Bayreuther Forscher entwickeln nachhaltiges System zur Wasserstoff-Speicherung

Weltweit interessiert sich die Forschung für Möglichkeiten, Wasserstoff als Energieträger zu nutzen. Ein viel versprechender Ansatz sind flüssige organische Wasserstoffträger (LOHC) wie das N-Ethylcarbazol (NEC).

Eine Forschungsgruppe um Prof. Dr. Rhett Kempe an der Universität Bayreuth hat jetzt einen Katalysator entwickelt, der deutlich besser als andere chemische Verbindungen geeignet sei, um NEC mit Wasserstoff zu beladen.

Katalysator ermöglicht effizientes Be- und Entladen von NEC-Molekülen
Er enthält zwei Metalle, Palladium (Pd) und Ruthenium (Ru), die auf einen Siliziumkohlenstoffnitrid-Träger (SiCN) aufgebracht wurden. Das Speicherpotenzial der NEC-Moleküle könne mit diesem Katalysator sehr weitgehend ausgenutzt werden, betonen die Forscher. Ebenso sei es mit demselben Katalysator möglich, die gebundenen Wasserstoff-Atome wieder aus den NEC-Molekülen herauszulösen.

„Bisher ist auf dem Gebiet der Wasserstoff-Speicherung kein anderer Katalysator bekannt, der sowohl das Be- als auch das Entladen von NEC-Molekülen mit einer derart hohen Effizienz bewerkstelligt“, sagt Daniel Forberg, Mitglied des Forschungsteams.

Ein neues Speichermedium aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz

Der neue Katalysator ermöglichte den Bayreuther Wissenschaftlern aber noch einen weiteren Forschungserfolg: Dem Team von Prof. Kempe ist es gelungen, einen organischen Wasserstoffträger aus einem nachwachsenden Rohstoff zu gewinnen – es handelt sich um ein Abfallprodukt der Holzverarbeitung, das bisher industriell kaum genutzt wurde.
„In unseren weiteren Forschungsarbeiten werden wir an dieses vielversprechende Resultat anknüpfen, um die Potenziale der Wasserstoff-Speicherung noch weiter auszuloten. Es freut uns sehr, dass in Verbindung mit unserem neuen Katalysator ein sehr effizientes Speichermedium zur Verfügung steht, das aus einem nachwachsenden Rohstoff stammt, der in großen Mengen verfügbar ist und keine Bedeutung als Nahrungsmittel besitzt“, erklärt Prof. Kempe.

07.12.2016 | Quelle: Universität Bayreuth | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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