01.12.2016, 13:24 Uhr

RENIXX und Dax schwächeln: Vestas mit Großauftrag und Goldman-Rating – Ballad Power in Polen erfolgreich

Münster – Der RENIXX World steht im Handel am Donnerstag unter Druck. Daran ändert auch der weitere Anstieg des Ölpreises nichts.

Der RNIXX gibt um 0,9 Prozent auf 400,19 Punkte nach. Auch der deutsche Dax sinkt um 0,8 Prozent auf 10.558 Punkte. Während der Ölpreis kräftig anzieht, geht es beim Dollarkurs nur leicht um 0,2 Prozent auf 1,076 US-Dollar bergauf. Der Goldpreis notiert bei 1.168 US-Dollar pro Feinunze (+0,1 Prozent).

Warum Goldman Sachs das Vestas-Kursziel anpasst

Im RENIXX ist die Aktie des chinesischen Windenergie-Zulieferers China High Speed Transmission (-9,3 Prozent, 1,10 Euro) Schlusslicht. Die Aktie des dänischen Windkraftanlagen-Herstellers Vestas sinkt trotz eines neuen, 180 Megawatt (MW) großen Windparkauftrags aus Australien um 2,4 Prozent auf 60,83 Euro. Die Anleger sind vorsichtig, weil die Analysten von Goldman Sachs das Vestas-Kursziel unter Verweis auf Trumps-Wahlerfolg in den USA von 680 auf 620 dänische Kronen (etwa 83 Euro) gesenkt haben. Goldman Sachs empfiehlt die Aktie weiter zum Kauf. Schwach tendiert auch die Aktie des kanadischen Brennstoffzellen-Herstellers Ballard Power (-1,7 Prozent, 1,76 Euro). Ballard berichtete am Dienstagabend über einen neuen Auftrag aus Polen über zehn Brennstoffellen-Module für den Einsatz in Bussen. Kursgewinne haben sich daraufhin nicht eingestellt.

RWE unter den Dax-Verlierern

Im Dax stellen sich die größten Kursverluste bei Henkel (-1,8 Prozent, 107,18 Euro) und deutsche Börse (-1,8 Prozent, 71,67 Euro) ein. Auch die Aktie des Energiekonzerns RWE gibt um 1,6 Prozent auf 11,67 Euro nach und zählt damit zu den größten Dax-Verlierern. Neue Unternehmens-Nachrichten liegen bei RWE jedoch nicht vor. An der DAX-Spitze steht die Aktie des Medienkonzerns Prosiebensat.1 (+2,2 Prozent, 32,85 Euro). Alle Kursdaten der genannten Einzelaktien stammen, sofern nicht anders angegeben, von der Börse Stuttgart.

Ölpreise steigen

Nach der gestrigen OPEC Einigung steigen die Ölpreise im Handel am heutigen Donnerstag weiter an. Das Barrel der US-Rohölsorte WTI steigt auf rund 50 US-Dollar (+0,2 Prozent). Die Nordseesorte Brent klettert um 2,3 Prozent auf rund 52,60 US-Dollar je Fass. Der Liter Heizöl wird aktuell für 56,1 Eurocent gehandelt (inkl. MwSt. bei einer Abnahme von 3.000 Litern) und notiert damit rund 1,9 Prozent über dem Vortageskurs. Die durchschnittlichen Benzinpreise an den deutschen Tankstellen blieben konstant: Ein Liter Dieselkraftstoff kostete am Mittwoch im Bundesdurchschnitt rund 1,12 Euro (+0,1 Prozent). Der Preis für einen Liter Super E10 betrug unverändert 1,28 Euro.

Börsenstrompreise in Deutschland und Frankreich nähern sich wieder an

An der Strombörse steigt der Strompreis zur Lieferung am morgigen Freitag für das Marktgebiet Deutschland um 28 Prozent auf rund 3,9 Cent je Kilowattstunde (kWh). Der französische Strompreis hingegen verbilligt sich um satte 44 Prozent und steht jetzt bei rund 7,2 Cent je kWh. Somit nähern sich die beiden Preise wieder etwas an, nachdem der französische Strom gestern um fast 280 Prozent teurer war als sein deutsches Pendant. Der Preis für EU- Zertifikate, die zur Emission einer Tonne CO2 berechtigen, zieht an und steht derzeit bei 4,65 Euro (+1,9 Prozent).

Viel Wind im Norden bringt regenerative Stromerzeugung auf 32.000 MW Leistung

Zweigeteiltes Wetter in Deutschland: Der Norden und Osten liegen unter dem Eindruck eines Sturmtiefs über Skandinavien, im Süden und Westen hält sich eine trockene Kaltluftfront. Der Wind weht meist schwach, in der Nordosthälfte mäßig bis frisch mit stürmischen Böen. An der See und im Bergland kommt es zu orkanartigen Böen.

Die PV-Anlagen in Deutschland erzeugen heute zur verbrauchsstarken Mittagszeit Strom mit einer Leistung von rund 4.000 MW. Die deutschen Onshore-Windenergieanlagen kommen bei guten Windverhältnissen in Norddeutschland rund 24.800 MW. Die Offshore-Windenergieanlagen steuern weitere rund 3.100 MW bei. Wind- und Solaranlagen liefern heute zusammen Strom mit einer Leistung von rund 31.900 MW.

Quelle: IWR Online

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