24.03.2017, 11:17 Uhr

Innogy verbannt Diesel und Benziner aus dem Fuhrpark

Essen – Der Energiekonzern Innogy soll für Elektromobilität stehen. Daher hat der Vorstand nun einen Beschluss zur Umstellung des gesamten Unternehmens-Fuhrparks gefasst. Doch die Konkurrenz hat das Thema ebenfalls auf der Agenda.

Innogy will innerhalb von vier Jahren die gesamte Dienstwagenflotte des Konzerns auf Elektro- und Hybridautos umstellen. Einen entsprechenden Beschluss hat nun der Innogy-Vorstand getroffen. Auch Energieversorger Eon hatte bereits Ende 2016 das Thema Elektromobilität belegt und von der Umstellung der PKW- und Nutzfahrzeugflotte gesprochen.

Innogy-Dienstwagenflotte mit rund 1.000 Fahrzeuge wird klimafreundlich

Innogy meint es offenbar ernst mit der Elektromobilität. Bei Neubestellungen von Firmenwagen für Vorstände, Führungskräfte und Vielfahrer sollen ausschließlich klimafreundliche Modelle zur Auswahl stehen und keine Fahrzeuge mehr mit herkömmlichen Diesel- oder Benzinmotoren, teilte der wertvollste deutsche Energiekonzern mit. Insgesamt umfasst die Dienstwagenflotte der Innogy SE derzeit rund 1.000 Fahrzeuge.

Bis Ende des Jahres erfolgt der Abschied vom Verbrennungsmotor für die Mitarbeiter freiwillig. Ab 2018 ist der Umstieg auf ein Elektro- oder Hybridmodell dann Pflicht. Für die Umstellung hat der Vorstand ein Zusatzbudget abgenickt, das die teils höheren Kosten bei Elektro- und Hybridautos ausgleichen soll. Dieses Budget sei auf zwei Jahre begrenzt und solle dann neu kalkuliert werden. Innogy-Mitarbeiter mit einem Elektrogefährt als Dienstwagen erhalten bereits die passende Ladebox gestellt, auch die Stromkosten fürs Laden übernimmt der Konzern.

Innogy mit über 5.400 Elektroauto-Ladepunkten europaweit

Dazu erklärte Peter Terium, Vorstandsvorsitzender der Innogy SE: „Damit haben wir den Startschuss für das neue eMobility-Zeitalter bei Innogy gegeben. Das ist ein starkes Signal an unsere Mitarbeiter, unsere Kunden und an die Politik: Wir wollen als Innogy beim Thema Elektromobilität nicht nur vorne mitfahren. Wir wollen der führende Lösungsanbieter in Europa und den USA werden. Wir stehen für Elektromobilität.“

Innogy zählt sich zu den führenden Anbietern von Ladeinfrastruktur und hat europaweit für mehr als 5.400 Ladepunkte gesorgt, davon gut 4.000 in Deutschland. Terium: „Es gibt hier viele Anbieter, die sich für den weltweiten Zukunftsmarkt eMobility neu aufstellen. Aber niemand setzt diese Strategie so konsequent um wie Innogy.“

Innogy und Eon im Wettrennen um Führungsrolle bei Elektromobilität?

Bereits Ende 2016 hatte Innogy-Konkurrent Eon seine Pläne im Bereich der Elektromobilität bekanntgegeben. Eon erklärte, dass die Umstellung der aus 4.500 PKW und Nutzfahrzeugen bestehenden Flotte des deutschen Netzbetriebs auf Elektromobilität begonnen habe. In den Monaten zuvor seien bereits 150 solcher Fahrzeuge beschafft worden. Weitere Konzernbereiche werden folgen. Auch Eon hat einen strategischen Schwerpunkt auf das Thema Elektromobilität gesetzt. Der Konzern hat ebenfalls eine eigene Einheit gegründet mit dem Ziel, eine führende Rolle bei Auf- und Ausbau der Ladeinfrastruktur in Europa zu übernehmen.

Quelle: IWR Online

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