10.10.2016, 09:28 Uhr

Neue Biogas-Fermentertechnik senkt Kosten

Lohne - Die Envitec Biogas AG hat eine neue Fermentertechnolgie auf den Markt gebracht. Damit lassen sich die Kosten deutlich senken.

Ein von der Envitec Biogas AG neu entwickelter Fermenter mit dem Namen HighGester wird bereits seit einigen Monaten im Praxisbetrieb getestet. Die ersten Ergebnisse sind erfolgversprechend.

Neuer Fermenter HighGester senkt Verweilzeiten des Gärsubstrats

Seit neun Monaten ist der neue Fermenter "HighGester" des niedersächsischen Biogas-Allrounders EnviTec Biogas bei dem Betreiber einer Biogasanlage in Bakum, Landkreis Vechta, in Betrieb. Der senkrecht stehende Plugflow-Fermenter spart aktuell über zehn Prozent seiner Inputkosten. Auch die Betriebskosten sind gegenüber einem herkömmlichen, volldurchmischten Fermenter geringer: „Da die Faulsuspension hierbei nicht volldurchmischt wird und das Volumen kleiner ist, benötigt diese Technologie weniger Strom und Wärme“, erklärt Envitec-Technikvorstand Jürgen Tenbrink.

Einsatz schwieriger Substrate möglich

Durch die neuartige Fermenter-Technologie der Envitec Biogas AG können auch höhere Trockensubstanzgehalte gefahren werden, was auch einen größeren Einsatz von schwierigeren aber kostengünstigeren Einsatzstoffen wie beispielsweise Geflügel- oder Tretmist erlaubt. Sowohl in den Technikumsversuchen, die schon vor einigen Jahren durchgeführt wurden, als auch in der jetzigen großtechnischen Anlage mit 900 m³ Volumen, hat sich die Biologie als äußerst robust erwiesen. Der Fermenter konnte innerhalb von 24 Stunden auf Nennlast hochgefahren werden, ohne dass es zu Störungen kam.

Geringere Betriebs- und Inputkosten

Neben den geringeren Betriebs- und Inputkosten punktet der HighGester zudem durch minimale Wartungskosten, unter anderem weil außer dem Zentralrührwerk keine drehenden Teile im Fermenter verbaut werden. Für die Entwicklung dieser Technologie erhält Envitec Biogas noch bis Anfang 2018 Fördermittel des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Im Rahmen eines sogenannten ZIM-Projektes wird hierbei ein umfangreiches Versuchsprogramm durchlaufen, an dessen Ende ein für verschiedene Betriebsweisen optimiertes System stehen soll.

Quelle: IWR Online

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