01.12.2016, 11:04 Uhr

Bundesregierung spendiert weitere Steuervorteile für Elektroautos

Berlin – Um der Elektromobilität einen Schub zu verpassen, wird an vielen Hebeln angesetzt. Nachdem die Kaufprämie für neue Elektroautos noch nicht richtig durchschlägt, legt die Bundesregierung mit einem neuen Maßnahmenpaket nach.

Aus Sicht der Regierung ist die steuerliche Förderung von Elektromobilität ein wichtiger Beitrag, um klimaschädliche CO2-Emmissionen zu senken. Die bisher geltende fünfjährige Steuerbefreiung für neue Elektroautos ist nun verlängert worden.

Zehn statt fünf Jahre steuerfrei mit Strom Auto fahren

Wie die Bundesregierung mitteilt, ist das entsprechende Gesetz zur Steuerbefreiung neuer Elektroautos am 17. November in Kraft getreten. Die bisher geltende fünfjährige Befreiung bei erstmaliger Zulassung eines Elektroautos wird auf zehn Jahre verlängert. Das neue Gesetz ist Bestandteil des Maßnahmenpakets der Bundesregierung zur Förderung der Elektromobilität, auf das sich die Spitzen der Fraktionen Ende April 2016 geeinigt hatten. Dazu gehört neben der steuerlichen Förderung erhält jeder Käufer eines rein elektrisch betriebenen Fahrzeugs eine Prämie von 4.000 Euro.

Strom tanken im Betrieb wird steuerlich attraktiv

Ein weiterer neuer Anreiz betrifft Elektroauto-Fahrer, die ihren Wagen im Betrieb des Arbeitgebers aufladen dürfen. Dieser Vorteil ist ebenfalls steuerfrei. Die "Tankfüllung" wird anders als bei anderen Arbeitgeber-Vergünstigungen wie Dienstwagen oder Essensgutscheinen nicht als geldwerter Vorteil versteuert.

Auch Arbeitgeber profitieren vor den neuen Regelungen. Sie können sich über die Lohnsteuer den Aufbau von Ladestationen auf ihrem Betriebsgelände bezuschussen lassen. Die neuen Regelungen sind Teil eines Marktanreizprogramms, das zu größerem Absatz von Elektrofahrzeugen und schnellerem Ausbau der Ladeinfrastruktur beitragen soll.

Elektroauto-Kaufprämie noch kein Renner

Seit Juli 2016 können Käufer von Elektroautos eine Prämie beantragen. Sie erhalten einen Betrag von 4.000 Euro für rein elektrische Fahrzeuge und von 3.000 Euro für Plug-in-Hybride. Bund und Industrie tragen jeweils die Hälfte des Zuschusses. Zuständig ist das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa). Das Amt vergibt die Förderung solange bis die Bundesmittel von 600 Millionen Euro aufgebraucht sind. Das Programm läuft spätestens 2019 aus. Allerdings sind die Antragszahlen bislang bescheiden. Nach den ersten sechs Monaten Kaufprämie sind beim Bafa bislang nur rund 6.000 Anträge eingegangen, teilten der WWF und Lichtblick kürzlich mit.

300 Millionen Euro für mehr Elektroauto-Ladestationen

Die Förderrichtlinie zur Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Deutschland ist gleichfalls in Arbeit. Mit dem Programm will die Bundesregierung den Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Schnelllade- und Normallladestationen fördern. 300 Millionen Euro stellt sie dafür von 2017 und bis 2020 bereit. Die Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen wird das Programm verwalten. Die Mittel für die Maßnahmen des Paketes sollen aus dem Sondervermögen "Energie- und Klimafonds" bereitgestellt werden.

Quelle: IWR Online

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