Kraft-Wärme-Kopplung in Einfamilienhäusern ist ein Unding. Die Wärme bekommt man im Sommer nicht weg. Läuft der kleine Kraftprotz, meist ein gasbetriebenes Blockheizkraftwerk (BHKW) dann nicht, kommt er nicht auf rentable Stundenzahlen für die Stromproduktion. Eine theoretische Ausnahme machen hier Brennstoffzellen. Denn sie können sowohl in der elektrischen als auch thermischen Leistung extrem weit heruntergefahren werden.
Am Markt durchsetzen konnte sie sich bisher nicht. Schätzungsweise wurden bisher, so der Energiedienstleister Thermondo, in d Deutschland nur knapp 1000 Geräte in den letzten 7 Jahren verbaut. Doch das soll sich jetzt ändern. Gemeinsam mit Brennstoffzellen-Hersteller Elcore hat das Unternehmen in diesem Jahr bereits 130 Brennstoffzellen in deutschen Kellern installiert. 280 sollen es bis Jahresende werden.
Als erstes Unternehmen habe Thermondo bundesweit Strukturen geschaffen, die einen schnellen und hochwertigen Einbau von Brennstoffzellenheizungen in Serie ermöglichen. In über 20 Städten wurden dort ansässige festangestellte Installateure intensiv geschult.
Das verbaute Brennstoffzellen-Blockheizkraftwerk Elcore 2400 verfügt über 700 W therm und elektrische 300 W el. Im Vergleich zu anderen Brennstoffzellen-BHKW ist das Gerät kleiner dimensioniert und eignet sich damit besonders für Ein- und Zweifamilienhäuser. Im Zusammenspiel mit einer Gas-Brennwerttherme, die nur bei besonders hohem Energiebedarf vorübergehend zugeschaltet wird, kann der gesamte Warmwasserbedarf und 50–70% des Strombedarfs im Haus gedeckt werden.
Das Gerät hat das A++ Energielabel und einen Gesamtwirkungsgrad von 104 Prozent. Mit seiner Hilfe können nach Thermonodo-Angaben die Energiekosten eines durchschnittlichen Eigenheims mit einem 4‑Personen-Haushalt um bis zu 50 % gesenkt werden.
Hausbesitzer können sich zudem den Einbau einer Brennstoffzelle fördern lassen. Das BAFA gewährt derzeit einen Zuschuss von 3.515 Euro. Für Mitte August 2016 (ursprünglich morgen, 10. August 2016) plant die Bundesregierung eine Erhöhung dieses Betrags auf 7.000 Euro. Infos dazu finden sich hier bei der KfW. Zusätzlich erhält der Betreiber für jede produzierte kWh Strom 5,41 Cent, und zwar für die Dauer von 10 Jahren. Darüber hinaus ist der bei einem KWK-System eingesetzte Brennstoff für die Dauer von 10 Jahren von der Energiesteuer befreit.
Zudem ist die Technologie auch poltisch gewollt. Die Bundesregierung will die Forschung dazu erheblich ausweiten. Mehr dazu hier.
Ob ein Heizungstausch und somit eine Entscheidung pro oder contra Brennstoffzelle vor oder nach der Gebäudesanierung erfolgen sollte, beantwortet mein Energieblogger-Kollege Rüdiger Paschotta hier auf seinem Blog RP-Energie-Lexikon.
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