IHS: Europas PV-Freiflächenmarkt braucht politische Unterstützung

Teilen

Die Nachfrage nach Photovoltaik-Freiflächenanlagen wird nach einer Analyse von IHS Markit in diesem Jahr in Europa um 40 Prozent gegenüber 2015 sinken. Für 2018 sei eine Erholung des Marktes zu erwarten, hauptsächlich getrieben durch die zukünftige Nachfrage in Ländern, die derzeit nicht über einen existierenden Photovoltaik-Markt verfügten, schreiben die Analysten am Donnerstag. So gebe es derzeit in einigen europäischen Ländern, darunter Irland, Spanien und Portugal keine explizite Unterstützung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Sollte dort allerdings ein entsprechender Rechtsrahmen für Investoren geschaffen werden, könnte eine Vielzahl von geplanten Photovoltaik-Kraftwerken schnell umgesetzt werden. Neben dem verlässlichen Rechtsrahmen setzen die Investoren in diesen drei Ländern auch auf weitere Rückgänge bei den Photovoltaik-Systempreisen.

Spanien habe jüngst erste Pläne für Ausschreibungen veröffentlich. Für Photovoltaik-Anlagen sei ein Volumen von zwei Gigawatt vorgesehen, was den Markt wieder beleben könnte. Derzeit gebe es mehr als acht Gigawatt an Photovoltaik-Projekten, die sich in der Entwicklung befänden und eine Zusage für einen Netzanschluss in den vergangenen vier Jahren erhalten hätten, aber eben nicht umgesetzt worden seien. Für etwa zwei Gigawatt dieser Projekte gebe es auch bereits eine finale Baugenehmigung. Die Projektierer setzten nun darauf, Erträge aus dem Verkauf des Solarstroms am der Strombörse zu generieren. IHS Markit sieht diese Variante als hoch riskant an, da nur geringe Chancen bestünden, auf diesem Weg die Finanzierung der Projekte sicherzustellen. Mit der Einführung von Ausschreibungen könnte in den kommenden fünf Jahren ein Teil dieser Photovoltaik-Projekte auch gebaut werden.

Auch in Portugal setze ein Teil der Projektierer auf den Verkauf des Solarstroms an der Strombörse. Tatsächlich sei eine Netzanschluss-Genehmigung für 2,3 Gigawatt an Projekten erteilt worden, allerdings warte die Mehrheit der Projektierer noch auf die Veröffentlichung einer soliden Unterstützung für Photovoltaik-Freiflächenanlagen durch die Regierung. Wie in Spanien sei die Finanzierung von Projekten allein über den Stromhandel äußerst schwierig.

In Irland bereite die Regierung derzeit ein Fördersystem für das kommende Jahr vor. Im Land habe sich im vergangenen Jahr eine beachtliche Projektpipeline von etwa drei Gigawatt aufgebaut. Die Betreiber hofften nun auf die Förderung, von denen bislang nur wenige Details wie Einspeisetarife und Bedingungen veröffentlicht worden. Wenn die Förderung attraktiv gestaltet werde, könne dies eine Welle von Bautätigkeiten auslösen, schreiben die Analysten. (Sandra Enkhardt)

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.

Teilen

Ähnlicher Inhalt

An anderer Stelle auf pv magazine...

Schreibe einen Kommentar

Bitte beachten Sie unsere Kommentarrichtlinien.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.

Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.

Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.

Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.