© Pexels - pixabay.com / Radfahren liegt im Trend
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Österreicher radeln im Alltag fast zwei Milliarden Kilometer pro Jahr

Österreichs Radfahrende vermeiden jedes Jahr rund 320.000 Tonnen CO2

Wien - Sechs Mal zur Sonne und wieder zurück - das entspricht der Distanz, die von den Österreicherinnen und Österreichern pro Jahr mit dem Fahrrad für Alltagserledigungen zurückgelegt werden, macht der VCÖ aufmerksam. Rund 320.000 Tonnen klimaschädliches CO2 werden im Vergleich zur selben Entfernung mit dem Auto dadurch vermieden. Den höchsten Radverkehrsanteil haben die 6- bis 14-Jährigen, gefolgt von den Seniorinnen und Senioren. Der VCÖ fordert mehr Investitionen in den Ausbau der Radinfrastruktur.

Mit den Temperaturen steigt in Österreich nun auch wieder die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer. "Das Fahrrad ist nicht nur ein beliebtes Sportgerät, sondern auch ein ideales Verkehrsmittel für kürzere Strecken", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.

Eine VCÖ-Analyse auf Basis von Daten des Verkehrsministeriums zeigt, dass Herr und Frau Österreicher mit dem Fahrrad in Summe rund 1,9 Milliarden Kilometer pro Jahr für Alltagserledigungen zurücklegen, beispielsweise zum Einkaufen, in die Arbeit, ins Kino oder zum Bahnhof. Das entspricht der Distanz von sechs Mal zur Sonne und wieder zurück. Werden diese Strecken stattdessen mit dem Auto gefahren, entstehen zusätzlich rund 320.000 Tonnen klimaschädliches CO2, macht der VCÖ aufmerksam.

Zudem ermöglicht das Radfahren im Alltag auf einen Teil der empfohlenen gesunden Bewegung zu kommen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt zumindest eine halbe Stunde Bewegung pro Tag. Im Schnitt dauert eine Alltagsradfahrt 20 Minuten und ist vier Kilometer lang. Hin und retour ergibt das rund 40 Minuten gesunde Bewegung. 40 Prozent der Alltagswege in Österreich sind kürzer als vier Kilometer, macht der VCÖ aufmerksam. Und immerhin 17 Prozent der Alltagswege, die mit dem Rad gefahren werden, sind länger als fünf Kilometer.

"Leider ist in Österreich vielerorts die Infrastruktur für den Radverkehr mangelhaft. So fehlt es immer wieder an sicheren Radverbindungen von Siedlungen zum nächst gelegenen Ort. In den Ballungsräumen fehlt es an direkten Radschnellverbindungen, die es international in immer mehr Großstadtregionen gibt. Und in Städten kann mit Verkehrsberuhigung und mehr Platz auf der Fahrbahn mehr Menschen das Radfahren ermöglicht werden", stellt VCÖ-Experte Gansterer fest.

Das Fahrrad wird von allen Altersgruppen als Verkehrsmittel genutzt, am stärksten aber von Kindern sowie Seniorinnen und Senioren. Bei den 6 bis 14-Jährigen hat das Fahrrad einen Anteil von zehn Prozent an den Alltagswegen, die mobilen Menschen der Generation 65 Plus machen immerhin acht Prozent ihrer Alltagserledigungen mit dem Rad, informiert der VCÖ. Am wenigsten fahren die 20 bis 34-Jährigen Rad, nämlich nur auf vier Prozent ihrer Alltagswege. Wenig Einfluss auf das Radfahren hat übrigens die wirtschaftliche Situation. Bei hohem Haushaltseinkommen beträgt der Radverkehrsanteil sieben Prozent, bei niedrigem Einkommen sechs Prozent.

Der VCÖ erhebt nun in einer repräsentativen Befragung, wie zufrieden die Radfahrerinnen und Radfahrer mit der Verkehrssituation in ihrem Ort sind und welche Verbesserungen gewünscht werden. Zusätzlich können Radfahrerinnen und Radfahrer auch online unter www.vcoe.at die Bedingungen zum Radfahren in ihrem Ort beurteilen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /