der Abschluss eines Pachtvertrages muss sorgfältig vorbereitet sein. Eine Einarbeitung in die wesentlichen rechtlichen Fragenstellungen kann dem zukünftigen Solaranlagen-Betreiber nicht erspart bleiben. Wir empfehlen Ihnen, sich rechtlich beraten zu lassen.
Falls keine Pläne vorliegen, empfehlen wir Ihnen für eine erste Abschätzung der Anlagengröße, die verfügbare Dachfläche mit Google Earth (Messlineal) oder ähnlichen Tools zu ermitteln. Die Anlagenleistung wird in Kilowatt-Peak (kWp) angegeben. Ca. 10 qm Dachfläche wird für die Anlagenleistung von einem Kilowatt-Peak benötigt. Der PV-Anlagenpreis pro Kilowatt-Peak hängt von den verwendeten Modulen, dem Wechselrichter etc. ab. Als Größenordnung kann eine Spanne von 1.000-1.300 Euro/kWp angegebenen werden.
Die Ausrichtung sowie Neigung des Daches und die Lage des Anlagen-Standorts sind hier die entscheidenden Faktoren. Die optimale Ausrichtung einer PV-Anlage wäre zwischen Süd-Ost bis Süd-West und einer Dachneigung von 30-35 Grad. Aber auch von der Ideal-Ausrichtung abweichende Dächer sind für PV-Anlagen durchaus geeignet. Bei der Simulation möglicher Energieerträge mit Hilfe des Photovoltaik Rechners werden die abweichenden Werte gleich berücksichtigt.
Eine weitere Möglichkeit ist es die Ertragsdaten schon bestehender Anlagen aus Ihrer Umgebung in Erfahrung zu bringen. Eine gute Datenbank für den Energieertrag von Photovoltaik-Anlagen finden Sie bei PV-Log.
Damit der Betrieb einer Photovoltaik-Anlage ein gewinnbringendes Geschäft wird, muss die ökomische Rentabilität geprüft werden. Eine grobe Ersteinschätzung gibtIhnen unser Solarrechner. DasVerhältnis zwischen den voraussichtlichen Investitionen und den jährlichenEinnahmen zeigt Ihnen, nach wie vielen Jahren sich Ihre Anlage amortisiert hatund Sie in die Gewinnzone gelangen.
Wichtig: Die dort errechneten Investitionen sind jedoch pauschaleDurchschnittswerte und hängen von vielen unterschiedlichen Parametern ab. Daherist es in jedem Fall lohnend, sich individuelle Angebotefür Ihre Anlage einzuholen.
Top50-Solar bietet Ihnen einen komfortablen Service, um Angebote für Ihre geplanteSolaranlage einzuholen: Den kostenlosen Preisvergleich.
Mit nur wenigen Angaben können Sie dort kostenlos und völlig unverbindlichAngebote von verschiedenen qualifizierten Installationsunternehmen für IhreSolaranlage erhalten.
Bei der Bewertung der Angebote sollten Sie nicht ausschließlich auf den Preisachten, sondern auch die Qualität und Herkunft der Komponenten,Garantiebedingungen, eine gute Anlagenplanung und Installation, etc. in IhreÜberlegungen mit einbeziehen. Eine gut geplante und professionell installierteteurere Anlage kann nämlich rentabler sein, da die PV-Anlage z.B. zuverlässigerim Betrieb ist und höhere Energieerträge erzielt werden können.
Vor Beauftragung des Installateurs sollten Sie folgende Rahmenbedingungenklären. Üblicherweise übernimmt der Installateur die Überprüfung folgenderPunkte für Sie:
- Netzkapazität für Einspeisung des Solarstroms vorhanden
Bei Anlagen bis zu einer Größe von 30 kWp Leistung ist dasEnergieversorgungsunternehmen (EVU) normalerweise dazu verpflichtet, Ihre Anlagean das Stromnetz anzuschließen, ohne eventuelle Kosten für einen notwendigenNetzausbau zu berechnen.
- Prüfung der statischen Belastbarkeit des Daches für die Solaranlage
Lassen Sie sich von Ihrem Installateur schriftlich bestätigen (spätestens beiAuftragserteilung), dass die Statik des zu bebauenden Daches für daszusätzlichen Gewicht der Solaranlage und die auftretenden Windlasten geeignetist.
- Genehmigung für Bau oder Betrieb
Überprüfen Sie, ob für den Bau einer Solaranlage auf Ihrem Dach besondereGenehmigungen erforderlich sind. In der Regel sind Solaranlagen auf Dächern inDeutschland genehmigungsfrei, es können doch von Bundesland zu Bundesland oder Gemeindezu Gemeinde Unterschiede bestehen, z.B. bei denkmalgeschützten Gebäuden oderaufgeständerten Flachdachanlagen.
Da es für Photovoltaikanlagen günstige Finanzierungsmöglichkeiten gibt, werdenPhotovoltaikanlagen üblicherweise zu einem hohen Prozentsatz (70-90%)fremdfinanziert. Dies führt dazu, dass die Rendite auf Ihr eingesetztesEigenkapital steigt. Als Sicherheiten für eine Finanzierung verlangen dieBanken in der Regel die Sicherungsübereignung der Anlage, die Abtretung derEinspeisevergütung und den Nachweis der Versicherung der Anlage. ZusätzlicheSicherheiten wie Eintragung von Grundschulden werden normalerweise nichtverlangt.
Besonders empfehlenswert sind die günstigen Kredite der Kreditanstalt fürWideraufbau (KfW), die Sie über Ihre Hausbank beantragen können. Wichtighierbei ist, dass die Beantragung eines KfW-Kredits vor der schriftlichenBeauftragung des Installateurs erfolgen sollte.
Bei der Beauftragung eines Installateurs sollten Sie verschiedene Punktebeachten, darunter fallen insbesondere (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Verwendete Komponenten
Im Aufrag müssen alle verwendeten Bauteile (Module, Wechselrichter, Gestell,Anlagenüberwachung etc.) explizit mit genauer Bezeichnung und Menge aufgeführtwerden.
- Zahlungsmodalitäten
Vereinbaren Sie z.B. Zahlungsziele bei Beauftragung, Lieferung derModule/Wechselrichter, Inbetriebnahme und Abnahme.
- Garantiebestimmungen
Vereinbaren Sie explizit die Garantidauer für die Photovoltaik-Anlage
- Fristen, Vertragsstrafe
Vereinbare Sie Fristen für den Bau und die Inbetriebnahme der Anlage und legenVertragsstrafen fest, wenn diese nicht eingehalten werden.
- Dokumentationsanforderungen
Vereinbaren Sie die Übergabe einer ausführlichen Dokumentation mitInformationen zu allen Anlagenteilen und verwendeten Bauteilen.
- schriftliche Rückbestätigung des Auftrags durch den Installateur
Lassen Sie sich den von Ihnen unterschriebenen Auftrag vom Installateurnochmals schriftlich rückbestätigen.
Die Inbetriebnahme erfolgt in der Regel im Beisein des Elektrikers desEnergieversorgers (EVU), und es wird eine Inbetriebnahme-Protokoll angefertigt.Ab jetzt speist die Photovoltaikanlage Strom in das öffentliche Stromnetz ein.Um die Vergütung für den eingespeisten Strom vom Energieversorger zu erhaltenist die Meldung der Anlage bei der Bundesnetzagentur Voraussetzung. DerAbschluss eines Einspeisevertrages mit dem Energieversorger ist gesetzlichnicht vorgeschrieben und nicht empfehlenswert, da der Anlagenbetreiber dabeimeisten schlechter gestellt wird. Üblich sind monatliche Abschlagszahlungendurch das EVU und eine Jahresendabrechnung.
Die Abnahme der Anlage und damit der Gefahrenübergang vom Installateur auf denAnlagenbetreiber sollte erst dann stattfinden, wenn der einwandfreie Betriebder Anlage sichergestellt ist, z.B. nach einem mehrwöchigen Testlauf. Dazugehört auch, dass alle im Auftrag vereinbarten Leistungen vollständig erbrachtsind (z.B. auch die Übergabe der vollständigen Dokumentationsunterlagen).
Wichtig beim Betrieb einer Photovoltaik-Anlage ist eine kontinuierlicheÜberwachung der Energieerträge am Stromzähler, um Minderleistungen oderAnlagenausfälle (z.B. defekte Wechselrichter) schnell erkennen zu können.Einmal jährlich sollte eine optische Inspektion der Anlage durchgeführt werden.
Solaranlagen Preisvergleich
Sie planen den Bau einer Photovoltaik oder Solarthermie-Anlage?
Top50-Solar Experts
Solarexperten beantworten Ihre Fragen zum Thema Erneuerbare Energien.