Passivhaus geht eigentlich überall, auch im Kindergarten. Besonders interessant ist hier, dass es kaum Warmwasserbedarf gibt. Die Kita Eulenberg in Frankfurt am Main wurde 2011 als zertifiziertes Passivhaus in einem neuen Wohngebiet errichtet. 2000 Quadratmeter, 20 Angestellte und insgesamt rund 80 Kinder gilt es, im Sommer kühl (aktuell grad megawichtig) und im Winter warm zu halten.
Rest-Wärme dank Gas-Brennwert
Die restliche Wärmeerzeugung erfolgt über einen 33 kW starken modulierenden Gasbrennwertkessel, der Wärme für Heizung und Warmwasser erzeugt. Die Zu- und Abluftanlage mit 77 Prozent Wärmerückgewinnung arbeitet nur während der Heizperiode, ansonsten erfolgt die Lüftung über die Fenster. Diese passive Lüftung kommt also ohne Ventilatoren aus. In der Nacht werden obere, separate Bereiche der Fenster automatisch aufgrund von Temperaturmessungen im Außenbereich angekippt, unten strömt die kalte Luft hinein und drückte die verbrauchte warme Luft in den oberen Geschossen hinaus. Zweiteilige Lamellenjalousien, die kippbar und hinterlüftet sind, sowie ausreichend Speichermassen vermeiden zudem sommerliche Überhitzung.
Warmwasser drückt Bilanz
Geht man vom reinen Energiebedarf aus, wird der Passivhausstandard nicht ganz geschafft. Denn die Gasbrennwerttherme braucht 34 kWh, um jeden Quadratmeter des Gebäudes im Jahr zu beheizen. Laut Passivhausstandard wären 15 kWh zulässig, Allerdings deckt die Brennwerttherme auch die Warmwasserbereitung mit ab. Zieht man die ab, wird der Standard erreicht. An Strom werden übrigens 14 kWh gebraucht.
Fundierte Beiträge zum Thema Energieeffizienz, zu dem ja auch das Passivhaus zählt, bietet Energieblogger-Kollege Andreas Kühl hier auf seinem Blog Energynet.
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