16.02.2017, 10:43 Uhr

PNE Wind AG: Großaktionär Friedrichsen verkauft komplettes Anteilspaket

Cuxhaven – Die Aktionärsstruktur beim börsennotierten Windenergieprojektierer PNE Wind AG hat sich fundamental verändert. Volker Friedrichsen, langjähriger Mehrheitseigner der 2013 von PNE Wind übernommenen WKN AG und ehemaliger Aufsichtsrat der PNE Wind AG, hat ein dickes Aktienpaket vollständig verkauft.

In der entsprechenden Mitteilung heißt, es das Volker Friedrichsen, der zuletzt rund 15 Prozent der Stimmrechtsanteile der PNE Wind AG auf sich vereinte, sämtliche Anteil veräußert hat. Ein Teil dieser Anteile ist an eine Investmentgesellschaft der britischen Bank HSBC übergegangen.

HSBC-Gesellschaft übernimmt Großteil von Friedrichsens Anteilspaket

Wie viele Stimmrechtsanteile an der PNE Wind AG Friedrichsen zuletzt exakt auf sich vereinte, ist nicht genau bekannt. Unter der Annahme, dass dieser Anteil wie zuletzt gemeldet bei 14,99 Prozent lag, würde dieses Anteilspaket bei einem Kurswert von 2,36 Euro einen Gesamtwert von rund 27 Mio. Euro darstellen. Größter Erwerber dieser Anteile ist die Internationale Kapitalanlagegesellschaft (INKA), eine Gesellschaft der HSBC-Gruppe. Diese meldete zunächst den Erwerb von 12,7 Prozent der Stimmrechtsanteile und unmittelbar darauf den Verkauf von 3,6 Prozent der Anteile, so dass INKA nun noch über ein Anteilspaket von 9,1 Prozent an der PNE Wind AG verfügt. Auf Anfrage von IWR Online wies ein Sprecher von PNE Wind darauf hin, dass sich insgesamt rund 17.000 Aktionäre die Aktien des norddeutschen Windenergiespezialisten teilen.

Juristischer Streit zwischen PNE Wind und Friedrichsen 2016 beendet

Friedrichsen war vor der Übernahme der WKN AG durch die PNE Wind AG im Jahr 2013 Hauptanteilseigner bei WKN. Nach dem Deal erhielt Friedrichsen ein Anteilspaket an PNE Wind und saß von 2013 bis September 2015 im Aufsichtsrat der PNE Wind AG. Nach der Übernahmen der WKN AG war es aber zu einer heftigen und langwierigen Auseinandersetzung zwischen Friedrichsen und der PNE Wind AG gekommen.

Hintergrund war, dass die PNE Wind AG kaufvertragliche Schadensersatzansprüche gegen die Beteiligungs-Gesellschaft von Volker Friedrichsen im Zusammenhang mit der Beteiligung an der WKN AG geltend machen wollte. Es ging um bis zu 6,2 Mio. Euro. Kern der Auseinandersetzung war die Frage, ob bei der WKN AG zum Zeitpunkt des Beteiligungserwerbs durch PNE Wind einzelne Windparkprojekte überbewertet waren. Eine Einigung per Schiedsgerichtsverfahren erfolgte dann im Februar 2016. Nun steigt Friedrichsen endgültig bei PNE Wind aus. An der Börse legt das Wertpapier um Mittwoch um 4,7 Prozent auf 2,47 Euro zu (Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

© IWR, 2017