26.01.2017, 08:03 Uhr

Geothermieanlage Taufkirchen plant Stromerzeugung ab Sommer

Grünwald/Ascheberg – Die Geothermie-Anlage in Taufkirchen bei München soll noch im Sommer 2017 mit der Stromerzeugung beginnen. Wärme produziert und liefert die Anlage bereits seit Ende 2015.

Beim Geothermie-Kraftwerk Taufkirchen ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Verzögerungen gekommen. Zuletzt ging es dabei um Probleme mit gelieferten Wärmetauschern. Doch nun sind die Akteure wieder guter Hoffnung, dass noch im Sommer 2017 die Stromerzeugung beginnen kann.

Geothermie-Stromproduktion ab Sommer 2017 erwartet

Wie der Bohrtechnik- und Geothermiespezialist Daldrup & Söhne AG mitteilt, hat die Projektgesellschaft für das Geothermiekraftwerk Taufkirchen zwei neue Wärmetauscher bestellt. Hergestellt werden die Wärmetauscher von der Firma Kelvion Holding GmbH aus Bochum (vormals GEA Heat Exchangers). Nach dem Einbau der Wärmetauscher können die Tests beginnen, so dass aus heutiger Sicht laut Daldrup & Söhne im Sommer 2017 mit der Inbetriebnahme der Stromproduktion aus thermischer Energie in Taufkirchen gerechnet werden kann.

Verzögerung durch schadhafte Wärmetauscher

Die ursprünglich bestellten Wärmetauscher für die Stromproduktion des Geothermiekraftwerks waren nach Angaben von Daldrup & Söhne schadhaft geliefert worden. Auch die anschließenden Gewährleistungsarbeiten der Herstellerfirma blieben erfolglos. Dies habe zu einer Verzögerung der Inbetriebnahme der Stromproduktion geführt. Bereits seit Dezember 2015 läuft die Fernwärmezentrale im Kraftwerk. Die Exorka GmbH, Tochtergesellschaft von Daldrup & Söhne, beliefert zwei lokale Großabnehmer mit Heizwärme.

Geothermie-Projekt Taufkirchen immer wieder verzögert

Das Geothermieprojekt Taufkirchen ist von Beginn an durch Verzögerungen gekennzeichnet. Nach ersten positiven Bohrergebnissen im Jahr 2011 hieß es, dass ab 2013 Strom für bis zu 6.000 Haushalte sowie Fernwärme geliefert werden könne. Mitte 2013 hatte Daldrup & Söhne angekündigt, der Beginn der Wärmelieferung werde in der Heizperiode 2013/2014 erfolgen und die Stromeinspeisung ab Herbst 2014. Von „langwierigen Genehmigungen“ war unter anderem die Rede. Im Dezember 2015 konnte das Unternehmen dann über Exorka die Fernwärmezentrale im Kraftwerk in Betrieb nehmen. Mit den nun bestellten Wärmetauschern könnte auch die Stromerzeugung bald beginnen. Die installierte Leistung der Geothermie-Kraftwärmekopplungsanlage beträgt rund 35 Megawatt (MW) thermisch und ca. 4,3 MW elektrisch.

Quelle: IWR Online

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